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Grüne wehren sich weiter gegen Offroad-Strecke

fj; 16. Nov 2015, 15:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Grüne wehren sich weiter gegen Offroad-Strecke

fj; 16. Nov 2015, 15:00 Uhr
Engelskirchen – Eine Änderung des Planungsrechts soll den Betrieb des Geländewagen-Parcours am Schloss Ehreshoven ermöglichen – Grüne empört: Man wird selbstgesetztem Anspruch als Klimaschutzgemeinde nicht gerecht.
In seiner jüngsten Sitzung brachte der Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde Engelskirchen die Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplans auf den Weg, die den Betrieb der Offroad-Strecke an Schloss Ehreshoven ermöglichen soll. Im September 2013 hatte der Oberbergische Kreis als Untere Landschaftsbehörde den Betrieb der Strecke untersagt. Stift Ehreshoven ging gegen diese Verfügung vor, vor Gericht zeigte sich jedoch, dass der Betrieb der Strecke, die das Stift bislang mit Zustimmung des Forstamtes betrieben hatte, nicht ohne Änderung des Planungsrechts möglich ist.

Diese Änderung brachten die Engelskirchener Ausschussmitglieder nun auf den Weg – allerdings gegen die Stimmen der Grünen. In einer Stellungnahme machten sie klar, dass die Gemeinde mit ihrem Handeln ihrem eigenen Anspruch, eine Klimaschutzgemeinde zu sein, nach Ansicht der Grünen nicht gerecht wird. „Der Rat der Gemeinde sollte angesichts der weltweit notwendigen Anstrengungen zum Klimaschutz seinen selbstgesetztem Anspruch als Klimaschutzgemeinde gerecht werden“, heißt es hier.



Man wende sich entschieden dagegen, dass „Ehreshoven ein bedeutender Teil einer weltweit operierenden Vermarktungsoffensive für die klimaschädlichen SUV wird.“ Die SUV und andere geländegängige Fahrzeuge würden zum größten Teil nicht aus beruflicher Notwendigkeit genutzt, sondern aus Prestigegründen und zum Freizeitvergnügen, argumentieren die Grünen. Der gegenüber normalen Fahrzeugen erhöhte CO2-Ausstoß und die damit verbundene Klimaschädlichkeit würden dabei ausgeblendet.

„Dass sich die Gemeinde ihren Klimaschutzzielen nicht mehr verpflichtet fühlt, ist Quatsch“, hält Bürgermeister Dr. Gero Karthaus dagegen. Der promovierte Biologe hat sich die Strecke angesehen und als naturverträglich befunden. „Es werden keinerlei Lebensräume bedroht oder gravierend in die Landschaft eingegriffen.“ Der Standpunkt, dass der Einsatz von Geländewagen im Alltag klimaschädlich sei, sei eine Meinung, die man durchaus vertreten könne, so der Bürgermeister. Aus dieser ideologischen Überzeugung aber abzuleiten, dass die Kommune ihren Verpflichtungen als Klimaschutzgemeinde nicht nachkommt, sieht er als falsch an.
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