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Wie steuert man eine Verkehrsampel?

jt; 9. Mar 2015, 17:29 Uhr
Bilder: Jana Tessaring --- Dekan Professor Averkamp (li.) und Diplom-Ingenieur Rolf Plickert (re.) freuten sich über die guten Ergebnisse der Schüler des Lindengymnaisums.
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Wie steuert man eine Verkehrsampel?

jt; 9. Mar 2015, 17:29 Uhr
Gummersbach – Zwölf Schüler des Lindengymnasiums erhielten im Rahmen des Schülerlabors ihre Teilnahmezertifikate - Sie lernten am Campus Gummersbach, wie man Lichtzeichenanlagen und Aufzüge programmiert.
Von Jana Tessaring

Freiwillig nachmittags, nach der Schule weiterlernen? Zwölf Schüler des Linden-Gymnasiums taten dies mehrere Monate lang. Im Rahmen des Schülerlabors am Campus Gummersbach der FH Köln lernten sie im Labor für Steuer- und Regelungstechnik, wie man eine „Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS)“ programmiert. Solche Schaltungen werden weltweit, beispielsweise bei der Steuerung von Verkehrsampeln oder Aufzügen eingesetzt. Damit Diplomingenieur Rolf Pickert, Leiter des Seminars, nicht bei Null anfangen musste, lernten die Schüler bei Informatik-Lehrer Peter Honisch bereits im Schulunterricht die Grundlagen der Programmierung kennen. Neun Studenten der Fachhochschule unterstützten die Schüler zusätzlich bei der Erstellung von Schaltungen im Seminar.


[Die Gymnaiasten   programmierten unter Anleitung Steuereinheiten für Ampeln und Aufzüge.]

Heute erhielten die Schüler ihre Teilnahmezertifikate am Campus Gummersbach. Dekan Christian Averkamp betonte, wie wichtig es sei, die Schüler schon in jungen Jahren für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu begeistern. Der Übergang von der Schule in die Hochschule und von der Hochschule in den Beruf solle möglichst fließend verlaufen. Projekte wie das Schülerlabor machten dies möglich. Honisch und Beatrix Will, Leiterin des Linden-Gymnasiums, bedankten sich bei den Organisatoren der Fachhochschule für die Möglichkeit, den Schülern praktischen Anschauungsunterricht im Fach Informatik gegeben zu haben. Sie fanden es allerdings schade, dass nur ein Mädchen unter den zwölf Teilnehmern war und hofften auf eine größere Beteiligung von Mädchen bei zukünftigen Projekten.


„Ziel ist es, dass die Schüler die Möglichkeiten der Steuerung kennenlernen und das anwenden können, was sie zuvor im Schulunterricht gelernt haben,“ meinte Plickert. So stellten die Schüler gemeinsam eine Schaltung mit zwei Ampeln nach. Diese Steuerung musste an den Arbeitsplatten konzipiert werden. Mit insgesamt knapp 70.000 € unterstützte die Hans-Hermann-Voss-Stiftung in Wipperfürth das Konzept des Schülerlabors mit der Anschaffung von modernen Geräten. Auch das zdi-Zentrum InvestMINT beteiligt sich an der Finanzierung des Workshops.

Mit Anlagen vom Hersteller Festo-Didaktik lernten die Schüler zunächst, wie man Steuerungen per Hand aufbaut, wie zum Beispiel für einen Aufzug. Eine Arbeitsplatte mit Zylindern, Schaltern, Tasten und Wegeventilen stand hierbei zur Verfügung. Im zweiten Kursteil wurden diese Schaltungen mit einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) an der Arbeitsplatte erstellt. Die Geräte sind als Unterrichtsmaterial konzipiert, entsprechen aber in der Wirkungsweise aktuellen industriellen Steuerungen.

  
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