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„Menschen mögen feste Größen in schnelllebigen Zeiten“

Red; 18. Feb 2015, 11:38 Uhr
Bild: privat --- Die Prinzen.
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„Menschen mögen feste Größen in schnelllebigen Zeiten“

Red; 18. Feb 2015, 11:38 Uhr
Gummersbach - Nach neun Jahren gastieren die PRINZEN am 18. März wieder in Gummersbach - Oberberg-Aktuell sprach mit der Leipziger Kultband.
OA: 2006 hattet Ihr einen Open-Air-Auftritt in Gummersbach während der Fußball-Weltmeisterschaft. Erinnert Ihr Euch?

Prinzen: Klar. Es war herrliches Wetter und die Stimmung war super.

OA: Seitdem ist viel passiert. Ihr seid immer noch erfolgreich unterwegs, die Locations haben sich allerdings etwas verändert. Ihr spielt jetzt überwiegend in großen Kirchen und Theatern. Wie kam es dazu?

Prinzen: Wir haben im Jahr 2005 überlegt, etwas zu ändern. Vielleicht auch ein wenig seriöser zu werden. Also haben wir uns gefragt, was wohl passiert, wenn das Publikum sitzt und einfach nur zuhört. Wir wollten wissen, wie unsere Lieder nur auf Stimmen und akustische Instrumente reduziert klingen. Also haben wir Lieder um arrangiert und zum Teil ganz neu erfunden. Ich weiß noch, dass ich vor dem ersten Theaterkonzert ganz schön aufgeregt war. Aber es war toll zu erleben, wie die Lieder im neuen Gewand funktionieren. Wir waren damals die erste Band, die sowas gemacht hat. Das Ganze dann auch in Kirchen zu bringen, war bei unserem Hintergrund - wir haben ja als Kinder in großen Knabenchören gesungen - eine logische Folge.

OA: Wirken Musik und Performance anders, wenn Ihr in Kirchen oder Theaterhäusern, anstatt draußen oder in Hallen spielt?

Prinzen: Man ist näher dran an den Leuten, kann auch mal auf dem Barhocker sitzend etwas erzählen, ohne die Stimme heben zu müssen und sich auf Überschriften zu beschränken. Natürlich sind bei uns immer ein wenig Bewegung und ein paar optische Gags im Spiel, aber die großen Stadiongesten und Publikumsanimationen wären im Theater ziemlich komisch.

OA: Ihr spielt immer noch Eure großen Hits, aber auch neuere Sachen. Wie würdet Ihr Eure musikalische Entwicklung der letzten zehn Jahre beschreiben?

Prinzen: Große Hits zu haben ist ein Geschenk. Und es wäre nicht fair, diese dem Publikum vorzuenthalten. Aber natürlich haben wir uns verändert und sind seit der ersten Prinzen-Single „Gabi und Klaus“ auch 24 Jahre älter geworden, haben mehr erfahren und gelernt. Das hört man hoffentlich auch unseren Songs an.


OA: Worauf können sich die Besucher im Gummersbacher besonders freuen?

Prinzen: Auf uns. Vielleicht gibt es ja auch schon eine Kostprobe aus unserem demnächst erscheinenden Album.

OA: Das Musikgeschäft ist äußerst schnelllebig, oftmals geprägt von Verfallsdaten. Ihr konntet Euch sehr lange halten. Was ist Euer Erfolgsrezept?

Prinzen: Wenn es ein Erfolgsrezept gäbe, würden das sicher die meisten anwenden. Aber es ist bestimmt von Vorteil, dass es uns von Anfang an in der Originalbesetzung gibt. Ich glaube, die Menschen mögen feste Größen in dieser ziemlich schnelllebigen Zeit. .

OA: Werden wir kurz politisch. Unlängst feierte Deutschland 25 Jahre Wiedervereinigung. Ihr wart damals so etwas wie die neue deutsch-deutsche Popsensation. Kann man die Vereinigung nun nach 25 Jahren als abgeschlossen bewerten?

Prinzen: Unterschiede zwischen einzelnen Regionen wird es immer geben. Das hängt aber auch mit der Mentalität zusammen. Es gibt ja auch große und liebevoll gepflegte Unterschiede zwischen Menschen aus München und Hamburg.

OA: Abschlussfrage: Wann gibt es wieder ein neues Prinzen-Album und wie sehen Eure Zukunftspläne aus?

Prinzen: Ein neues Album erscheint im Mai. Im nächsten Jahr feiern wir 25 Jahre Prinzen, wir werden sicher wieder sehr präsent sein.

Die Prinzen sind am Mittwoch, 18. März, um 19:30 Uhr im Theater der Stadt Gummersbach zu sehen und zu hören. Tickets gibt es ab 34,35 € bei GM-Ticket, dem ADAC-Kundecenter Gummersbach sowie allen bekannten Vorverkaufsstellen oder online unter www.eventime.de.
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