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Gewerkschafter wollen Zukunft gestalten

js; 2. May 2015, 13:13 Uhr
Bilder: Jessica Schöler --- Gemeinsame Stärke bewiesen die IG Metall, ver.di, GEW und der Alevitischen Kultur- und Solidaritätsverein Oberberg.
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Gewerkschafter wollen Zukunft gestalten

js; 2. May 2015, 13:13 Uhr
Gummersbach - Die Maikundgebung der IG Metall Gummersbach fand gestern erstmals in der Halle 32 statt - GEW, ver.di und der Alevitische Kultur- und Solidaritätsverein schlossen sich dem Protestzug durch die Innenstadt an.
„Arbeit der Zukunft - gestalten wir!“. Unter diesem Leitspruch hatten die IG Metall Gummersbach, die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die Bildungsgewerkschaft GEW und der Alevitische Kultur- und Solidaritätsverein Oberberg gestern zum Demonstrationszug durch die Gummersbacher Innenstadt geladen. Rund 200 Menschen versammelten sich auf dem Lindenplatz, um anschließend mit Transparenten bewaffnet Richtung Steinmüllergelände zu ziehen. Die traditionelle Maikundgebung findet gewöhnlich unter freiem Himmel statt, wurde diesmal aber in die Halle 32 verlegt.



[Werner Kusel begrüßte Gewerkschafter und Gäste aus der Politik.]

Werner Kusel, Erster Bevollmächtigter IG Metall Oberberg, begrüßte die Anwesenden und machte zu Beginn seiner Rede deutlich, weshalb der „Tag der Arbeit“ so wichtig für die Gewerkschaften ist. „Unsere Gewerkschaften sind Einheits-gewerkschaften, in denen Anhänger aller demokratischen Parteien, aller Weltanschauungen und aller Religionen ihren Platz haben. An diesem Tag sprechen die Gewerkschaften und hier in Oberberg mit insgesamt 20.000 Mitgliedern, haben wir nicht nur die Legitimation, sondern auch den Auftrag dazu.“



Man stehe seit 125 Jahren am 1. Mai für das gemeinsame Verständnis von Freiheit und Demokratie ein. Eine Selbstverständlichkeit sei das nicht immer gewesen. Als Beispiel führte Kusel die Zerschlagung der Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten an. Mit einer ähnlichen Ausführung trat Robert Fuß von der IG Metall Bezirksleitung NRW ans Rednerpult. Während seiner ausführlichen Maiansprache ging er auf das aktuelle politische und gesellschaftliche Geschehen ein, bezog Stellung zur Griechenlandkrise, forderte einen grundlegenden Kurswechsel für Europa und verurteile fremdenfeindliche Organisationen wie Pegida.  


[Robert Fuß hielt die Maiansprache.]

Natürlich blickte Fuß auch auf den deutschen Arbeitsmarkt. Forderungen nach einem Entgelt-gleichheitsgesetz, einem verbesserten Teil- und Befristungsgesetz sowie einer stärkeren Regulierung von Leiharbeit und Werkverträgen wurden vorgestellt. „Wir werden weiter gegen die Spaltung der Beschäftigten in Stamm- und Randbelegschaft kämpfen. Wir werden da keine Ruhe geben, denn Leiharbeit und Werkverträge untergraben das Normal-Arbeitsverhältnis“, so Fuß, der über erzielte Erfolge in Stahl-, Metall- und Elektroindustrie sprach.


Erfreut zeigte sich Fuß über die Mitgliederstärke der IG Metall. Im vergangenen Jahr habe man zum vierten Mal hintereinander mit einem Mitgliederplus abgeschlossen. Gemeinsam sei man nicht nur in der Lage Probleme zur erkennen, sondern auch Lösungen durchzusetzen. „Wir können unsere Stärke nicht nur erhalten, wir können noch stärker sein. Wir haben die richtigen Themen, und wir haben Antworten, um die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen konkret zu verbessern.“
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