Gummersbach – Am 7. November und 5. Dezember finden die Blues- Jamsessions in der Postschenke zum letzten Mal statt – The Black Cat Combo, Veranstalter der Kultveranstaltung, verabschiedet sich mit einem Opener-Konzert.

„Wir wollten einfach weiter auch in Gummersbach Musik machen, aber was anderes gab es hier ja nicht“, erklärt Bama Baumfeld (20) von The Black Cat Combo, warum die Band die Blues- Jamsession in der Gummersbacher Postschenke 2013 vom Verein MusikBerg übernahm. Personelle Probleme im Verein hatten im Sommer 2013 dazu geführt, dass die dreijährige Zusammenarbeit mit der Postschenke beendet wurde. Dass deshalb auch die Jamsession gestorben sein sollte, war für die „schwarzen Katzen“ undenkbar.


[Felix Schäferkunz  (li.) und Bama Baumfeld vor der Postschenke, die bald der neuen Stadtringstraße weichen muss.]

„Seit die Session 2009 ins Leben gerufen wurde, waren wir zumindest bei jeder zweiten Veranstaltung dabei – als Band oder zum jamen als einzelne Musiker. Seit ich 15 Jahre alt war halte ich mir also jeden ersten Freitag im Monat für diese Session frei“, erinnert sich Baumfeld. „Die Session war ja auch weit und breit die einzige Gelegenheit, bei der man als Musiker ohne viel Aufwand vor Publikum spielen konnte“, erklärt Felix Schäferkunz (22), Tontechniker, Finanzchef und Freund der Band. Obwohl die Musiker teilweise längst nicht mehr in Gummersbach, sondern in Köln lebten, übernahmen sie die Veranstaltung federführend. Rund elf Sessions hat die Black Cat Combo bislang in der Postschenke am Gummersbacher Bahnhof veranstaltet. Dafür wurden Plakate und Flyer entworfen, gedruckt, ausgeschnitten (Baumfeld: „Ist ja billiger, wenn man‘s selber macht") und verteilt sowie Instrumente und Ausrüstung allmonatlich von A nach B transportiert – mit Bus und Bahn oder Mutters Auto. Viel Arbeit, die die Musiker jedoch spürbar gerne auf sich genommen haben, um der oberbergischen Musikszene ein wichtiges Forum zu erhalten.


Denn neu war bei den „The Black Cat Combo’s Blues- & Jamsessions“, dass das Mitmachkonzert für jedermann immer von einer anderen Band eröffnet wurde. „Da waren Gruppen dabei, die gab es schon seit 20 Jahren - oder auch nur für diesen einen Auftritt“, so Schäferkunz. Im zweiten Teil bot sich dann nach wie vor für jeden die Gelegenheit, zum Instrument zu greifen. „Da stehen irgendwelche Instrumente, die sich irgendwelche Leute greifen, um irgendwas zu spielen“, fasst Baumfeld das Prinzip der Session zusammen.

Dass die Postschenke irgendwann dem Bau der neuen Stadtringstraße geopfert wurde, stand dabei von Anfang an fest. „Aber jetzt wird die Stimmung spürbar final und man munkelt, dass im Frühjahr die Abrissbagger anrollen“, so Baumfeld. Weil die Musiker sich zwar nach anderen Lokalitäten für die Session umgesehen haben, aber nichts passendes fanden, haben sie sich nun dazu entschieden, mit einem großen Paukenschlag Abschied zu nehmen. „Lieber ordentlich planen als das auf einmal Schluss ist“, erklärt Schäferkunz.

Genau wie bei der Eröffnung der „The Black Cat Combo’s Blues- & Jamsessions“, werden sich die Namensgeber noch einmal selbst die Ehre geben und als Opener vor der aller letzten Session im Dezember ein Konzert zu geben. „Wir hängen an dieser Sache“, erklärt Baumfeld. Gerade darum wäre die Band auch nicht abgeneigt, dass Label weiterzugeben, wollte jemand die Veranstaltung an anderem Ort fortführen. „Die Session ist ein Allgemeingut der Oberbergischen Musikszene, das es wert ist, zu erhalten.“

7. November, 20 Uhr
The Black Cat Combo’s allerhärteste Blues- & Jamsession
Live: The Pharadogs, anschließend Open Stage
Eintritt frei/Freibier für Musiker

5. Dezember
The Black Cat Combo’s allerletzte Blues- & Jamsession
18 Uhr Einlass
19 Uhr Brother Snakeoil & The Medicine Men
20:15 Uhr: The Black Cat Combo, anschließend Open Stage
Eintritt frei/Freibier für Musiker