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Weihnachtsdorf und Markt sollen Konsens finden

bv; 26. Apr 2017, 13:39 Uhr
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Weihnachtsdorf und Markt sollen Konsens finden

bv; 26. Apr 2017, 13:39 Uhr
Wipperfürth – Rat forderte Marktbeschicker und Einzelahndel zum Konsens auf – Bauarbeiten in der Hochstraße dauern ein Jahr – Ratsbüro-Urgestein Reinhard Breuer verabschiedet.
Von Bernd Vorländer

Es ist derzeit nicht einfach für die Wipperfürther Ratsmitgleider. Im Zuge des Stadtumbaus muss man den Bürgern manche Einschränkung "verkaufen". So wird man sich jetzt dem Umbau der Hochstraße widmen, was einige Behinderungen mit sich bringt. Und schon jetzt muss man sich mit einer Termin-Kollision im Dezember auseinandersetzen. Die Verwaltung von Bürgermeister Michael von Rekowski hatte ursprünglich den Ratsvertretern gestern Abend eine Entscheidung zum Weihnachtsmarkt abverlangt. Deren Macher, die Verantwortlichen des „Einkaufszentrums Stadt Wipperfürth (ESW), wollen ihr Weihnachtsdorf auf dem Marktplatz bereits am Donnerstag, 7. Dezember, aufbauen. Dann würde man allerdings mit dem Wochenmarkt einen Tag später kollidieren. Jetzt sollten die Ratsfraktionen entscheiden. Man benötige auch den Freitag, der mittlerweile zu einem Weihnachtsmarkt dazugehöre, argumentierte der ESW.  


Der Rat fand nach ausgiebiger Diskussion eine salomonische Lösung. In den kommenden Wochen soll es Gespräche zwischen den Marktbeschickern und den ESW-Verantwortlichen geben, um Einvernehmlichkeit herzustellen, die beiden parallel die Möglichkeit gibt, den Freitag zu nutzen. „Wir wollen das nicht heute pro oder kontra entscheiden“, so CDU-Fraktionschef Friedhelm Scherkenbach. Beide Seiten sollten miteinander sprechen, das habe die besten Erfolgsaussichten. Bürgermeister Michael von Rekowski gab zu bedenken, dass sich eine Übereinkunft schwierig gestalten könnte. „Wir dürfen nicht mit den Marktbeschickern spielen. Die Aufgabe, einen Konsens zu finden, ist nicht einfach.“ Bis zur Sommerpause soll eine Lösung auf dem Tisch liegen.
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In den nächsten Tagen, so informierte Stephan Hammer, Leiter des Bau- und Planungsamtes, würden die umfangreichen Erneuerungsmaßnahmen auf der Hochstraße beginnen, die spätestens im März 2018 abgeschlossen sein werden. „Möglicherweise werden wir auch früher fertig, aber das hängt von den Witterungsbedingungen ab“, so Hammer. Das sorgte in der Politik für Stirnrunzeln. Das könne kritisch werden für die gesamte Stadt Wipperfürth, meinte Harald Koppelberg von der UWG. Dass man massiv auf die Bauunternehmen einwirken solle, alles dafür zu tun, die zeitliche Belastung in Grenzen zu halten, forderte Friedhelm Scherkenbach (CDU). Inzwischen stehe man in Wipperfürth viel zu oft im Stau. Für ihn hänge das auch mit mangelnder Koordination der Arbeiten zusammen. Frank Mederlet (SPD), verlangte schließlich, dass man die Bauarbeiten offensiver in der Öffentlichkeit kommunizieren sollte. Man müsse den Bürgern sagen, wie lange und in welchem Ausmaß man mit Behinderungen rechnen müsse.
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Mit Reinhard Breuer geht ein Urgestein der Wipperfürther Verwaltung Ende Mai nach fast 47 Dienstjahren in den Ruhestand. Im Ratsbüro hat sich Breuer vor allem im Zusammenspiel zwischen Politik und Parteien einen Namen gemacht. Sprecher aller Parteien würdigten die Arbeit Breuers, der in allen Rechtslagen immer Rat gewusst habe. Er sei ein Mann der klaren Worte gewesen und habe es in seiner Berufszeit mit fünf Bürgermeistern und drei Stadtdirektoren zu tun bekommen, lobte Rathauschef Michael von Rekowski. „Nun müssen Sie bald nicht mehr mit dem Ortsrecht unter dem Kopfkissen einschlafen“, dankte Rekowski für eine „tolle Zusammenarbeit“. Da sich Breuer jetzt verstärkt der Gartenarbeit widmen will, fielen auch die Abschiedsgeschenke entsprechend aus – vom Spaten bis zum Gartenratgeber.
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