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Rollender Botschafter gegen das Komasaufen in neuem Design

fj; 30. Sep 2016, 13:36 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- Der Bus ist ab heute auf den Straßen im Oberbergischen unterwegs.
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Rollender Botschafter gegen das Komasaufen in neuem Design

fj; 30. Sep 2016, 13:36 Uhr
Marienheide - Die schönsten Kunstwerke von Schülern der Gesamtschule Marienheide aus dem DAK-Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ schmücken wieder einen Linienbus der OVAG.
Von Fenja Jansen

Der OVAG-Bus als Botschafter gegen das Komasaufen ist bundesweit immer noch einzigartig. 2014 hatte OVAG-Geschäftsführer Karl-Heinz Schütz die Idee, Schüler-Plakate, die im Rahmen des DAK-Wettbewerbs „bunt statt blau“ entstehen, auf einen Linienbus zu bringen. Nach dem Aggertal-Gymnasium Engelskirchen und dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Wiehl ist nun die Gesamtschule Marienheide an der Reihe: Kurz vor Karneval haben Schüler der Stufen 7 und 10 am bundesweiten Kunstwettbewerb „bunt statt blau“ teilgenommen und das Thema Alkoholmissbrauch so in den Unterricht geholt. Ihre schönsten Bilder zieren nun den „rollenden Botschafter gegen das Komasaufen“. Für das Design und das Bekleben des Busses zeichnete sich Andre Hertzer von der Druckerei Kausmann verantwortlich.




[Esther Löwen hat eine klare Botschaft an ihre Altersgenossen: Betrunken kommt man nicht gut rüber.]

Zur heutigen Präsentation des Busses versammelten sich nicht nur die Schüler, auch Bürgermeister Stefan Meisenberg und „ne bergische Jung“ Willibert Pauels fanden den Weg zur Gesamtschule. „Es ist toll, dass das Thema durch solche Aktionen immer wieder in den Blick der Öffentlichkeit kommt“, lobte Meisenberg und gab den Schülern direkt ein Argument gegen den übermäßigen Alkoholkonsum an die Hand: „Zu viel trinken lohnt sich nicht. Der Tag danach ist furchtbar.“ Den Alkohol komplett verbieten wollte auch Pauels den älteren Schülern nicht: „Genuss ist die kluge Mäßigung einer maßlosen Begierde“, zitierte der Büttenredner den griechischen Philosophen Epikur, um zu verdeutlichen, dass es beim Trinken immer nur um den Genuss, nicht ums Betrinken gehen sollte.


[(v. li.) Lehrer Harald Meissner, Wolfgang Brelöhr von der DAK, OVAG-Geschäftfsführer Karl-Heinz Schütz, Bürgermeister Stefan Meisenberg und Schulleiter Wolfgang Krug.]
  
Dass eine anhaltende Aufklärung wichtig ist, belegte Wolfgang Brelöhr von der DAK Gummersbach mit erschreckenden Zahlen: Laut NRW-Statistik kommen jährlich rund 6.200 Kinder und Jugendliche nach exzessivem Trinken in eine Klinik. Der jüngste oberbergische Patient, von dem Brelöhr wusste, war dabei erst elf Jahre alt. Die mehrfach ausgezeichnete Kampagne „bunt statt blau“ soll die Augen für die Gefahren des Komasaufens öffnen. 2016 beteiligen sich oberbergische Schülern bereits im siebten Jahr an ihr. „Hier richten junge Leute ihre Botschaften an andere junge Leute“, erklärte sich Pauels diesen Erfolg. Eine dieser jungen Botschafterinnen ist die Schülerin Esther Löwen, deren Plakat es ebenfalls auf den Bus geschafft hat. „So schleppst du keinen ab!“ steht über der Zeichnung eines betrunkenen Mannes – auch ein Argument gegen das Komasaufen, das bei ihren Altersgenossen sicherlich nicht auf taube Ohren stoßen wird.




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