Archiv

Ohne Fortune bei Schattner-Comeback

lo; 10. Nov 2014, 10:40 Uhr
Bilder: privat --- Rico Brochhaus (li.) und Dominic Spitali versuchten vergeblich, dem Spiel gegen Herkenrath noch eine Wendung zu geben.
ARCHIV

Ohne Fortune bei Schattner-Comeback

lo; 10. Nov 2014, 10:40 Uhr
Oberberg - Wiehl unterliegt dem Spitzenreiter unglücklich, Hermann Schattner und Tristan Schneider gehören ab sofort zum Kader - In Bröltal brechen ganz schwere Zeiten an - Lindlar verliert nach Torwartpatzern (AKTUALISIERT).
FV Bonn-Endenich – FV Wiehl 1:0 (1:0).

Nach dem Offenbarungseid gegen Lindlar hatte Trainer Ingo Kippels personelle Konsequenzen angekündigt und diese fielen deftig aus: Mit Jona Stöcker und Ozan Taskiran standen zwei U19-Kicker in der Startformation, dazu Tristan Schneider (2. Mannschaft) und Hermann Schattner, der den FV in der vergangenen Winterpause verlassen hatte und sich zuletzt bei der Reserve fit hielt. „Tristan und Hermann gehören ab sofort wieder zum Kader“, so Kippels. „Sie haben keinen Freifahrtschein, aber bei mir bekommt jeder eine zweite Chance. Sie sind innerhalb der Mannschaft voll akzeptiert.“ Auf dem Aschenplatz des Tabellenführers zog sich der Aufsteiger gut aus der Affäre. Taskiran tauchte Strafraum auf, ließ sich den Ball aber noch vom Fuß spitzeln (10.). In der 25. Minute verursachte Dominik Knotte einen Elfmeter, den es laut Kippels niemals hätte geben dürfen, weil der gefoulte Kicker zuvor im Abseits stand.

Endenich nutzte die Gelegenheit zum 1:0. Im Gegenzug parierte der Keeper einen Lupfer von Schneider. Nach dem Seitenwechsel sauste ein Kopfball der Hausherren über den Kasten (54.). Christian Prinz lief anschließend alleine auf das Gehäuse zu, brachte jedoch keinen Druck hinter seinen Abschluss (63.). „Da hätte er noch ein paar Meter gehen müssen“, so Kippels. Schneider zielte knapp vorbei (68.), ein Konter der Hausherren verpuffte (80.). Die letzte Möglichkeit besaß Max Jeschonnek, dessen Schuss abgeblockt wurde (84.). „Wir waren keinen Deut schlechter als der Spitzenreiter und hätten einen Punkt verdient gehabt. Wir haben gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind, wenn die Einstellung stimmt. Jetzt weiß jeder, was die Stunde geschlagen hat. Keiner darf sich ausruhen“, sagte zu Personalmaßnahmen.       

Tore
1:0 (25. Foulelfmeter).

FV Wiehl
Lukas Hoffmann; Kevin Derksen, Jona Stöcker, Dominik Knotte, Waldemar Kilb, Jan-Malte Hartwig, Hermann Schattner (80. Salvatore Ragusa), Tristan Schneider, Ozan Taskiran (46. Björn Jost), Christian Prinz, Markus Wagner (58. Max Jeschonnek).



TuS Lindlar – TV Herkenrath 0:3 (0:1).

Der TV Herkenrath hat das Kreis Berg-Derby für sich entschieden und mischt damit weiter in der Spitzengruppe mit. Dem TuS Lindlar gelang es nicht, sich weiter von der Abstiegszone abzusetzen. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider“, sagte Coach Raimund Kiuzauskas. Allerdings erwischte einer seiner Akteure einen rabenschwarzen Tag. Und wenn damit der Torwart gemeint ist, ist die Gefahr groß, dass man nicht als Sieger vom Platz geht. „Deniz Kuzey konnte uns in dieser Saison schon einige Punkte retten, aber heute hat er uns zwei faule Eier ins Nest gelegt“, so der Trainer. Vor dem 0:1, das bereits in der siebten Minute fiel, verließ Kuzey seinen Kasten ohne Not. Tim Christopher Becker hatte freie Bahn.

Auf dem zerfurchten Rasenplatz operierten beide Mannschaften mit langen Bällen, die von den konzentriert agierenden Abwehrreihen weggesaugt wurden. Chancen bleiben demnach Mangelware. Auf Seiten des TuS wurde Anton Zeka bei einem Foul so schwer verletzt, dass er ausgewechselt und ins Krankenhaus gebracht werden musste. „Er hat in seinem rechten Sprunggelenk ein Knacken gehört“, wird der Offensivmann laut Kiuzauskas wohl länger ausfallen. Ein Traumtor von Daniel Lekscha, der eine Volleyabnahme in den Torknick jagte, ließ den TVH noch vor der Pause zum zweiten Mal jubeln. Danach war Lindlar bemüht, die Doppelscharte auszuwetzen, einen Sturmlauf entfachte man jedoch nicht, zumal Kuzeys zweiter Patzer konsequent bestraft wurde. Diesmal ließ er einen harmlosen Ball fallen, Alexander Laven nahm das Geschenk dankend an. Dominic Spitali (70.) und Maurice Müller (75./85.) blieb der Ehrentreffer verwehrt.        

Tore
0:1 Tim Christopher Becker (7.), 0:2 Daniel Lekscha (29.), 0:3 Alxander Laven (53.)

TuS Lindlar
Deniz Kuzey; Severin Brochhaus, Timo Diehl, Wael Majouj, Justin Ebert (58 Faruk Tokay), Maurice Müller, Martin Reif, Florian Harnisch, Rico Brochhaus (65. Daniel Jung), Anton Zeka (27. Dominic Spitali), Simon Voßkämper.  
  

TuS Homburg-Bröltal – Sportfreunde Troisdorf 0:5 (0:2).

Spätestens nach der Pleite gegen den Tabellennachbarn brechen in Bröltal ganz schwere Zeiten an, der Rückstand zum rettenden Ufer vergrößerte sich auf sieben Zähler. Der Tag stand von Beginn an unter schlechten Vorzeichen. Da der angesetzte Schiedsrichter nicht aufgetaucht war, begann das Vormittagsspiel der 3. Mannschaft mit fast einstündiger Verspätung, was sich auf die darauffolgenden Partien auswirkte. Die nötige Spannung war bei den Hausherren wegen der langen Verzögerung komplett verflogen. „Ich kann nicht begreifen, wie so etwas passieren kann, wenn die 1. Mannschaft ein Endspiel vor der Brust hat. Das war ein Kreisliga C-Spiel, da hätte auch ein Zuschauer oder Betreuer pfeifen können“, schimpfte Trainer Timo Morano über die unwillkommene Zwangspause.

Doch nicht nur daran übte der Übungsleiter scharfe Kritik. Wegen der schlechten Trainingsbeteilung unter der Woche - acht Kicker waren bei der Abschlusseinheit am Freitag -, stellte er sich die Frage, ob seine Spieler den Ernst der Lage erkannt haben. „Ich kann verstehen, wenn jemand krank ist und nicht trainieren kann. Aber wie will man ein Endspiel angehen, wenn wir uns nicht vernünftig darauf vorbereiten können? Unser Kader besteht aus 15 Leuten. Ich habe keine Alternativen.“ Dass die vermeintlichen Leistungsträger gegen Troisdorf völlig abtauchten, brachte Morano zusätzlich aus der Fassung. „Von den sogenannten Leadern habe ich auf dem Feld nichts gesehen.“ Diese Schreckensmelange führte dazu, dass die Begegnung nach dem schnellen Gegentor zum 0:1 mehr oder weniger gelaufen war. Morano: „Ich bin maßlos enttäuscht. Nächste Woche gegen Niederkassel brauche ich eine Mannschaft auf dem Platz, die die Situation begriffen hat und alles aus sich herausholt.“                

Tore
0:1 (4.), 0:2 (41.), 0:3 (75.), 0:4 (85.), 0:5 (87.).

TuS Homburg-Bröltal
Pascal Rüsche; Jeton Cenolli, Bastian von Ameln (85. Tom Haselbach), Alexander Tomm, Tobias Wiebe, Eduard Kelm, Kerem Kargin, Hüseyin Samurkas (60. Patrick Nyassa), Nick Pawlik (46. Michael Möller), Dennis Kuczka, Bastian Sellau.
  
Tabelle und Ergebnisse Landesliga
WERBUNG