Archiv

Virtuose Klänge in der Pfarrkirche

Red; 21. Jan 2015, 10:11 Uhr
ARCHIV

Virtuose Klänge in der Pfarrkirche

Red; 21. Jan 2015, 10:11 Uhr
Waldbröl - Das Minguet-Streichquartett gastierte in St. Michael und hinterließ bei den vielen Zuhörern einen bleibenden Eindruck.
Der Verein zur Förderung von Kirchenmusik durfte sich über neugierige und fachkundige Zuhörer freuen, die die Pfarrkirche St. Michael dichtgedrängt füllten. Den seit der Schulzeit bestehenden Kontakt Michael Bischofs zu Ulrich Isfort (1. Violine) und seiner Initiative ist es zu verdanken, dass dieses international renommierte und begehrte Streichquartett den Weg nach Waldbröl fand und dort einen unvergesslichen Eindruck hinterließ. Das Konzert begann mit einem Streichquartett von Joseph Haydn. Aus der barocken Instrumentalmusik hervorgegangen, in der nicht selten Solo – und Gruppenklangkörper miteinander ‚wetteifern‘, wirken im Streichquartett vier Virtuosen zusammen, die den Anspruch haben, thematisch-motivische Arbeit sowohl solistisch als auch dem Kollektiv verpflichtet in musikalischer Ausdrucksvielfalt durchzuführen.

Das Streichquartett c-moll von Brahms gehört zu den großen Herausforderungen der Quartette, die  von solch exzellenten Musikern wie Ulrich Isfort (1. Violine), Annette Reisinger (2. Violine), Aroa Sorin (Viola) und Matthias Diener (Violoncello) mit großer Virtuosität, vor allem aber Interpretationsfreude bewältigt werden. Beide Streichquartette markierten Höhepunkte gleich zu Beginn und am Ende des Konzertes und dennoch vermittelte die lyrisch-elegische Ausdruckscharakteristik der beiden mittleren Werke von Josef Suk, Meditationen über den tschechischen Choral ‚St.Wenzel‘, und von Gustav Mahler, ‚Ich bin der Welt abhanden gekommen‘ - ein von Annette Reisinger für Streichquartett gesetztes Lied nach einem Text von Friedrich Rückert -, bleibenden Eindruck.

Die Konzentration der agierenden Musiker erzwang die gebannte Aufmerksamkeit der Hörer und erzeugte eine Stille, in der man eine Stecknadel hätte fallen hören können. In ihrer im Vergleich zu den Quartetten relativen Kürze bereicherten beide Werke durch ihre Lyrik ein umfangreiches Konzertprogramm, in dem die Musiker die Musik durch  Klang- und Ausdrucksfreude quasi in den Rang einer Sprache, der Tonsprache erhoben. Die begeistert im Stehen applaudierenden Hörer wurden mit der Fuge d-moll (gesetzt für Streichquartett) aus der ‚Kunst der Fuge‘ von Johann Sebastian Bach als Zugabe belohnt.

  
WERBUNG