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Kombibad: Es kann los gehen - Rat gibt Budget frei

nh; 3. Apr 2014, 10:45 Uhr
Bild: Krieger Architekten I Ingenieure.
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Kombibad: Es kann los gehen - Rat gibt Budget frei

nh; 3. Apr 2014, 10:45 Uhr
Wiehl - Dank des eindeutigen Ratsbeschlusses kann der Bauantrag gestellt und die Ausschreibung für das Wiehler Kombibad vorbereitet werden - Wunsch der Bürgerinitiative und Bürgerbefragung mit großen Mehrheiten abgelehnt.
Von Nils Hühn

Trotz sieben Jahren Vorlaufzeit wurde in der Ratssitzung am Mittwochabend wieder viel diskutiert. Der Rat musste darüber entscheiden, ob die Entwurfsplanung abgeschlossen werden sollte und damit die Verwaltung den Bauantrag einreichen und mit der Ausschreibung für das Bad, welches im Herbst 2016 eröffnet werden soll, beginnen kann. „Es ist ein Kraftakt für elf Millionen Euro“, hatte Bürgermeister Werner Becker-Blonigen eingangs des Tagesordnungspunkts gesagt.

Gerhard Altz, Fraktionsvorsitzender der CDU erklärte, dass mit der jetzigen Planung die „Stadt zukunftsfähig“ gemacht werde und die Diskussion nun „entscheidungsreif“ sei. Sein SPD-Pendant Karl Ludwig Riegert erklärte, dass die aktuelle Lösung zwar ein „teures, aber sehr gutes Angebot“ sei und es dazu keine Alternative gäbe. In die gleiche Kerbe schlug die FDP. Rolf Gurbat berichtete dabei noch einmal, wie intensiv sich die einzelnen Ausschüsse, Fraktionen und Ratsmitglieder mit dem Thema beschäftigt hätten. Mit den 28 Stimmen dieser drei Parteien wurde am Ende der langen Diskussion der Beschlussvorlage zu gestimmt.


Gegen das elf Millionen Euro teure Bauvorhaben sprachen sich die Grünen in Person von Jürgen Körber aus, der gleichzeitig die Bürgerinitiative zum Erhalt des Freibads mit zwei Wiehlerinnen anführt. Obwohl das Quorum für den Einwohnerantrag mit 1.273 gültigen Unterschriften knapp verpasst wurde, benötigt wurden 1.313, führte er seine bekannte Kritik an den Plänen der Stadt und der beauftragten Fachplaner vor. Im Namen der Grünen beantragte er eine Verschiebung über die Entscheidung für den Außenbereich. Für diesen Antrag stimmten aber nur die drei Grünen-Ratsvertreter sowie Manfred Kriegeskorte von den Wiehler Linken.

Die UWG regte einen Ratsbürgerentscheid an, damit die Bürger die Entscheidung treffen sollten, in welchen Dimensionen das zukünftige Wiehler Bad gebaut werden sollte. Becker-Blonigen machte deutlich, dass es schwierig sei, eine einfache Frage für diese komplexe Entscheidung zu treffen. Schließlich könne bei einem Ratsbürgerentscheid nur eine Frage mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden. Aus diesem Grund regte Hans-Peter Stinner eine nicht verbindliche Befragung der Bürger an, aber auch dieser Vorschlag fand nur die Zustimmung der UWG-Fraktion und Jürgen Poschner (CDU).

Jürgen Körber erklärte nach der Ratssitzung, dass der Einwohnerantrag nicht eingereicht worden sei, sondern lediglich eine Vorprüfung stattgefunden habe. Erst in den kommenden Tagen wird der Antrag offiziell an den Bürgermeister übergeben. Zwar hatte Werner Becker-Blonigen erklärt, dass trotz der fehlenden Unterschriften das Ziel des Einwohnerantrages erreicht sei, aber Körber will diesbezüglich erst das Protokoll der Sitzung abwarten. „Danach werden wir entscheiden, ob wir bei dem für uns negativem Beschluss ein Bürgerbegehren folgen lassen werden“, erklärte Körber.

Ungeachtet dessen wird nach der gestrigen Entscheidung nun in der Verwaltung der Bauantrag vorbereitet, der am 1. Mai eingereicht werden soll. Danach folgt die Ausschreibung und im Februar 2015 soll mit dem Baubeginn und den Abrissarbeiten begonnen werden. Die Eröffnung des neuen Kombibades ist für den 27. August 2016 angesetzt.
  

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