Wiehl – Rund 300 Zuschauer wohnten einem begeisterndem Konzert in der Wiehltalhalle bei - Der Erlös der Veranstaltung kommt dem Verein „Leben ohne dich“ zugute.

Von Uli Klein

Horst Rau wirkte zufrieden, sehr zufrieden sogar: "Das war eine runde Geschichte, ein wirklich wunderbares Konzert", fasste er einen außergewöhnlichen Abend in der Wiehltalhalle zusammen. Der Wiehler Rau ist einer der Gruppenleiter des Vereins "Leben ohne Dich" in Waldbröl und hatte gemeinsam mit Kollegin Christa Meuter das Heeresmusikkorps Koblenz für ein Benefizkonzert  gewinnen können.


[Sängerin Claudia Breuer wusste zu überzeugen.] 

"Leben ohne Dich" wurde 2004 von neun betroffenen Eltern gegründet, derzeit hat der Verein fast 500 Mitglieder. Ziel der Gemeinschaft ist es, Eltern und Geschwistern nach dem Verlust des Kindes beziehungsweise der Schwester/des Bruders Hilfsangebote zu machen, um ein „Leben ohne mein Kind/Geschwister“ möglich zu machen. Zu den Initiativen des bundesweit und in Österreich tätigen Vereins gehören unter anderem auch Veranstaltungen wie die am Mittwoch in Wiehl.




[Oberstabsfeldwebel Bertram Kleis erwies sich als routinierter Moderator.]

Über 300 Besucher kamen, um den Auftritt der Soldaten zu verfolgen. Und die Kundschaft brauchte ihren Konzertbesuch wahrlich nicht zu bereuen. Der Mix aus Jazz, älteren und modernen Swingtiteln oder Rock in Bigband-Manier begeisterte jedenfalls die Zuhörer, deren Obolusse komplett der Bundesorganisation des Vereins zufließen.

Sichtlich angetan vom Erlebten zeigte sich Ulrich Stücker: "Das ist ein sensibles Thema, unter welchem die Veranstaltung stand. Ich finde, dass es ein großartiger Abend war", befand der erste Bürger der Stadt, der ohne einen Wimpernschlag zu zögern, die Schirmherrschaft für das Event übernommen hatte, als ihm diese angetragen worden war.


Stücker war freilich keineswegs der einzige der Vertreter der politischen Lokalprominenz, der den Weg in die Wiehltalhalle gefunden hatte. Ursula Mahler beispielsweise, die stellvertretende Landrätin, oder Waldbröls Rathauschef Peter Koester hatten es sich ebenfalls nicht nehmen lassen, mit dabei zu sein. Und auch Jürgen Knabe, Superintendent des Kirchenkreises an der Agger, war erschienen.  



Und die Zuschauer mussten ihre Abendgestaltung  keineswegs bereuen. Die Musiker in Uniform boten unter Leitung von Bandleader Christopher Buchheim vielmehr erstklassige Kostproben ihres großen Könnens. In bemerkenswert guter Form präsentierte sich auch Sängerin Claudia Breuer. Zudem trug Oberstabsfeldwebel Bertram Kleis mit seiner gekonnt-routinierten Moderation zu Stunden bei, die wie im Fluge vergingen.


Stücker sprach den Anwesenden bei der Bewertung des Ereignisses dann auch aus der Seele. "Natürlich stand dieser Abend unter einer Überschrift, die nachdenklich macht. Aber es war schön zu sehen, dass die Betroffenen auch mal wieder erfreuliche Momente erleben konnten." Eine Meinung, die die Bundesvorsitzende von "Leben ohne Dich" vollauf teilte: "Es hat gut getan, in wieder lächelnde Gesichter zu  schauen", sagte Sabina Stry, die eigens aus Berlin angereist war.

Angesichts des bemerkenswerten Zuspruchs und der kollektiven Begeisterung für den spektakulären Bigbandauftritt liebäugelt Horst Rau mit einer Wiederholung in Zukunft. "Dann", so seine Hoffnung, "wird die Halle hoffentlich ausverkauft sein.“