Lindlar – Die Initiative „WinLi“ organisierte ein Nachbarschaftsfest zur Eröffnung der Lindlarer Flüchtlingsunterkunft.

Rhythmische Trommelklänge und der Duft von Kaffee und Waffeln empfingen die Besucher beim Nachbarschaftsfest am ehemaligen Pfarrer-Braun-Haus, das seit Jahresbeginn zum Teil als Unterkunft für Asylbewerber genutzt wird. Aktuell leben 32 Bewohner dort. Organisiert von der Lindlarer Flüchtlingsinitiative „WinLi“ waren zahlreiche Anwohner der Einladung zur Eröffnung der Flüchtlingsunterkunft gefolgt und nutzten die Gelegenheit, um ihre neuen Nachbarn näher kennenzulernen. Nach der Begrüßung durch WinLi-Sprecher Siegfried Charlier erklärte Bürgermeister Dr. Georg Ludwig, dass die Gemeinde Wert darauf lege, sowohl den Bedürfnissen der Flüchtlinge als auch der Nachbarschaft gerecht zu werden.


Unter den zahlreich erschienenen Asylbewerbern war unter anderem ein junger Syrer, der exemplarisch für viele andere Schicksale die bewegende Geschichte seiner Flucht schilderte. Nachdem der damals 17-Jährige von Soldaten der syrischen Armee grundlos beschossen und schwer verletzt wurde, sah er sich gezwungen, seine Familie zu verlassen. Nach einer monatelangen Odyssee unter schwierigsten Bedingungen erreichte er Deutschland und letztendlich Lindlar. Jetzt wolle er schnell besser Deutsch lernen und dann sein Studium fortführen. Sein großer Traum sei es, eines Tages seine Familie in Deutschland wiederzusehen. Trotz kleinerer Sprachbarrieren fanden sich alle Beteiligten im Anschluss zu kleinen Gesprächsrunden zusammen und ließen den Nachmittag gemeinsam ausklingen.