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Zauberhafte kleine Hexe

vma; 4. Dec 2016, 12:19 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Wird die kleine Hexe vorm Hexenrat bestehen? Die Oberhexe (Nils Lindemann re.) schaut die kleine Hexe (Luca Steiniger li.) sehr kritisch in der Hexenrunde an.
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Zauberhafte kleine Hexe

vma; 4. Dec 2016, 12:19 Uhr
Wiehl – In die Herzen des Publikums zaubert sich „Die kleine Hexe“ im gleichnamigen Stück von Otfried Preußler in der Inszenierung von Peter Kirchner im Schau-Spiel-Studio Oberberg.
Zehn junge Darsteller setzen die Geschichte rund um die kleine Hexe, den Raben Abraxas und die giftige Muhme Rumpumpel um, die seit Generationen nichts an Beliebtheit eingebüßt hat. Eine Geschichte, die vor Humor strotzt, tiefsinnig ist und Mut macht.

[Die kleine Hexe lernt fleißig ihre Zaubersprüche aus den Hexenbuch – Luca Steiniger sehr gut in ihrem Schauspiel-Debüt.]

Die kleine Hexe ist gerade mal 127 Jahre alt und wird deswegen von den Großen einfach nicht für voll genommen. Sie will eine gute Hexe werden. Viele Stunden am Tag büffelt sie über ihrem Hexenbuch, um Zaubersprüche auswendig zu lernen. Nicht alle funktionieren sofort und so fällt kein Regenschauer vom Himmel, sondern Wäscheklammern. Ihr Rabe Abraxas ist der gute Freund an der Seite, der lobt, mahnt und Mut macht. Denn die kleine Hexe muss, um in der Walpurgisnacht beim Hexenfest auf dem Blocksberg mittanzen zu dürfen, Prüfungen ablegen.

Im letzten Jahr hatte sie sich einfach dazu gemogelt und die Oberhexe verärgert. Ob sie sie diesmal überzeugen kann? Ein Jahr lang hat sie Zeit, um sich auf die Hexenprüfung vorzubereiten. Im Laufe dieses Jahres erlebt sie mit ihrem Freund, dem Raben Abraxas, eine Menge Abenteuer, bei denen sie immer nur Gutes hext. Die großen Hexen sind damit aber ganz und gar nicht einverstanden, weil gute Hexen immer nur Böses hexen.


„Hexen hexen immerzu, doch ich hex‘ nur Gutes!“ singt die kleine Hexe. Und ihre guten Taten hält die böse Muhme Rumpumpel mit dem Smartphone fest. Ob beim Maroni-Mann, der sich die Finger an seinem Ofen verbrennt und dennoch friert oder die Holzweiber, die kein Holz im Wald finden, weil kein Wind weht. Überall greift die kleine Hexe helfend ein. Die vielen kleinen Rollen sind auf sieben Darsteller aufgeteilt, so spielt beispielsweise Lena Melzer ein Holzweib, den Simon, die Knusperhexe und auch eine Besucherin auf dem Wochenmarkt. In weiteren Mehrfachrollen finden sich Alice Achtermann, Fionn Scheerer, Nils Lindemann (unter anderem als sehr spaßige Oberhexe), Kyle Nickel, Leonie Burbach, Maria Neuhoff und Lina Brück.


[Den sprechenden Raben Abraxas bringt Stephanie Roth perfekt auf die Bühne.]

In der Hauptrolle – sehr charmant und mit ausdrucksstarker Mimik – Luca Steiniger. Die kleine Hexe ist ihr allererstes Stück am Schau-Spiel-Studio Oberberg und die Rolle meistert sie mit Bravour. Grandios Stephanie Roth als Rabe Abraxas. Sie ist so sehr in ihrer Rolle, dass die Bewegungen fast rabenähnlich sind. Die Muhme Rumpumpel mit dem Hexenschuss spielt Lizzy Tormann – das Böse nimmt man ihr ab und optisch fällt ihr Kostüm sehr positiv auf. Leider sind nicht alle Kostüme ein Hingucker. Die Kräuterhexe im Hippielook mit Sonnenbrille oder die Waldhexe im Kimono muten ebenso etwas seltsam an, wie der Schlabberhut und das fast mexikanischem Hemd der kleinen Hexe.

Dafür ist aber das Bühnenbild speziell und beeindruckend. Auf einer runden Leinwand werden Landschaften, Häuser und Zaubereien von Anke und Alexander Köhler projiziert, die perfekt die Szenen verfeinern. Die kleine Hexe ist ein Klassiker und zieht groß wie klein in seinen Bann. Nicht anders verhält es sich beim Stück des Schau-Spiel-Studios, was wieder einmal hervorragend eine Buchvorlage auf die Bühne gebracht hat.

Der Kinderbuchklassiker von Otfried Preußler wurde in viele Sprachen übersetzt, vielfach verfilmt und aufgeführt. Unzählige Kinderherzen hat die Geschichte um die junge Hexe, die den Kleinen und Schwachen hilft und den Bösen eine Nase dreht, schon erfreut.

In Wiehl ist das Stück noch an folgenden Terminen zu sehen:

Sonntag, 04.12. um 16 Uhr
Mittwoch, 07.12. und Freitag, 09.12. um 17 Uhr
Samstag, 10.12. und Sonntag, 11.12. um 16 Uhr
Mittwoch, 14.12. und Freitag 16.12. um 17 Uhr
Samstag, 17.12. und Sonntag, 18. 12. um 16 Uhr
sowie am Mittwoch 21.12. um 17 Uhr
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