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Das Bergische wird „barrierefrei & seniorengerecht“

fj; 5. Oct 2016, 13:42 Uhr
Archivbild --- Schloss Homburg ist immer einen Ausflug wert, aber gerade für Menschen mit Behinderung oder Senioren schwer zu erreichen.
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Das Bergische wird „barrierefrei & seniorengerecht“

fj; 5. Oct 2016, 13:42 Uhr
Oberberg – Mit Fördergeldern will die Naturarena Bergisches Land das Projekt „alle inklusive – barrierefrei & seniorengerecht“ umsetzen und die touristischen Angebote der Region so für alle erlebbar machen.
Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Tourismuswirtschaft mit über elf Millionen Euro. Über den größten Teil der insgesamt 3,5 Millionen Euro, die in das Bergische fließen, kann sich die Naturarena Bergisches Land für ihr Projekt „alle inklusive – barrierefrei & seniorengerecht“ freuen. Ziel des Projekts ist es, vorhandene touristische Angebote für Senioren und Menschen mit Behinderungen auszubauen und zu entwickeln. „Dabei geht es nicht darum, wenige ausgewählte Angebote zu ertüchtigen, sondern auf der ganzen Fläche des Oberbergischen und des Rheinisch-Bergischen Kreises punktuell Maßnahmen zu realisieren“, erklärte „Das Bergische“-Geschäftsführer Mathias Derlin auf Nachfrage dieser Zeitung.

Dabei kann es sich teils um nur geringfügige bauliche Veränderungen handeln, die aber eine große Verbesserung für die Zielgruppe darstellen. „Nehmen wir doch einfach Schloss Hombug: Der Weg ab dem Tor zum Schloss ist sehr steil, ein Handlauf würde es beispielsweise Senioren, die das Museum besuchen wollen, schon sehr viel einfacher machen“, gab Derlin ein Beispiel.



Auch mit der Schaffung von „Komfortwegen“ will „Das Bergische“ dem demografischen Wandel begegnen und einen Beitrag zur Inklusion leisten. Diese kurzen, ebenen Wege sollen auch für Menschen, deren Mobilität eingeschränkt ist, gut zu begehen sein. „Ich könnte mir solche Wege gut an Talsperren vorstellen“, schmiedet Derlin bereits Pläne. Spaziergänger sollen hier in geringen Abständen Bänke mit Seitenlehnen und barrierefreie Toiletten finden. „Es sind ja oft kleine Details, die das Leben der Betroffenen einfacher machen“, möchte Derlin auch die Radwege ins Auge fassen und prüfen, wo Querungshilfen nicht nur Senioren, sondern auch Familien das Passieren von vielbefahrenen Straßen erleichtern können.

Sobald der Bewilligungsbescheid vorliegt, startet das Projekt, voraussichtlich am 1. Januar, mit einer Bestandsaufnahme, deren Ergebnisse bereits veröffentlicht werden. So können sich Senioren und Menschen mit Behinderung darüber informieren, welche Angebote für sie schon jetzt gut erreichbar sind. Daneben sollen Planer und touristische Betriebe in Schulungen für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung und Senioren sensibilisiert werden, bevor es dann an die konkreten Baumaßnahmen geht.

Dabei ist die „Das Bergische“ auf die Kooperation der Kommunen angewiesen, die sich verpflichten müssen, beispielsweise einen Weg auf ihrem Gebiet in Schuss zu halten. Für das gesamte Projekt ist eine Summe von 2,5 Millionen Euro veranschlagt, die sich aus 500.000 € Eigenmittel der Kreise und zwei Millionen Euro Fördergelder (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und Landesmittel) zusammensetzen.
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