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Oberbantenberg schrammt an Blamage vorbei

pn; 15. Oct 2017, 16:20 Uhr
Bilder: Alexander Arnold ---- Auch sieben Treffer von Michel Töpfer konnten an der Strombacher Unterlegenheit nichts ändern.
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Oberbantenberg schrammt an Blamage vorbei

pn; 15. Oct 2017, 16:20 Uhr
Oberberg - Marcel Baier erlöst die HSG bei Schlusslicht Dünnwald - In Strombach schrillen die Alarmglocken - Oberwiehl verspielt frühe Führung - Nümbrecht chancenlos. Marienheide/Müllenbach lässt zu viele Chancen liegen. (AKTUALISIERT)
TV Strombach II – VfR Übach-Palenberg 30:39 (14:18).


Allmählich wird die Lage des oberbergischen Aufsteigers prekär. Auch nach dem fünften Spieltag ziert die Strombacher Reserve gemeinsam mit Verbandsligaabsteiger Dünnwald punktlos das Tabellenende. „Ich bin maßlos enttäuscht“, bilanzierte Trainer Tobias Wohlfromm einen gebrauchten Nachmittag. Neben der fünften Niederlage in Folge hatte der Liganeuling aber auch eine weitere bittere Pille zu verdauen. Timo Biesenbach verdrehte sich nach einem Wurf unglücklich das Knie und musste frühzeitig mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss ausgewechselt werden. Der gute 7:5-Start (12.) in die Partie war damit wie weggeblasen. „Das hat die Jungs völlig aus dem Konzept gebracht und wir haben anschließend jegliches Abwehrspielen eingestellt“, sah Wohlfromm sein Team von nun an nur noch der Musik hinterherhecheln.

[Restlos bedient war TVS-Coach Tobias Wohlfromm nach der deutlichen Heimniederlage.]

Wie C-Jugendspieler hätten sich seine Spieler defensiv verhalten, „aber wahrscheinlich hätten die das sogar noch besser gemacht“, wählte der Coach einen drastischen Vergleich. Auch eine 5:1-Manndeckung brachte keine Besserung, zumal die beiden TVS-Keeper magere vier Bälle parierten. Spätestens als nach dem Seitenwechsel jegliche Konzepte über Bord geworfen wurden und sich die Strombacher Offensive vermehrt am Übacher Innenblock die Zähne ausbiss, wurde das Ergebnis über 16:22 (37.) und 24:33 (50.) schnell deutlich. Die Gäste spielten routiniert ihren Stiefel herunter, ohne glänzen zu müssen. Einer der wenigen Strombacher Lichtblicke war Lukas Altjohann, der in seinem ersten Seniorenspiel eine gute Leistung von Wohlfromm attestiert bekam. „Das aktuelle Tabellenbild haben wir uns selbst zuzuschreiben. Wir müssen langsam anfangen, zu kämpfen und den Abstiegskampf auch anzunehmen“, appellierte der Jungcoach abschließend an sein Team.


Strombach: Michel Töpfer (7/2), Fynn Schürmann (5), Lukas Altjohann (5/1), Lukas Flick, Marius Euteneuer (je 3), Jan Höfer, Timo Biesenbach (je 2), Thomas Anstötz, Justin Beinlich, Simon Wegner (je 1).




Stolberger SV – CVJM Oberwiehl II 35:29 (17:14).


Nach zwölf Minuten donnerte SSV-Trainer Bernd Schellenbach seine grüne Karte auf das Kampfgericht. Denn bis zu diesem Zeitpunkt dominierte keineswegs der Aufstiegsfavorit aus Stolberg die Partie, sondern vielmehr zauberte die Oberwiehler Reserve ein Kabinettstück nach dem anderen auf das Stolberger Parkett. Doch nach dem 2:8 (12.) durch den starken Jan Bluhm hatte der CVJM sein Pulver verschossen. „Mein Trainerkollege hat keine taktischen Änderungen vorgenommen, aber scheinbar einfach die richtigen Worte gefunden“, musste Oberwiehls Trainer Nils Hühn mit ansehen, wie der vermeintlich komfortable Vorsprung bereits beim 9:9 (19.) dahingeschmolzen war. Die CVJM-Angriffe verpufften reihenweise am Pfosten oder kamen dank technischer Fehler gar nicht erst zum Abschluss.


Hoffnung bestand trotzdem für den zweiten Durchgang. „Wir wollten die Partie möglichst lange offen gestalten und hatten gehofft, hinten raus ein paar Körner mehr als der Gegner zu haben“, ging Hühns Taktik bis zum 23:20 (44.) noch auf, doch erneute technische Fehler ließen Stolberg in der äußerst fairen Partie vorentscheidend zum 26:21 (47.) davonziehen. Trotz der Niederlage war Hühn aber nicht unzufrieden mit dem Auftritt seines Teams: „Stolberg ist uns in der Entwicklung einfach zwei Jahre voraus. Es war mehr drin, aber dafür hätten wir schon einen perfekten Tag benötigt.“


Oberwiehl: Jan Bluhm (12/3), Daniel Rischikov (6), Jens Barf (3), Niklas Marenbach, Alexander Baldamus, Marc Weschenbach (je 2), Johannes Schneevogt, Frankjörn Schell (je 1).




Dünnwalder TV – HSG Oberbantenberg/Niederseßmar 24:25 (12:13).


Einen echten Arroganzanfall leistete sich die HSG Oberbantenberg/Niederseßmar bei Ligaschlusslicht Dünnwald. „Das war teilweise einfach indiskutabel und die gesamte Mannschaft, aber auch ich, muss sich hinterfragen, warum wir zu keiner Phase auch nur annähernd unsere Leistungsstärke abgerufen haben“, war Trainer Dirk Heppe froh, mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. Sein Team hatte sich scheinbar vom Tabellenstand blenden lassen und schaffte es nie, die nötige Spannung aufzubauen. Der vermeintliche Spaziergang wurde bereits im ersten Durchgang zur Schwerstarbeit. Die Deckung verweigerte zu viele Zweikämpfe, so dass Dünnwald stets in Lauerstellung blieb.


Nachdem Heppe zur Pause bereits sämtliche Deckungssysteme probiert hatte, ging es nach dem Seitenwechsel wieder mit der defensiven 6:0-Variante weiter. Besserung wollte sich aber nicht einstellen, zumal nun auch die Offensive vermehrt falsche Entscheidungen traf. Über 15:15 (40.), 20:22 (51.) und 21:23 (56.) zitterten sich die Gäste in die Schlussphase, in der sie mit einer unnötigen Zeitstrafe nach dem 22:23-Anschlusstreffer zusätzlich für Spannung sorgten. Den umjubelten Siegtreffer zum 23:25 machte Marcel Baier in der Schlussminute. Das letzte DTV-Tor war nur noch für die Statistik. „Nächste Woche wird zwar niemand mehr fragen, wie die zwei Punkte zustande kamen, aber diese Leistung wird gegen keinen anderen Gegner reichen“, legte Heppe zum Schluss noch einmal den Finger in die Wunde.


Oberbantenberg/Niederseßmar: Luca Schrabe (9), Robin Ziegler (8/1), Nils Schwabroh (4), Manuel Kreter (3), Marcel Baier (1).


BTB Aachen II – SSV Nümbrecht II 33:22 (15:9).


Fast mit dem letzten Aufgebot reiste Nümbrechts Reserve in die Aachener Kaiserstadt. Beim hochgehandelten Tabellendritten stand das Team von Daniel Funk dementsprechend frühzeitig auf verlorenem Posten. Verliefen die Anfangsminuten bis zum 4:2 (5.) noch einigermaßen ausgeglichen, setzten sich die Gastgeber anschließend sukzessive ab. Die Oberberger wehrten sich zwar nach Kräften, waren aber letztlich chancenlos. „Der breitere Kader hat sich durchgesetzt“, fasste Funk die Partie kurz und knapp zusammen. BTB hatte zur Pause bereits einen soliden Vorsprung erspielt und baute diesen auch nach dem Seitenwechsel kontinuierlich aus, ohne dabei glänzen zu müssen. Ein Sonderlob verteilte Funk noch an seinen Torhüter Joscha Madel.


Nümbrecht: Tobias Mlynczak (5), Markus Meister (5/2), Dominik Donath, Marvin Meinhold, Mario Jatzke (je 3), Ben Schieferdecker (2), Marcel Miebach (1).

SC Fortuna Köln II – HSG Marienheide/Müllenbach 25:20 (13:9).


Auch beim Aufsteiger aus der Kölner Südstadt gab es für die neu formierte HSG Marienheide/Müllenbach nichts Zählbares zu ernten. Trainer Dirk Schuldt konnte sich in seiner langen Karriere allerdings auch an kaum ein Spiel, mit solch einem Verlauf erinnern. „Nicht Köln hat das Spiel gewonnen, sondern wir haben es verloren“, ärgerten ihn die zahlreichen Hochkaräter, die seine Mannschaft liegen gelassen hatte. 15 völlig freie Würfe notierten die Statistiker letztlich. „Wir haben ihrem Torhüter die Füße zementiert oder das Tor gar nicht erst getroffen“, sprach der Coach von einer katastrophalen Chancenverwertung.


In einer stimmungsvollen Atmosphäre konnten sich die Oberberger nie auf ihre Stärken besinnen. Die ersten 20 Minuten verliefen noch weitestgehend ausgeglichen, was allerdings auch an einigen guten Einzelaktionen von Timo Montag lag. Nach zwei unglücklichen Zeitstrafen geriet die HSG zur Pause aber dann doch in Rückstand und konnte diesen auch nach dem Seitenwechsel nicht mehr aufholen. Trotz einer soliden Leistung von Torhüter Daniel Winkelmann sowie einer nachher gut arbeitenden 4:2-Defensive wussten die Gäste nichts aus ihren Gelegenheiten zu machen. „Dafür haben wir einfach zu undiszipliniert agiert“, ärgerten Schuldt die weggeworfenen Punkte.


Marienheide/Müllenbach: Timo Montag (5/1), Marc Hochsattel (4), Lutz Lichtinghagen, Oliver Schuldt (je 3), Maruice Ginczek, Philippe Ginczek (je 2), Arian Bahrs (1). 
  
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