Morsbach – Am 15. Juni feiert der Imkerverein Morsbach sein 100. Jubiläum – Königinnenzuchtprogramm soll Widerstandsfähigkeit der heimischen Bienen erhöhen – Im Kampf gegen die Varroamilbe sind die Imker aber auf Unterstützung angewiesen.

In diesem Jahr feiert der Imkerverein Morsbach sein 100-jähriges Bestehen und möchte sich anlässlich dieses Jubiläums einer besonderen Aufgabe widmen. Denn obwohl sich die Imkerei steigender Beliebtheit erfreue – schließlich leistet sie einen nachhaltigen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz und beschert dem Imker leckeren Honig – ist die Bienenhaltung nicht immer ein „Honigschlecken“. Denn neben Umwelteinflüssen können auch Parasiten und Krankheitserreger den Bestand der Bienen bedrohen, darunter die Varroamilbe.

In seinem Jubiläumsjahr will sich der Verein auf die Fahnen schreiben, die durch die Milbe stark bedrohten Bienenvölker widerstandsfähiger zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, plant der Vorstand ein Königinnenzuchtprogramm, das sich über mehrere Jahre erstrecken soll. Für die Umsetzung des Projekts ist der Verein jedoch auf Spenden angewiesen. 

In den bienenforschenden Instituten Deutschlands werden durch spezielle Auswahlverfahren die Abwehrmechanismen der Bienen erheblich gestärkt. Um die eigenen Bienenvölker ebenso widerstandsfähig zu machen, sieht das Konzept des Imkervereins Morsbach vor, die besonderen Bienenköniginnen von den Instituten zu erwerben und diese zu vermehren. Die nachgezogenen Königinnen sollen dann bei den Imkern des Vereins etabliert werden. So soll die Bienenpopulation im Vereinsgebiet auf eine möglichst breite genetische Basis gestellt werden. Dies stärke die Bienenbestände innerhalb des Vereinsgebietes und darüber hinaus und helfe den Insekten, besser mit der Varroamilbe zurechtzukommen. 



Neben dem Ankauf der Königinnen und dem Kauf von Gerätschaften werden auch Mittel für Lehrgänge benötigt, die den Imkern das Wissen bezüglich der Vermehrung von widerstandsfähigen Königinnen vermitteln. Hierbei wird mit Kosten in Höhe von circa 4.500 € gerechnet. Die Mittel sind für drei Jahre kalkuliert. Sollte der Verein mehr Geld erhalten, will er das Projekt über die drei Jahre hinaus fortsetzen. „Von der Umsetzung des Projektes profitieren nicht nur die knapp 35 Imker des Imkervereins Morsbach, sondern auch andere Imker im Kreisgebiet. Selbstverständlich findet auch ein Erfahrungs- und Königinnenaustausch innerhalb des Kreises statt“, so die Morsbacher Imker.

Die Biene ist nach Rindern und Schweinen das drittwichtigste Nutztier, da sie für die Bestäubung von Obst- und Gemüsepflanzen zuständig ist sowie zum Erhalt der Wildblumen beiträgt, so die Imker weiter. Sie hoffen nun auf viele Menschen, die zum Schutz des nützlichen Insektes beitragen wollen. Die Möglichkeit, die Bemühungen zum Wohl der Bienen zu unterstützen, gibt es im Rahmen des Crowdfunding-Programms der Volksbank Oberberg. Pro Spender, der unter oberberg.viele-schaffen-mehr.de/edelkoenigin mindestens 5 € für das Projekt spendet, steuert die Volksbank einmalig 10 € bei.

Sein Jubiläum feiert der Imkerverein am Samstag, 15. Juni. An diesem Tag bieten die Vereinsmitglieder interessante Einblicke in die Imkerei. Neben Darbietungen und Informationen rund um das Thema wird es auch praktische Anschauungsmöglichkeiten in die Haltung von Bienen geben. Gerne informieren die Imker bei dieser Gelegenheit auch über das Angebot „Imkern auf Probe“, in dessen Rahmen Interessierte einen umfassenden Einblick in die Imkerei erhalten. Auch für die Kinder wird ein entsprechendes Programm geboten.