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Schulen ohne Rassismus in Aktion

uh; 9. Nov 2014, 10:07 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Mit einer Menschenkette von der Hubertusapotheke bis zur Sparkasse machten die Teilnehmer des Aktionstages in der Fußgängerzone auf ihr Projekt aufmerksam.
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Schulen ohne Rassismus in Aktion

uh; 9. Nov 2014, 10:07 Uhr
Oberberg - In Gummersbach wurde gestern das Netzwerk Schulen ohne Rassismus mit einem Aktionstag beworben - Menschenketten, Kunst und mahnende Worte als Erinnerung für die Zukunft - Derzeit sind zehn Schulen des Kreises im Netzwerk engagiert.
Von Ursula Hütt

Im bundesweiten Netzwerk „Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage“ engagieren sich Schüler für eine Schule und damit für eine Gesellschaft ohne Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt. Im Oberbergischen Kreis gehören diesem Netzwerk derzeit zehn Schulen an. Das Fest  im Gummersbacher Jugendzentrum sollte diese Idee nun verstärkt in die Öffentlichkeit tragen.

Landrat Hagen Jobi präsentierte sich als Schirmherr der Veranstaltung und zeigte sich erfreut, im Jugendzentrum ein Zeichen für Toleranz setzen zu können. Er verwies dabei auf die Begriffe „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“  als Losung der französischen Revolution von 1789. „Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott sich darum kümmert“, erklärte der Landrat in Anlehnung an den amerikanischen Bürgerrechtler Martin Luther King.



Gerhard Marzinkowski, Geschäftsführer der Parisozial Bergisches Land, erinnerte in seinem Grußwort an den 9. November 1938, den Tag der Reichspogromnacht, der einen Wendepunkt in der Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus darstellt. „So etwas darf nie wieder geschehen“, sagte Marzinowski auch mit Hinweis auf die gewalttätigen Ausschreitungen in Köln vor wenigen Wochen.

Den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ kann jede Schule erwerben, wenn sie einige Voraussetzungen erfüllt: Mindestens 70 Prozent aller Personen, die in der Schule lernen und arbeiten, müssen sich mit ihrer Unterschrift verpflichten, künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv zu werden, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen. Beim Aktionstag im Jugendzentrum Gummersbach wurden beispielhaft die Geschwister-Scholl-Schule (Radevormwald), die Gesamtschule Gummersbach-Derschlag, das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium  (Wiehl) sowie die Gesamtschule Waldbröl vorgestellt.


[Schirmherr und Landrat Hagen Jobi (v.r.) eröffnete gestern die Veranstaltung, Bürgermeister Frank Helmenstein und die Bundestagsabgeordnete Michaela Engelmeier waren ebenfalls zu Gast.]

Die Veranstaltung wurde begleitet von einer beeindruckenden Ausstellung, die unter dem Titel „Erinnern für die Zukunft“ Werke der Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums präsentierte. Ein roter Faden führte hier die Besucher durch  die Ausstellung, in der mahnend und sehr anschaulich auf Verfolgung, Gewalt und Rassismus hingewiesen wurde. Und auch Marlen Nitzsche, Graffiti-Künstlerin aus Hückeswagen, beteiligte sich an der Aktion und fertigte ihr neuestes Werk in der Gummersbacher Fußgängerzone, allerdings nicht auf einer Hauswand, sondern auf Papier an. Ihr Beitrag war eine stilisierte Weltkugel, aus der ein Baum wächst.
  
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