Archiv

Es fehlt an altersgerechtem Wohnraum

Red; 25. Oct 2016, 10:54 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Es fehlt an altersgerechtem Wohnraum

Red; 25. Oct 2016, 10:54 Uhr
Oberberg – Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Oberbergischen gibt einen Überblick über den Wohnungsmarkt – Mieten sollen steigen.
Die Oberbergischen Immobilienmakler sehen die derzeitige Situation auf dem Wohnungsmarkt weiterhin gekennzeichnet durch einen erhöhten Bedarf an altersgerechtem Wohnraum. Dies ist eines der Ergebnisse, welches der Gutachterausschuss des Oberbergischen Kreises in seinem neuen Wohnungsmarktbericht veröffentlicht (Download kostenfrei von der Seite des Gutachterausschusses).

Ähnlich wie im vergangenen Jahr werden niedrige Renditen, eine stagnierende Nachfrage, Wohnumfeldprobleme und Infrastrukturdefizite in gleichem Umfang als Haupthindernisse für Wohnungsbauinvestitionen in Oberberg ausgemacht. Die Experten erwarten in den nächsten fünf Jahren in fast allen Teilmärkten einen Preisanstieg von rund drei Prozent. Bei den Mieten gehen sie im Nord- und Mittelkreis von einer Steigerung von vier Prozent aus, im Südkreis von einer Steigerung von zwei Prozenz.

Rund 70 Prozent der Makler stuft den Stellenwert von Wohnimmobilien zur Alterssicherung als hoch ein. Hingegen sind 45 Prozent der Meinung, dass die Wohnimmobilie als Renditeobjekt in Oberberg eher eine durchschnittliche Bedeutung hat. Das größte Risiko der Wohnungsmarktentwicklung wird in den weiter steigenden Bau- und Betriebskosten und im Angebotsrückgang an preisgünstigen Mietwohnungen gesehen. Rund 75 Prozent der Makler äußerten sich dementsprechend.



Auf sechs Seiten gibt die Quartiersentwicklerin Karin Piesch aus Lindlar einen Überblick über ihre Arbeit und die Probleme, die auf die alternde Bevölkerung in den Dörfern des Oberbergischen Kreises zukommen. Außerdem werden die Ergebnisse einer Befragung vorgestellt, die im Sommer 2016 in Lindlar stattgefunden hat. Über alle Altersgruppen hinweg wurde ermittelt, wie sich die Bevölkerung das Wohnen im Alter vorstellt. 57 Prozent bevorzugen ein gemeinsames Wohnen „Jung und Alt“, 56 Prozent wollen ihr Haus umbauen oder teilen.

Rund 124.000 Wohnungen stehen der Oberbergischen Bevölkerung zurzeit zur Verfügung oder anders ausgedrückt, in einem Haushalt leben durchschnittlich 2,2 Personen. 74 Prozent aller Wohnungen sind vor 1987 gebaut. Die Leerstands-Quote bei Wohnungen liegt im Kreisgebiet nach der Auswertung des Zensus 2011 zwischen rund drei und siebenProzent. Diese Zahlen decken sich weitestgehend mit aktuellen Angaben von einigen Energieversorgern.

Der Wohnungsmarktbericht stellt auf 131 Seiten Zahlen, Daten und Fakten verschiedenster Behörden und Stellen zusammen, die Einwirkungen auf den Wohnungsmarkt haben. Damit ist er in Deutschland auch weiterhin einer der wenigen Berichte, der auch für einen Landkreis umfassende Wohnungsmarktdaten liefert. Das Thema Mieten wird ebenfalls umfassend dargestellt. Neben der Gegenüberstellung der Mieten über einen langen Zeitraum ist auch der 2015 neu erstellte Mietspiegel enthalten.
WERBUNG