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Andracks Wanderlust

vma; 24. Apr 2015, 17:38 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Eine unterhaltsame, humorvolle, informative und skurrile Multivisionsshow über das Wandern und das drum herum präsentierte Manuel Andrack vor ausverkauftem Haus.
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Andracks Wanderlust

vma; 24. Apr 2015, 17:38 Uhr
Wiehl – Der leidenschaftliche Wanderer Manuel Andrack gab im Burghaus Bielstein einen Einblick in seine Erfahrungen und machte Lust aufs Wandern.
Die Lust zum Wandern haben mittlerweile laut Umfragen 40 Millionen Menschen in Deutschland. Mittelgebirgswanderer Manuel Andrack ließ so einige Statistiken am Donnerstagabend hören. So wandern 90 Prozent am liebsten in Gemeinschaft und 95 Prozent Strecken unter 20 Kilometer. Auch er ist mit einem Durchschnitt von 13 Kilometern zufrieden und wichtig sei es, dass man nicht „unterhopfig“ werde. So ein bis fünf Belohnungsbier habe man sich da schon verdient nach einer Wandertour, fand Andrack.



Schon als kleiner Junge war er wanderbegeistert, doch viele haben ein Wandertrauma aus der Kindheit. Was ist schiefgelaufen bei diesen Menschen, die Wandern aus tiefster Seele hassen? Sind die Eltern Schuld oder die Wege? Oder gar die Medien? Im Fernsehen hatte Andrack so einiges über das Wandern gefunden: von der Försterliesel über Roy Black und Peter Lustig. Die eine kraxelte mit Dirndlschuhen und ließ sich vom Förster den Berg runtertragen, der andere hatte einen Seesack und Kofferradio dabei und der nette Fernsehonkel hatte nach zwölf Schritten schon Rückenschmerzen und qualmende Socken. Auch hier keine wirklich guten Vorbilder.


[Beeindruckend nicht nur die Bilder von seiner Watzmann-Ostwand-Erklimmung - die erste und letzte Klettertour des Mittelgebirgwanderers.]

In seiner Show erzählte er von Wanderschildern, „Lurchi“ dem ersten Nacktwanderer und dass man beim Wandern genauso viele Kalorien verliere wie bei dreieinhalb Stunden intensiven Sex. Auch von seinen besonderen Touren berichtete er. Vor dreieinhalb Jahren hatte ihn ein GEO-Reporter zu einer Wander- und Klettertour auf den Watzmann eingeladen. Doch für Andrack war das schon mehr als heftig. Keine Ausrüstung, keine Klettererfahrung und höllische Höhenangst. Und was er noch bei der Watzmann-Tour feststellen musste – was ihm als 1.FC Köln Fan eigentlich bekannt war, wie er schmunzelnd betonte – war die Erkenntnis: „Der Aufstieg ist geil, aber der Abstieg ist für den Arsch“. Weniger beängstigend, aber nicht minder beeindruckend war Andracks Wanderung im Indischen Ozean auf La Réunion. Hier begleitete er einen Postboten, der ein einem Vulkankessel 800 Menschen ihre Post brachte und diese teilweise vorlesen musste – 60 Prozent sind Analphabeten.


[Ute Kirchner (li.) und Corinna Kawczyk  von der Stadt Wiehl erklärten zu Beginn der Veranstaltung, wie es zu "Wiehl wandert" kam.]

Von 2000 bis 2007 war Andrack Sidekick von Harald Schmidt und ist dadurch vielen bekannt. 2005 brachte der Journalist sein erstes Buch - “Du musst wandern” – heraus und teilt anderen gerne etwas übers Wandern und seine erprobten Wanderungen mit. Das hat ihm mittlerweile die Bezeichnung Wanderpapst eingebracht. Im letzten Jahr traf ihn Stadt Wiehl Mitarbeiterin Corinna Kawczyk auf der „TourNatur“-Messe in Düsseldorf und so entstand die Idee, in Wiehl ein Wanderwochenende zu planen, in die „Andracks kleine Wandershow“ perfekt hineinpasste.

Und da er Bierbotschafter ist und Wiehl einen Bierweg für Wanderer hat, musste er einfach mit ins Boot genommen werden – und das klappte auch sofort. Denn: Wandern ist „in“! Der wiederentdeckte Trend setzt sich immer mehr durch und erreicht auch wieder viele junge Menschen und Familien. Die Stadt Wiehl greift mit Wiehl-Touristik diesen Trend auf und führt in enger Zusammenarbeit mit lokalen Anbietern und der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden vom 23. bis 26. April ein Aktionswochenende "Wiehl wandert" durch, das sich mit dem Thema Outdoor und Natur beschäftigt.
  
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