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Dank und Erinnerung an die friedliche Revolution

js; 29. Oct 2014, 16:37 Uhr
Bild: Jessica Schöler --- Deitrich Schüttler (Ev. Kirchengemeinde Bergneustadt, v.l.), Joachim Lüllau (Sparkasse Bergneustadt), Koordinator Veit Claesberg (Ev.-Freikirch. Gemeinde Wiedenest), Pfarrer Michael Kalisch (Ev. Kirche Wiedenest) und Dieter Klinger (Ev. Freikirche Derschlag).
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Dank und Erinnerung an die friedliche Revolution

js; 29. Oct 2014, 16:37 Uhr
Bergneustadt – Am 9. November laden Bergneustadts Kirchengemeinden zu einem ökumenischen Dankgottesdienst in die Städtische Realschule - Gemeinsam befasst man sich mit dem Mauerfall vor 25 Jahren - Passende Ausstellung in der Sparkasse.
Der 9. November vereint in Deutschland gleich mehrere geschichtsträchtige Ereignisse und wird auch als „Schicksalstag“ bezeichnet. Nach friedlicher Revolution fällt am 9. November 1989 die Berliner Mauer. Auf beiden Seiten des zuvor gespaltenen Lands verfolgen die Menschen, wie tausende DDR-Bürger die innerdeutsche Grenze passieren. Neben Freiheit und Wiedervereinigung steht der 9. November aber auch für die Gräueltaten des Nationalsozialismus. Bei der Pogromnacht im Jahr 1938 kommt es zu Übergriffen gegen Juden und jüdische Einrichtungen. Synagogen werden in Brand gesteckt, Menschen auf grausame Weise umgebracht.



Die Bergneustädter Kirchengemeinden nehmen das Datum nun zum Anlass, um einen ökumenischen Gottesdienst zu veranstalten. Gemeinsam wollen die Impulsgeber von der Evangelischen Allianz Bergneustadt und verschiedene Freikirchen und Kirchen mit einem Bitt- und Dankesgottesdienst an den Mauerfall vor 25 Jahren erinnern und gleichzeitig auf die Pogrome aufmerksam machen. Am 9. November laden die Beteiligten alle Interessierten in die Aula der Städtischen Realschule Bergneustadt ein, um für Einigkeit, Recht und Freiheit zu danken. Außerdem sollen Fürbitten für verfolgte Christen in aller Welt gesprochen werden, da am 9. November 2014 auch der „Weltweite Tag der verfolgten Christen“ durchgeführt wird.


Hauptredner wird Reinhard Holmer sein. Der Pfarrer aus Sachsen-Anhalt ist Sohn von Uwe Holmer, der dem ehemaligen DDR-Staatschef Erich Honecker nach der Wende für einige Zeit „Asyl“ in seinem Haus gewährt hat. Holmer wird in seiner Predigt zum Thema Freiheit auf seine persönliche Geschichte eingehen. Außerdem will er Gottes Wirken im Prozess zur Deutschen Einheit aufzeigen.

„Der Mauerfall war ein weltbewegendes Ereignis. Die Kirche war ganz zentral an der der Wende beteiligt“, erklärt Koordinator Veit Claesberg von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Wiedenest. „Mit den damaligen Friedensgebeten wurde darauf eingewirkt, dass Demonstrationen und Proteste friedlich verlaufen“, ergänzt Pfarrer Michael Kalisch von der Evangelischen Kirche Wiedenest. Kalisch wird nicht nur beim Dankesgottesdienst mitwirken, sondern auch eine thematisch passende Ausstellung in der Bergneustädter Sparkassen-Hauptgeschäftsstelle sein.


Zwischen dem 4. und 14 November zeigt die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt in Zusammenarbeit mit der „Bundesstiftung Aufarbeitung“ mehr als 20 Fotos und Plakate zum Thema Wiedervereinigung. Die Zeitzeugnisse beleuchten die Lage vor, während und nach dem Mauerbau. „Wir wollen eine möglichst breite Öffentlichkeit erreichen und auch denjenigen einen Impuls geben, die sich vielleicht noch nicht mit dem Thema beschäftigt haben“, erklärt Geschäftsstellenleiter Joachim Lüllau. Die Ausstellung soll deshalb auch für Schulklassen und deren Politikunterricht zugänglich gemacht werden.

Der Gottesdienst in der Realschule beginnt um 17 Uhr und endet um 18:30 Uhr. Ab 16 Uhr wird ein Kaffeetrinken angeboten. Die Veranstaltung findet im Rahmen der deutschlandweiten Initiative „25 Jahre Wunder der Freiheit und Einheit“ statt. Weitere Informationen zum Dankesgottesdienst finden sie hier. Im kommenden Jahr wird ein weiterer ökumenischer Gottesdienst durchgeführt. Am 3. Oktober 2015 feiert man den 25. Jahrestag der Deutschen Einheit im Krawinkelsaal. Hauptredner wird Bundestagsmitglied Dr. Volkmar Klein sein.
  
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