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Apfelsaft: Spitzenjahrgang dank Rekordsommer

fj; 24. Oct 2018, 14:30 Uhr
Archivbild: Martin Hütt/Fruchtsaftkelterei Weber (Text).
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Apfelsaft: Spitzenjahrgang dank Rekordsommer

fj; 24. Oct 2018, 14:30 Uhr
Nümbrecht - Wenn Kelterei-Inhaber Klaus Weber über die Qualität des diesjährigen Apfelsafts spricht, gerät er ins Schwärmen: Der Saft ist süß wie noch nie - Befall durch den Apfelwickler sorgte jedoch für hohen Sortieraufwand.
Noch läuft die Apfelpresse in der Fruchtsaftkelterei Weber auf Hochtouren, doch es sind die letzten Äpfel, die in diesen Stunden des Herbst 2018 im Nümbrechter Ortsteil Lindscheid verarbeitet werden. Seit September hat die Obstannahme der Kelterei geöffnet, Menschen aus der ganzen Region bringen seitdem ihre Äpfel, um sie zu leckerem Saft pressen zu lassen. Am vergangenen Dienstag war der letzte Tag der diesjährigen Apfelannahme. „Der Herbst ist für uns eine sehr arbeitsintensive Zeit. Jetzt müssen wir erstmal durchatmen und in Ruhe Bilanz ziehen“, sagt Klaus Weber. Eines kann der Safthersteller ab jetzt schon sagen: Die Qualität des diesjährigen Apfelsaftes ist so gut wie nie.  


[Die Äpfel werden auf dem Hof der Kelterei Weber abgeladen und gewogen.]

Wer Anfang September im Bergischen Land Apfelsaft herstellt, erhält ein eher säuerliches Getränk, erklärt Weber. Doch der Rekordsommer 2018 bescherte auch in Sachen Apfelsaft Rekorde: Schon das im September hergestellte Getränk wies um die 50 Grad Oechsle auf. Oechsle, das ist die Einheit, in der der Zuckergehalt des Saftes gemessen wird. „Werte um die 50 Grad erreicht der Saft sonst erst ab Mitte Oktober, wenn wir die reiferen Äpfel verarbeiten. Dieses Jahr haben wir schon Anfang September über 50 Grad Oechsle erreicht, seit Mitte September kletterten die Werte auf über 60 Grad Oechsle und erreichten zum Schluss bis zu 68 Grad, das gab es noch nie!“, freut sich Weber. All die Sonne, mit der der Sommer 2018 das Bergische Land verwöhnte, ist somit auch im Apfelsaft zu schmecken.



Während Weber ins Schwärmen gerät, wenn er von der Qualität des Saftes spricht, bezeichnet er die Menge der abgegebenen Äpfel nüchtern als „okay“. „Wir hätten noch gerne 100 Tonnen mehr angenommen, aber die Menge reicht auch so für rund eineinhalb Jahre“, so Weber. Das große Lager der Fruchtsaftkelterei hilft, Ernteschwankungen auszugleichen. Vor allem im Oktober seien große Ladungen ausgeblieben, berichtet der Kelterei-Inhaber.


[Aus ganz unterschiedlichen Äpfeln entsteht der Weber-Saft.]

Er erklärt sich dies unter anderem mit dem hohen Sortieraufwand in diesem Jahr. Denn natürlich schmecken nicht nur den Menschen, sondern auch den Schädlingen die süßen Äpfel gut: „Wir hatten es in diesem Jahr mit einem extremen Befall durch den Apfelwickler zu tun. Die guten aus den angefressenen Äpfeln heraus zu sortieren, war darum dieses Jahr extrem aufwendig“. Insbesondere mit Blick auf die Qualität des Saftes ist Weber unter dem Strich aber zufrieden mit der Apfelernte 2018 – schließlich bescherte sie einen nie da gewesenen Spitzenjahrgang.   
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