Gummersbach – Nach dem tollen Sieg gegen Magdeburg muss der VfL Gummersbach beim starken Aufsteiger Erlangen den Aufwärtstrend bestätigen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Bernd Vorländer

HC Erlangen - VfL Gummersbach (Sonntag, 17:15 Uhr).

Kein Zweifel: Mit 8:2 Punkten nach fünf Spielen ist der Saisonstart für den VfL Gummersbach geglückt. Man mischt im Vorderfeld mit und kann mit breiter Brust zum Auswärtsspiel nach Erlangen reisen. Natürlich hat man bislang in dieser Spielzeit noch nicht gegen die Top Teams gespielt, aber der Sieg gegen Magdeburg zeigte, zu was das Team von Trainer Emir Kurtagic fähig ist. Die Blau-Weißen haben derzeit einen Lauf und lassen sich nicht – wie öfter in der Vergangenheit – von Schwächen in einzelnen Mannschaftsteilen oder Verletzungen aus dem Rhythmus bringen. Der VfL 2016 ist gereift und gefestigt. Beides gilt es nun in dem schweren Auswärtsspiel beim fränkischen Aufsteiger unter Beweis zu stellen.


In Erlangen hat man aus dem Abstieg vor mehr als einem Jahr die richtigen Lehren gezogen. Damals war man etwas naiv in das erste Abenteuer gegangen und hatte offenbar die Beletage des deutschen Handballs unterschätzt. Es folgte der direkte Wiederaufstieg und der Schwur, es beim zweiten Mal anders zu machen. Die Einkaufsliste des HCE spricht dann auch für sich. Mit Isaias Guardiola vom europäischen Spitzen-Club und Champions League Finalisten Veszprem besetzte man die vakante Position im rechten Rückraum. Mit Michael Haaß kam riesige Erfahrung aus Magdeburg nach Franken. Bereits seit einigen Jahren spielen der in Berlin ausgebildete Kreisläufer Jonas Thümmler und der Slowake Martin Stranovsky beim HCE. Mit Pavel Horak und Nicolai Theilinger hat der Rückraum des VfL-Gegners auch in der Breite Qualität. Dass Erlangen auch über die nötigen finanziellen Möglichkeiten verfügt, zeigte die Verpflichtung des russischen Nationaltorhüters Igor Levshin, mit der man auf die Verletzung von Nikolas Katsigiannis reagierte.



Und schließlich hat man Ole Rahmel in seinen Reihen, den Spieler, für den man beim VfL Gummersbach vor einigen Jahren keine Verwendung im Bundesligakader hatte und worüber man sich noch heute ärgern dürfte. Der Linkshänder wirbelt auch in der 1. Bundesliga nach Belieben und führt als Rechtsaußen die Torschützenliste in der Bundesliga an. Auf ihn wird man am kommenden Sonntag sicherlich ein besonderes Auge werfen müssen. Wie überhaupt der Erlanger Start nur für Handballexperten keine Überraschung ist. Mit 6:4 Punkten belegt man den sechsten Platz in der Tabelle und ließ erst am vergangenen Wochenende mit dem Auswärtssieg in Göppingen aufhorchen. Der VfL wird sich also warm anziehen müssen, wenn in der Arena Nürnberg der Anpfiff ertönt.


VfL-Trainer Emir Kurtagic überraschen die Leistungen der Franken nicht: „Sie haben eine starke und auch eine sehr erfahrene Mannschaft, die gut verstärkt wurde. Das wird ein heißer Tanz.“ Dennoch habe man auch in diesem Spiel den eigenen Anspruch, zwei Zähler mit ins Oberbergische zu nehmen. Seine Mannschaft habe in den bisherigen Saisonspielen sehr viel richtig gemacht, auch wenn immer noch Luft nach oben sei.

Durch den langfristigen Ausfall von Kevynn Nyokas rückt zwangsläufig Florian Baumgärtner in den Fokus, auf den Kurtagic ohnehin große Stücke hält. „Natürlich wird es verstärkt bei uns einsteigen. Ich kann ihn nicht in die Bundesliga integrieren, wenn ich ihn nur einmal pro Woche beim Training habe“, so der Übungsleiter, der allerdings auch die Verpflichtung gegenüber dem Kooperationspartner Ferndorf sieht, wo Baumgärtner bereits ein Leistungsträger ist: „Natürlich sind wir auch in der Verantwortung. Wir müssen eine Regelung treffen, mit der beide Seiten leben können.“