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Neues Kleinod für die Palliativstation

vma; 2. Oct 2014, 15:08 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Der Förderverein übergab die neue Sonnenterrasse an Chefarzt, Pflegedirektion und Krankenhausgeschäftsleitung am Mittwochnachmittag – fast ein Jahr nach dem ersten Spatenstich.
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Neues Kleinod für die Palliativstation

vma; 2. Oct 2014, 15:08 Uhr
Waldbröl – Die Sonnenterrasse der Palliativstation Waldbröl konnte bei strahlendem Sonnenschein eröffnet werden - „Einfach himmlisch“ fand dies Chefarzt Dr. Stefan Brettner.
Von Vera Marzinski

Für den Förderverein der Palliativstation, der über Jahre rund 400.000 € für die Sonnenterrasse gespart hatte, sprach Monika Höfer. „Mal an die frische Luft gehen“, das habe den Patienten der kleinen Station am Krankenhaus Waldbröl gefehlt, sagt sie. Entstanden ist nun ein 60 Quadratmeter großer Glasanbau, dessen Wände und Dach geöffnet werden können. Alle Türen und Fenster des an drei Seiten verglasten Baus lassen sich öffnen, ebenfalls das Satteldach. Wenn es zu warm wird, gibt es eine Beschattung – ein Regensensor wird noch eingebaut. Einladende Sitzgruppen stehen hier und auch Bettlägerige können auf die Sonnenterrasse gebracht werden. Insbesondere Patienten, denen das Luftholen schwerfalle, können hier richtig durchatmen.



Joachim Finklenburg, Hauptgeschäftsführer der Klinikum Oberberg GmbH, betonte, dass es fantastisch sei, was der Förderverein geschaffen habe. Das Krankenhaus könne sich das nicht leisten und auch Fördermittel würden immer mehr zurückgefahren. Das Engagement sei besonders und verbessere die Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal und die Lebensbedingungen für die Patienten. Begeistert ist auch Dr. Stefan Brettner, Chefarzt der Palliativstation, über diesen sonnendurchfluteten Anbau. „Einfach himmlisch“, befand er. Es sei eine Freude und Ehre, solch einen Raum – zur Eröffnung erstrahlte der Himmel im schönsten blau – nun nutzen zu können. „Gerade Patienten mit Bronchialkarzinom erleichtert die frische Luft die Atemnot." Die Patienten auf der Palliativstation seien oft zu schwach, um noch nach draußen zu kommen – dies sei nun einfach und wunderbar möglich, so Brettner. 


[Monika Höfer sprach für den Förderverein über das neueste Projekt, das der Verein für die Palliativstation umsetzen konnte (re. Dr. Stefan Brettner, Chefarzt der Palliativstation).]

Palliativstationen in Krankenhäusern sind eigenständige, in ein Krankenhaus integrierte Einrichtungen zur Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen, die einer Krankenhausbehandlung bedürfen. Ziele der Behandlung sind eine Verbesserung oder Stabilisierung der jeweiligen Krankheitssituation sowie die anschließende Entlassung - soweit möglich – nach Hause. Eine möglichst wohnliche Gestaltung der Zimmer wird den Patienten in Palliativstationen geboten, so auch in Waldbröl.

Große Räume, die in warmen Tönen gestrichen sind und nicht mehr viel von dem üblichen sterilen Ambiente eines Stationszimmers haben. Zudem sind es Einzelzimmer – ein großer Vorteil, denn oft ist in einem Mehrbettzimmer viel zu viel los, wenn es dem Patienten schlecht geht oder auch vertrauliche Gespräche sind kaum möglich. Und nicht nur die räumlichen Gegebenheiten sondern auch die besondere Pflege steht den Kranken - die in den sechs Zimmern untergebracht sind - hier zur Verfügung. Der Patient soll sich in dieser schweren Lebensphase seiner Erkrankung aufgehoben wissen und Hilfe, Begleitung und Geborgenheit erfahren.

[Auf der Terrasse können die Patienten in einem schönen, gemütlichen und sonnendurchfluteten Raum an frischer Luft Ruhe und Entspannung finden.]
  

Die erste Palliativstation in Deutschland entstand im Jahre 1983 an der Universitätsklinik Köln. In Waldbröl wurde im Februar 1997 der Förderverein zur Hilfe für Palliativpatienten am Kreiskrankenhaus Waldbröl e.V. gegründet. Vieles konnte der Verein für die Palliativstation in Waldbröl durch Spenden und Beiträge finanzieren – bisher wurden über eine Millionen Euro gezahlt. Dazu zählen behindertengerechte Badezimmer, Fort- und Weiterbildungen des Pflegepersonals, einen Wintergarten mit angrenzender Teeküche und auch eine Etage in der zwei Angehörigenzimmer untergebracht sind, die von den Angehörigen kostenlos nutzbar sind. Außerdem ein hochwertiges Klavier, auf dem Helene Köhn zur feierlichen Eröffnung  spielte.

„Der Förderverein unserer Palliativstation hat mit sehr viel Liebe zu den Patienten und dem Team, das hier arbeitet, mit der Sonnenterrasse ein Geschenk ausgesucht, das wir uns als Krankenhaus nie hätten leisten können“, sagte Hauptgeschäftsführer Finklenburg verbunden mit seinem Dankeschön und der Hoffnung, dass der Förderverein noch lange segensreich für die Bedürfnisse der schwerkranken Patienten tätig sein möge. Heute Abend ab 18:50 Uhr wird in der „Aktuellen Stunde“ (WDR) ein Bericht über die Palliativstation und die neue Sonnenterrasse gezeigt.
 
[Perfekt - zur Eröffnung der Sonnenterrasse strahlte die Sonne heftig und durch das geöffnete Dach war ein strahlend blauer Himmel zu sehen.]
  
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