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Ein Vertrag für den Mammutbaum

fj; 27. Feb 2015, 10:22 Uhr
Archivbilder --- Der Umweltausschuss will den verbliebenen Mammutbaum erhalten, auch ohne ihn als Naturdenkmal auszuweisen.
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Ein Vertrag für den Mammutbaum

fj; 27. Feb 2015, 10:22 Uhr
Oberberg – Umweltausschuss entschied sich gegen die Ausweisung des Hülsenbuscher Mammutbaums als Naturdenkmal – Erhalt soll durch Fördermittel und eine vertragliche Lösung gesichert werden – Anwohner und Bürgermeister zufrieden.
Das erste Gutachten sei Schrott und verdiene höchstens die Bezeichnung „Kostenvoranschlag“ machte Dr. Hans-Joachim Schulz seinen Standpunkt in Sachen Hülsenbuscher Mammutbäume vor dem Kreisumweltausschuss gestern unmissverständlich klar. Aufgrund der, seiner Meinung nach völlig falschen Expertise einer Fachfirma, war einer der Baumriesen im Gummersbacher Stadtteil Hülsenbusch im vergangenen Jahr gefällt worden. Im Gegensatz zu den Experten des Kreises, die dem verbliebenen Baum nach einer von Schulz mitentwickelten Bewertungsmethode keine Denkmalwürdigkeit attestierten, hielt der Sachverständige Schulz die Konifere durchaus für denkmalwürdig: „Dafür stehe ich auch rechtlich ein.“

Darüber, dass der verbliebene Mammutbaum erhalten bleiben soll, waren sich auch die Ausschussmitglieder einig. „Es gilt, drei Ziele zu erreichen: Den Baum erhalten, Fördermittel bekommen und bürgerschaftliches Engagement stärken“, fasste Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein seine Erwartungen vor dem Ausschuss zusammen. Die Stadt Gummersbach mit Bürgermeister Helmenstein als Antragssteller hatte mit Schreiben von 1. Juli 2014 die Ausweisung des Baumes als Naturdenkmal beim Kreis beantragt. Da die Kreisverwaltung sich aber mittlerweile um Fördermittel bei der Bezirksregierung bemüht, erklärte sich Helmenstein gerne bereit, seinen Antrag zurückzuziehen, bis eine Antwort von der Bezirksregierung eingetroffen ist.


Unter anderem machte sich Peter Biesenbach (CDU) für eine vertragliche Lösung stark: Sollte die Bezirksregierung die Fördermittel bewilligen, sollten Kreisverwaltung und die Eigentümer des Baums eine vertragliche Regelung mit einer Laufzeit von 15 Jahren treffen, die die Verwaltung der Gelder klärt. Mit dieser Lösung zeigte sich auch Thorsten Konzelmann (SPD) einverstanden, plädierte aber dafür, sich rechtzeitig um eine Anschlusslösung zu kümmern.

Diesem Lösungsvorschlag konnten die Ausschussmitglieder einstimmig zustimmen. Damit zog der Umweltausschuss eine vertragliche Lösung der Ausweisung als Naturdenkmal vor, auch weil ein solches Verfahren sich über viele Monate hinziehen könnte. Den Vertrag setzt die Kreisverwaltung umgehend auf. Auch die Hülsenbuscher Bürger hatten sich bereits im Vorfeld mit dieser Lösung einverstanden erklärt.
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