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Amokalarm entpuppte sich als Fehlalarm

nh; 23. May 2017, 16:55 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Wegen eines Amokalarms sperrte die Polizei das Gelände um das Kaufmännische Berufskolleg Oberberg auf dem Hepel weiträumig ab und bereitete die Evakuierung der rund 700 Schüler und Lehrer vor.
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Amokalarm entpuppte sich als Fehlalarm

nh; 23. May 2017, 16:55 Uhr
Gummersbach - Die Polizei konnte keine Hinweise auf eine Bedrohung am Berufskolleg auf dem Hepel feststellen - Nach zwei Sunden wurden die rund 700 Schüler evakuiert (AKTUALISIERT).
Von Nils Hühn

Unter den Einsatzkräften vor dem Kaufmännischen Berufskolleg Oberberg auf dem Hepel war die Stimmung konzentriert, aber entspannt. Zwar wurde gegen 12:20 Uhr der Amokalarm ausgelöst, aber da die ersten Kräfte der Oberbergischen Polizei das Gebäude bereits einmal durchsuchen konnten, deutet alles auf einen Fehlalarm hin. Schulbedienstete und Schüler befragten die Beamten ebenfalls. „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass es eine bedrohliche Lage ist“, sagte Polizei-Pressesprecher Michael Tietze rund eine Stunde nach der Alarmierung. Er hatte auf dem Berliner Platz, rund 200 Meter von der Schule entfernt, Stellung bezogen. Hier hatten sich auch einige Schüler und wenige Eltern versammelt, die auf Informationen hofften.



Als der Amokalarm ausgelöst wurde, befanden sich rund 700 Schüler und Lehrer im Berufskolleg. Einige Berufsschüler hatten das Gebäude daraufhin verlassen. Der größte Teil verschanzte sich hingegen, wie vorgeschrieben, mit den Lehrern in den Klassenräumen. Da noch einige Räume verschlossen waren und nicht von der Polizei kontrolliert werden konnten, verzögerte sich die Evakuierung, die um 14:20 Uhr klassenweise startete. „Es handelt sich um einen bestätigten Fehlalarm“, konnte Polizeisprecher Tietze um 14:45 Uhr Entwarnung geben. An einem gemeinsamen Sammelplatz wurden die Schüler in Empfang genommen. Hier standen ihnen auch Notfall-Seelsorger zur Seite. Der Oberbergische Rettungsdienst, der ebenfalls vor Ort war, musste nicht tätig werden.


[Landrat Jochen Hagt (links) im Gespräch mit Kreisdirektor Klaus Grootens, die sich vor Ort einen Überblick verschafften.]

Landrat Jochen Hagt und Kreisdirektor Klaus Grootens eilten ebenfalls zum Berufskolleg, „um sich einen Überblick vor Ort zu verschaffen“, wie Hagt erklärte. „Als Leiter der Kreispolizeibehörde und Landrat danke ich den Einsatzkräften von Polizei, Rettungsdienst und Notfallseelsorge für ihren engagierten Einsatz. Der Oberbergische Kreis wird als Schulträger und Schulaufsichtsbehörde die Ursache für das heutige Geschehen mit allen Beteiligten analysieren“, so Hagt weiter. Der Einsatz wurde ausschließlich mit Kräften der Oberbergischen Polizei durchgeführt, da schnell absehbar war, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Weitere Einsatzkräfte standen allerdings in Bereitschaft.  



Ein Techniker aus Köln hat die hausinterne Anlage ausgewertet, die den Amokalarm auslöste. „Bislang steht noch nicht fest, warum alarmiert wurde“, erklärte Tietze. „Auch wenn alles nach einem Fehlalarm aussieht, müssen wir so lange warten, bis Klarheit besteht.“ Aus diesem Grund mussten die Berufsschüler rund zwei Stunden in ihren Klassenräumen bleiben und die Straße vor dem Berufskolleg gesperrt werden, die von Polizisten mit Maschinenpistolen gesichert wurde. Nach vier Stunden war der Einsatz für die Rettungs- und Einsatzkräfte beendet.

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