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Mister BWO sagt 'Auf Wiedersehen!'

nh; 20. Apr 2018, 15:20 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Nach 44 Jahren bei der BWO geht Dietmar Groß (Mitte) Ende April in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Jens Kämper (rechts). Klaus Pütz ließ die eindrucksvolle Karriere Revue passieren.
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Mister BWO sagt 'Auf Wiedersehen!'

nh; 20. Apr 2018, 15:20 Uhr
Oberberg - Nach 44 Jahren Arbeit für die BWO-Behinderten Werkstätten Oberberg GmbH geht Dietmar Groß mit 63 Jahren vorzeitig in den Ruhestand - Große Abschiedsfeier mit vielen emotionalen Momenten.
Von Nils Hühn


Eine regelrechte Tellerwäscher-Karriere liegt hinter Dietmar Groß, die am 30. April nach 44 Jahren zu Ende geht. Aus diesem Anlass fand heute im Begegnungszentrum Gähnfeld in Wiehl-Oberbantenberg eine Abschiedsfeier mit zahlreichen geladenen Gästen, unter anderem vier amtierende Bürgermeister, statt. „Es gibt Menschen, die mit ihrem Unternehmen so verwachsen sind, dass man sich das eine ohne das andere kaum vorstellen kann. Dietmar Groß ist zweifelsohne einer von ihnen!“, sagte Klaus Pütz, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung in seiner Begrüßung.


[Dietmar Groß will in Zukunft mehr Zeit für seine Ehefrau Anke und die beiden Söhne haben.]

Pütz schilderte den Berufsweg von Dietmar Groß und die Entwicklung der Einrichtungen. Angefangen hatte alles im Sommer 1974, als Groß mit 19 Jahren nach seiner Ausbildung zum Steuerberater den Zivildienst absolvierte. Groß wechselte vom Wildpark Tropfsteinhöhle zur 1972 gegründeten BWO-Behinderten Werkstätten Oberberg GmbH und entschied sich danach für einen Verbleib in Wiehl-Faulmert. Fortan war er für die Geschicke der Behinderten Werkstatt mitverantwortlich. Wie seine persönliche Erfahrung wuchs auch die Werkstatt. Als Groß begann, waren es keine Hundert Menschen mit Behinderungen, die betreut wurden. Bei seinem Ausscheiden sind es aktuell 760 Mitarbeiter mit Behinderungen und 255 Hauptamtliche.

[Nach seinen Abschiedsworten merkte man Dietmar Groß an, dass ihm dieser Schritt nicht leichtgefallen war.]

Dietmar Groß stieg immer weiter auf und war 1981 schon Werkstattleiter. Früh wurde er auch mit der verwaltungsmäßigen Betreuung der Elternvereinsangelegenheiten betraut und wurde 1986 einer von zwei Geschäftsführern der Haus für Menschen mit Behinderungen GmbH (HBW). 1991 erhielt er als Verwaltungsleiter Prokura. 1997 legten die ehrenamtlichen Geschäftsführer der Behinderten Werkstätten ihre Ämter nieder und Groß wurde alleiniger BWO-Geschäftsführer. „Er hat dieses Vertrauen über 21 Jahre in dieser Funktion voll gerechtfertigt“, meinte Klaus Pütz. „Wir werden sie als verhältnismäßig anständigen Geschäftsführer und Menschen in sehr guter Erinnerung behalten“, versprach Pütz mit einem Zwinkern.


In seinen 44 Jahren bei der BWO hat Dietmar Groß viel erreicht und ist das Gesicht der Einrichtung geworden, für die er mit viel „Engagement und Herzblut“ agierte, wie Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker in seinem Grußwort beschrieb. Auch die Betriebsräte der BWO und HBW sowie der Werkstattrat konnten nichts Negatives berichten. Alle dankten Groß für seine ehrliche, herzliche und hilfsbereite Art. Sein Nachfolger Jens Kämper, der HBW-Geschäftsführer ist, hatte einen Film gedreht mit vielen emotionalen Momenten gedreht.

In diesem Film wünschten zahlreiche BWO-Mitarbeiter „ihrem Dietmar“ alles Gute für den Ruhestand. Beispielsweise dankte Mathias Schmidt dem BWO-Chef per Videogruß und auch Arne Balkhausen wünschte dem scheidenden Geschäftsführer eine erholsame Rente. Bei seinen Abschiedsworten merkte man Dietmar Groß an, dass ihm dieser Schritt nicht leichtfiel. Teilweise brach ihm die Stimme weg, als er seinen zahlreichen Weggefährten für die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit dankte. Stellvertretend für alle holte er Sigrid Helmenstein zu sich, die mit ihm seit 40 Jahren zusammenarbeitet und im Sommer ebenfalls in Rente geht.


[Der Werkstattrat dankte dem langjährigen Chef sehr herzlich und überreichte Blumensträuße in BWO-Farben sowie Grußkarten mit sämtlichen Unterschriften.]

Langweilig dürfte Groß in seinem Ruhestand nicht werden. Denn neben vielen Einladungen der BWO-Mitarbeiter auf einen Besuch, hat auch seine Frau Anke tolle Pläne mit oder für ihren Mann. So steht das Kelleraufräumen ganz oben auf der Aufgabenliste. Aber auch viele Reisen möchte Groß mit seiner Frau machen, wofür er vom Vorstand einen Gutschein erhielt. Seiner Frau dankte er für das große Verständnis und seinen Söhnen versprach er, nun mehr Zeit zu haben, um mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ganz leise sagte er zum Abschied „Auf Wiedersehen!“ und trat unter großem Applaus zur Seite und machte Platz für seinen Nachfolger Jens Kämper.
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