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Sturzgeburt auf dem Storchenparkplatz

Red; 25. Jul 2016, 15:00 Uhr
Bild: HELIOS --- Die überraschende Geburt gut überstanden haben Desiree und Siegfried Gensing mit Joshua.
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Sturzgeburt auf dem Storchenparkplatz

Red; 25. Jul 2016, 15:00 Uhr
Wipperfürth - Besonders eilig hatte es der kleine Joshua vor wenigen Tagen - Ganz schnell musste er auf die Welt und so wurde der Kleine vor dem Krankenhaus in Papas Arme hineingeboren.
Joshua hatte es ganz schön eilig, auf die Welt zu kommen. Als Sturzgeburt kam der kleine Wipperfürther vor wenigen Tagen passenderweise auf dem Storchenparkplatz der HELIOS Klinik Wipperfürth zur Welt – fit und mit seinem Vater als Hebamme. „So was erleben wir auch hier sehr selten – aber zum Glück geht es Mutter und Kind in der Regel gut, wenn es so schnell geht“, freut sich Sandra Petschulat, Leiterin der Geburtsstation und an diesem Abend als diensthabende Hebamme im Einsatz, mit den Eltern über die ungewöhnlich-schöne Geburt. Aber der Reihe nach.

Abends hatten es sich Desiree und Siegfried Gensing noch mit den großen Geschwistern Jeremy (9) und Melina (7) vor dem Fernseher gemütlich gemacht und sind „danach erst mal ins Bett gegangen, obwohl ich leichte Wehen hatte“, erzählt Desiree Gensing. Gegen 0:20 Uhr war der erfahrenen Mutter aber klar: Das Kind kommt. Dann platze auch noch die Fruchtblase. „Mein Mann hat noch schnell den Opa als Babysitter für die großen Kinder geholt und dann sind wir auch schon zum Krankenhaus gefahren“, so die beiden Eltern weiter.


Keine Minute zu früh. Siegfried Gensing hielt vor der Ambulanz, „aber ich wollte, dass er auf den Storchenparkplatz fährt, damit wir keinen Krankenwagen behindern. Verrückt“, erzählt Desiree Gensing rückblickend mit einem Lächeln. Denn ihr Kind wollte auf die die Welt, schnell auf die Welt. Seine Mutter schaffte es nicht mehr ins Krankenhaus und so wurde der Kleine in Papas Arme hineingeboren. Insgesamt hatte die ganze Geburt keine Stunde gedauert. Jugendliche hatten unterdessen schon Hebamme sowie das ärztliche und pflegerische Team informiert. „Wir sind schon schnell, aber Joshua war einfach schneller als wir“, schildert auch Hebamme Sandra Petschulat ihre Eindrücke. Und mit 52 Zentimetern und 3780 Gramm Geburtsgewicht war der Familiennachwuchs auch völlig gesund und munter.

„Ich muss aber auch Herrn Gensing loben: Nicht alle Väter reagieren so besonnen, ruhig und freudig auf so eine Situation“, sagt die erfahrene Hebamme. Dabei habe er zunächst gar nicht nachgedacht, nur gehandelt, die zittrigen Knie kamen erst, „als ich meine Frau und mein Kind gut versorgt in den fachkundigen Händen wusste“, erzählt der frischgebackene Vater. Denn kaum auf der Welt, wurden Joshua und Mutter Desiree von Hebamme Sandra Petschulat in Empfang genommen und dann im Krankenhaus wie bei jeder Geburt abgenabelt und weiter versorgt.

In der HELIOS Klinik Wipperfürth kommen jedes Jahr über 500 Kinder zur Welt, „aber die wenigsten so schnell“, weiß auch Dr. med. Thomas Rau-Horn, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Rund eine von 1.000 Schwangerschaften zählt statistisch zu den sogenannten Sturzgeburten; das Risiko steigt auch mit der Anzahl der Geburten. Werdende Eltern brauchen aber keine Angst vor einer raschen Geburt zu haben, können sich dennoch bei Unsicherheiten getreu dem Motto „lieber einmal zu viel als einmal zu wenig“ gerne jederzeit an die betreuenden Gynäkologen oder eben an die Hebammen und Ärzte der HELIOS Klinik Wipperfürth zu wenden. „Eine Bitte haben wir noch an alle Besucher: Halten Sie auf jeden Fall unseren Storchenparkplatz frei – wie man sieht, gibt es Situationen, in denen er dringend gebraucht wird!“, bittet der Chefarzt um Verständnis.
  
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