Archiv

Ahnenforschung jetzt auch digital möglich

db; 12. Aug 2015, 14:52 Uhr
Bild: Daniel Beer --- Buch im Original und als digitales Foto auf dem Laptop: Peter Lückerath (v.l.), Helmut Höher, Wolfgang Aretz, Bürgermeister Dr. Gero Karthaus und Standesamtsleiterin Barbara Schmidt vor dem Rathaus.
ARCHIV

Ahnenforschung jetzt auch digital möglich

db; 12. Aug 2015, 14:52 Uhr
Engelskirchen – Der Bergische Geschichtsverein hat für die Gemeinde Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden digitalisiert – 154 Gigabyte an Personenstandsbüchern sind nun für Interessierte verfügbar.
Das Geburtsregister von 1811 ist von tiefen Einschnitten gezeichnet, vermutlich durch ein Messer oder eine Axt verursacht. Es ist das einzige historische Zeugnis des sogenannten Speckrussenaufstands von Januar 1813. Damals stürmten junge Männer die damalige Bürgermeisterei im Millionentor in Ründeroth, um die Bücher zu vernichten und so dem Kriegseinzug durch Napoleon zu entgehen. Damit dieses historische Dokument noch viele Jahrzehnte erhalten bleibt, hat der Bergische Geschichtsverein insgesamt 770 Personenstandsbücher ab 1810 digitalisiert.



Als digitales Foto sind ab sofort Geburtsurkunden von 1810 bis 1904, Heiratsurkunden von 1810 bis 1934 und Sterbeurkunden von 1810 bis 1984 abrufbar. Für die jeweils nachfolgenden Jahre bestehen noch Sperrfristen. Wer Zugriff auf die Daten will, um etwas über die Vorfahren zu recherchieren, kann sich an Standesamtsleiterin Barbara Schmidt wenden. Der digitale Zugriff schont die Bücher und erleichtert die Recherche, wie Peter Lückerath, Helmut Höher und Wolfgang Aretz bei der Übergabe der Festplatte an Bürgermeister Dr. Gero Karthaus erklärten.

Fünf Personen fertigten in 237 Stunden insgesamt 42.000 Einzelaufnahmen, die einer Datenmenge von 154 Gigabyte entsprechen. Eine Heidenarbeit, die der Geschichtsverein aber gerne und kostenlos - die Gemeinde zahlt nur den Datenträger - anbietet. Ziel ist eine ortsübergreifende, regionale Datenbank von personen- und familiengeschichtlichen Quellen. Schon einige Gemeinden haben den Dienst in Anspruch genommen, im Oberbergischen bisher Lindlar und Hückeswagen. Bald soll nach Wunsch der Heimatforscher unter anderem die Stadt Wipperfürth folgen.

Bürgermeister Karthaus berichtete von einem wachsenden Interesse der Menschen an der Ahnenforschung. Mit dem neuen Datenbestand, dem Archiv des Heimatvereins Ründeroth, Gemeindearchiv und den Kirchenarchiven sowie dem Adelsarchiv auf Schloss Ehreshoven sieht er seine Gemeinde gut aufgestellt.
WERBUNG