Archiv

Razzia gegen rechtsextreme Gruppierung

Red; 16. Jan 2019, 16:16 Uhr
Bild: Polizei --- Hier einige der bei der Razzia sichergestellten Gegenstände.
ARCHIV

Razzia gegen rechtsextreme Gruppierung

Red; 16. Jan 2019, 16:16 Uhr
Oberberg – Staatsschutz untersuchte im Rahmen der Ermittlungen gegen eine Ku-Klux-Klan-Gruppierung auch ein Objekt in Lindlar – Zahlreiche Waffen und Symbole bundesweit sichergestellt.
Heute Morgen durchsuchten unter der Leitung des Landeskriminalamts Baden-Württemberg polizeiliche Einsatzkräfte zeitgleich zwölf Wohnobjekte in ganz Deutschland, eines davon lag auch offenbar in Lindlar. Die Durchsuchungen erfolgten im Auftrag des Staatsschutzes der Staatsanwaltschaft Stuttgart und richten sich gegen 17 Beschuldigte im Alter von 17 bis 59 Jahren. Diese stehen im Verdacht, eine kriminelle Vereinigung mit dem Namen "National Socialist Knights of the Ku-Klux-Klan Deutschland" gebildet zu haben.

Die Mitglieder eint nach Aussage der Ermittlungsbehörden ihre rechte Gesinnung, die sich unter anderem in einer Glorifizierung des Nationalsozialismus äußert. Teile der Gruppierung zeigten zumindest verbale Gewaltbereitschaft, planten sich zu bewaffnen und hegten Gewaltfantasien, hieß es. Auf die Spur der mutmaßlichen Mitglieder der Vereinigung kamen die LKA-Ermittler durch die Auswertung von Chatprotokollen eines beschlagnahmten Mobiltelefons in einem vorangegangenen Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Die Ermittlungen des LKA Baden-Württemberg richten sich mittlerweile gegen rund 40 Beschuldigte aus dem gesamten Bundesgebiet. Nach der bisherigen Einschätzung konnten keine Hinweise auf Verbindungen zu anderen Ku-Klux-Klan-Gruppierungen erlangt werden. Die Rekrutierung der Mitglieder erfolgte offenbar unter anderem über das Internet. Die Kommunikation fand hauptsächlich über Soziale Medien statt. Zur Finanzierung der Gruppierung wurden monatliche Mitgliedsbeiträge erhoben. Ziel der Durchsuchungsmaßnahmen war die Sicherstellung von Beweismitteln wie Waffen, Munition und Unterlagen, die Hinweise auf die Struktur der Gruppierung geben können.

Am Einsatz waren bundesweit rund 200 Polizeibeamte, darunter auch Spezialeinheiten und die Staatsanwaltschaft Stuttgart beteiligt. Bei der Aktion stellten die Ermittler insgesamt über 100 Waffen sicher. Darunter in großer Menge verbotene Waffen. Sichergestellt wurden mehrere Schreckschusswaffen mit Munition, Luftdruckwaffen, eine Vielzahl von Schwertern und Macheten, Faust- und Butterflymessern, Wurfsterne und Teleskopschlagstöcke. Außerdem wurden Urkunden, Mitglieder- und Beitragslisten, T-Shirts und Symbole der Gruppierung "National Socialist Knights of the Ku-Klux-Klan Deutschland", elektronische Speichermedien, Computer sowie Mobiltelefone, vorgefunden. Die sichergestellten Unterlagen müssen nun ausgewertet werden.

Zu dieser Meldung werden keine Leserkommentare freigeschaltet.   
WERBUNG