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Eine Derbyklatsche war der Wendepunkt

lo; 11. Jun 2015, 12:03 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Mittelfeld-Stratege Malte Hartwig (Mitte) wird erst einmal pausieren.
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Eine Derbyklatsche war der Wendepunkt

lo; 11. Jun 2015, 12:03 Uhr
Wiehl - In seiner Premieren-Saison in der Landesliga geriet der FV Wiehl zu keinem Zeitpunkt in ernsthafte Abstiegsnöte - Trainer Ingo Kippels im Gespräch mit OA.
Die erste Landesliga-Spielzeit in der Vereinsgeschichte des FV Wiehl endete mit dem frühzeitigen Ligaverbleib. Damit wurde das Saisonziel erfüllt, in akuter Abstiegsgefahr befand man sich zu keinem Zeitpunkt. Die Landesliga hatte man laut Trainer Ingo Kippels überhaupt nicht auf der Agenda. „Nach dem Aufstieg aus der Kreisliga A wäre der normale Weg gewesen, sich in der Bezirksliga zu etablieren. Aber unsere Entwicklung ist durch die Decke gegangen“, sagt der Coach.



Einzig eine Schwächeperiode in der zweiten Hälfte der Hinserie erwies sich als temporärer Stimmungstöter. „Das 0:5 gegen Lindlar war der Wendepunkt. Danach war allen klar, dass wir mit solchen Leistungen nicht  drinbleiben werden“, so Kippels, der als Sofortmaßnahme die Routiniers Hermann Schattner und Tristan Schneider in den Kader holte und sich der Aufgabe widmete, an einigen Stellschrauben zu drehen, damit eine verbesserte Defensivstabilität erlangt wird. „Wir sind insgesamt zu unbedarft an die Sache herangegangen. Wir haben zu langsam umgeschaltet und unsere Abspielfehler in der Vorwärtsbewegung wurden sofort bestraft. Aber die Mannschaft hat im Verlauf der Wintervorbereitung gemerkt, was notwendig ist, um in dieser Liga zu punkten.“

Der dramatische Sieg zum Jahresauftakt gegen Worringen sorgte für zusätzlichen Rückenwind, den die FV-Kicker dazu nutzen, eine positive Serie hinzulegen und sich kontinuierlich von der roten Zone abzusetzen. Im  Endklassement standen 36 Punkte und der zehnte Platz zu Buche. „Es gab den einen oder anderen Wackler, aber letztlich können wir mit der Saison sehr zufrieden sein“, betont Kippels und hat nicht nur das Abschneiden des eigenen Teams im Blick. „Auch die 2. Mannschaft und die A-Jugend haben ihre Ziele erreicht. Darauf können die Spieler, die Trainerteams, und der Verein sehr stolz sein.“

Auf Verletzungen konnte Kippels adäquat reagieren, ob mit den U19-Kickern oder Akteuren aus der Reserve. Sie alle wussten zu überzeugen. „Wir hatten immer eine Antwort parat“, erklärt Kippels. Auch in der kommenden Spielzeit kann der Übungsleiter auf einen ausgeglichen und breit besetzten Kader bauen. Zwar musste der FV Supertalent Björn Jost und Torwart Matteo Tessarolo ziehen lassen, doch ansonsten bleibt der Kader zusammen. Einzig Malte Hartwig wird zunächst kürzer treten. Wenn alle Angeschlagenen zurückgekehrt sind, hat Kippels auf fast jeder Position die Qual der Wahl.

„Stabilität ist in der Landesliga das A und O. Sollte es uns gelingen, unsere jetzige Platzierung im nächsten Jahr zu verteidigen oder vielleicht ein, zwei Plätze nach oben zu klettern, wäre das ein tolle Sache.“ Dass nach Sven Wurm noch weitere externe Neuzugänge dazukommen, ist nicht ausgeschlossen. In Aktionismus verfallen die Verantwortlichen jedoch nicht. „Wir setzen auf junge und ehrgeizige Leute, die zu unseren Rahmenbedingungen passen“, verdeutlicht Kippels, der sich jetzt schon auf die Derbys gegen Aufsteiger Nümbrecht freut. „Ich finde es super, dass der SSV nachgezogen hat. Das werden bestimmt zwei sehr interessante Duelle.“
                
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