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„Herr Stücker, Sie passen zu uns“

nh; 4. Apr 2015, 07:55 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Ulrich Stücker (2.v.l.) wird von den Parteivorsitzenden Sören Teichmann (CDU, links), Hans-Joachim Günther (FDP, 2.v.r.) und Ralf-Herbert Puhl (SPD, rechts) ins Bürgermeister-Rennen geschickt.
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„Herr Stücker, Sie passen zu uns“

nh; 4. Apr 2015, 07:55 Uhr
Wiehl - Mit überwältigender Mehrheit nominierten die Wiehler Ortsvereins-Mitglieder von CDU, SPD und FDP Ulrich Stücker als ihren gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten.
Von Nils Hühn

Aus der Presse erfuhren die meisten Parteimitglieder von CDU, SPD und FDP, wer nach Meinung der gemeinsamen Findungskommission der geeignete Kandidat für die Bürgermeister-Nachfolge von Werner Becker-Blonigen sein sollte. Nach einem langen Prozess, bei dem die drei Parteien per Video nach ‚Bürgi‘ fahndeten, fiel die Wahl auf Ulrich Stücker. Der Beigeordnete der Stadt Gummersbach gehörte zwar nicht zu den 41 Bewerbern, die sich an der ‚Bürgi-Suche‘ beteiligten, „aber dennoch durchlief er das gleiche Auswahlverfahren“, versicherte CDU-Stadtverbandsvorsitzender Sören Teichmann.


Dass man diesen Weg der gemeinsamen Bürgermeistersuche gegangen sei, sei nichts Ungewöhnliches, so die drei Parteichefs - zumindest nicht in Wiehl. „Die Leute hätten doch gedacht wir ticken nicht richtig, wenn wir fünf oder sechs Kandidaten ins Rennen geschickt hätten“, war sich der SPD-Vorsitzende Ralf-Herbert Puhl sicher. Dem konnte sein FDP-Pendant Hans-Joachim Günther nur zustimmen: „Wir haben nicht auf das Parteibuch geschaut, sondern wollten einfach den richtigen Mann.“

Nach Einschätzung der Findungskommission hatte man diesen mit Stücker gefunden. An Gründonnerstag stellte sich der 49-Jährige (Bild) im Waldhotel Tropfsteinhöhle allen drei Parteien bei einer gemeinsamen Versammlung vor. In einem 30-minütigen Vortrag konnte er die meisten Ortspolitiker von sich und seinen Ideen überzeugen. Dabei gab Stücker auch Einblicke, wie die vergangenen Wochen für ihn verliefen. Ständig wurde er auf die mögliche Kandidatur angesprochen. Selbst als er sich in einer Gummersbacher Bäckerei etwas kaufen wollte, wurde er mit den Worten begrüßt: „Herr Stücker, Sie passen zu uns!“ Die gleiche Meinung wie die Bäckereifachverkäuferin, die in dem Wiehler Bergdorf Alferzhagen wohnt, hatten auch die Mitglieder bei der Versammlung in Wiehl.

Bei der CDU entfielen 34 von 36 Stimmen auf Stücker, bei der SPD waren es 34 von 38 Stimmen und bei der FDP votierten neun von elf Mitgliedern für Stücker. 90,6 Prozent Zustimmung bedeuteten ein überwältigendes Ergebnis. Stücker freute sich verständlichererweise, betonte aber: „Es wäre vermessen zu glauben, dass die Wahl schon gewonnen sei.“ Ab jetzt gelte es, die Wiehler Bürger, die am 13. September ihr neues Stadtoberhaupt wählen dürfen, davon zu überzeugen, dass er wirklich der richtige Mann für sie sei. Davor möchte der Kandidat von CDU, SPD und FDP auch noch mit den anderen Parteien sprechen. „Aber nicht aus Angst vor einem Gegenkandidaten“, so Stücker, der weiß, in welch große Fußstapfen er treten muss. Teichmann glaubt derweil, dass „Ulrich Stücker einen anderen Weg gehen und eigene Fußspuren hinterlassen wird.“
  
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