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Bergneustadt kommt mit zwei blauen Augen davon

pn; 28. Sep 2014, 21:20 Uhr
Bilder: Oliver Müller --- Holger Magdzack erwischte einen rabenschwarzen Tag und erzielte keinen Treffer.
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Bergneustadt kommt mit zwei blauen Augen davon

pn; 28. Sep 2014, 21:20 Uhr
Oberberg - TVB siegt in Marienheide nach zweifelhaftem Schiedsrichterpfiff - Nümbrecht trotzt zwei Roten Karten - TVO mit Sensationssieg - CVJM chancenlos - TVS schrammt an Blamage vorbei. (AKTUALISIERT)
HSG Marienheide/Müllenbach – TV Bergneustadt 24:25 (14:13).


„Handball ist zum Glück ein Ergebnissport und wir sind hier mit viel Glück mit zwei dunkelblauen Augen davongekommen, aber da fragt morgen schon niemand mehr nach“, atmete TVB-Coach Ralph Weinheimer nach dem Schlusspfiff des oberbergischen Spitzenderbys kräftig durch. Während sein Team nur bedingt an den starken Auftritt der Vorwoche anknüpfen konnte, präsentierte sich die HSG deutlich verbessert im Vergleich zum schwachen Neukrichen-Spiel. „Das war eine ganz andere Vorstellung meiner Jungs“, lobte HSG-Trainer Eduard Debnar seine Spieler. Von Anfang an paralysierten sich beide Teams geradezu und lieferten den Zuschauern ein wenig ansehnliches Derby, das vor allem vom Kampf lebte.



[Mathias Kakuschki erzielte einmal mehr den entscheidenden Treffer.]

Die Gastgeber haderten dabei allerdings mehrfach mit den Unparteiischen. „Die Schiedsrichter haben mit ihrer Lustlosigkeit für viel Chaos auf beiden Seiten gesorgt. Ein Glück, dass sich beide Teams sehr gut kennen und daher nichts Gravierendes passiert ist“, sah Debnar zwar kein dreckiges Spiel auf beiden Seiten, dafür aber viele Zeitstrafen – vor allem gegen sein Team. Dennoch führte die HSG fast durchgängig. Beim 22:20 hatten die Hausherren in Überzahl sogar die große Chance, sich abzusetzen, doch ein verworfener Gegenstoß sowie ein Siebenmeter brachten den TVB zurück ins Spiel. Beim 24:24 (59.) erzielte Pasqualino Gallina sogar das vermeintliche 25:24, doch die Schiedsrichter entschieden auf Kreis ab. „Außer ihnen hat das niemand gesehen“, wurde Debnar diese Meinung sogar von mehreren TVB-Spielern bestätigt. Im Gegenzug macht es Mathias Kakuschki besser und sorgte für den glücklichen Auswärtssieg.


Marienheide/Müllenbach: Marco Krause (8/4), Christian Daase (5), Timo Montag (4), Pasqualino Gallina (3), Philipe Ginczek (2), Norman Krause, Lutz Lichtinghagen (je 1).


Bergneustadt: Mathias Kakuschki (12/8), Stephan Kakuschki (5), Timo Bay (3), Thorben Schneider (2), Nils Welke, Nico Ries, Christian Schneider (je 1).


[Till Wegermann setzt zum Wurf an.]

SSV Nümbrecht II – TK Nippes 32:24 (16:11).


Überraschend wenig Probleme hatte die ersatzgeschwächte Nümbrechter Reserve gegen den TK Nippes, gegen den man letzte Saison nicht einen Punkt holen konnte. Dabei mussten die Gastgeber nicht nur auf ihren Topshooter Marcel Samel verzichten, auch Patrick Seebaum saß nach wenigen Minuten bereits auf der Tribüne, nachdem er seinen Gegenspieler unglücklich im Gesicht traf und die Unparteiischen sofort eine harte Linie fuhren. Doch die Hausherren ließen sich davon keineswegs schocken und ließen Ball und Gegner gut laufen. Ohne echten Shooter wurde vor immer wieder Gunnar Jürges am Kreis gesucht, der nicht nur sechs Treffer erzielte, sondern auch mehrere Siebenmeter herausholte. „Wir haben wenige Fehler gemacht. Das war schon die halbe Miete. Durch unsere gute Deckung war es ein souveräner Erfolg gegen einen harmlosen Gegner“, fasste Seebaum 60 spannungsarme Minuten zusammen. Während bei den Kölnern lediglich Gefahr vom Rückraumlinken ausging, hob Seebaum, zu dem sich in der 40. Minute auch noch David Debus auf die Tribüne gesellte, aus einer starken Mannschaftsleistung noch Markus Bitzer hervor.


Nümbrecht: Markus Bitzer (9/5), Gunnar Jürges (6), Markus Meister (5), Lucas Söntgerath, Oliver Dax (je 3), Mario Jatzke (3/1), Patrick Seebaum, David Debus, Ben Schieferdecker (je 1).




TuS Rheindorf – CVJM Oberwiehl 34:25 (15:12).


["Uns fehlte die Durchschlagskraft aus der zweiten Reihe", urteilte Ralph Weinheimer nach der Partie.]

Die Hiobsbotschaften wollten für CVJM-Coach Rolf Schuster vor der Partie beim Aufstiegsaspiranten aus Rheindorf nicht abreißen. Der Kader dezimierte sich bis Freitag nach und nach, so dass die Oberwiehler gezwungen waren, mehrere A-Jugendliche ins kalte Wasser zu werfen. Doch trotz der letztlich klaren Niederlage zog Schuster vor seinem Team den Hut: „Die Jungs haben sich wirklich Respekt verdient und eine tolle Leistung gezeigt.“ Bis zur Pause unterschätzte Rheindorf den CVJM kräftig und die Gäste wehrten sich mit allen verfügbaren Kräften. Ab dem 25:20 (45.) ließen die Kräfte bei den Oberbergern aber merklich nach und Rheindorf kam doch noch zu einem standesgemäßen Sieg. „Wir haben uns teuer verkauft“, verteilte Schuster die Bestnoten an seine drei Haupttorschützen.


Oberwiehl: Nils Hühn (10/3), Patrick Latzke, Jonas Wesener (je 4), Joshua Rabeg (3), Jan Bluhm (2), Arved Wilkes, Andreas Waldmüller (je 1).



[Das vermeintliche 25:24 durch Pasqualino Gallina. Die Schiedsrichter verweigerten dem Treffer aber die Gültigkeit.]

TV Strombach II – Leichlinger TV II 22:21 (12:10).


Das hatte sich die Strombacher Reserve wahrlich leichter vorgestellt. Gegen den schwach in die Saison gestarteten Leichlinger lieferten die Oberberger ihre wohl schlechteste Leistung ab, kam aber mit einem blauen Auge davon. Ohne den kranken Trainer Daniel Dünnebeil starteten die Hausherren konzentriert und lagen bereits mit 5:1 in Front. In der Folge nahm Strombach den Gegner aber nicht mehr ernst, hielt sich an keinerlei Konzept und brachte den Gegner so zurück ins Spiel. „Wir haben viel zu schnell den Abschluss gesucht und in der Abwehr nur noch geträumt. Der letzte Schritt fehlte immer“, analysierte Arthur Kunkel den Auftritt seiner Mannschaft, die nach dem Seitenwechsel sogar mit 12:15 ins Hintertreffen geriet. Nach einer Auszeit mit dazu gehöriger Kopfwäsche spielten die Hausherren in der letzten Viertelstunde dann aber doch wieder Handball und retteten den Sieg dank eines starken Christian Georgewitsch über die Zeit. „Am Ende waren wir zum Glück einen Tick cleverer“, so Kunkel abschließend.


Strombach: Christian Georgewitsch (12/5), Dawid Golluch (4), Felix Moddemann, Tom Bonfiglio (je 2), Joscha Jaeger, Nico Blech (je 1).


[Nicht nur Eduard Debnar echauffierte sich über die Unparteiischen. Auch das Marienheider Publikum skandierte am Ende nur noch "Schieber"-Rufe.]

TV Oberbantenberg – Longericher SC II 22:20 (11:12).


Ein echter Sensationssieg gelang dem TV Oberbantenberg gegen das Topteam aus Longerich. „Das war eins der besten Spiele, seit ich hier Trainer bin“, freute sich TVO-Coach Dirk Heppe über einen zwar nicht unbedingt ansehnlichen aber mehr als couragierten Auftritt seiner Mannschaft. Die Gastgeber liefen zwar über weite Strecken der Partie einem knappen Rückstand hinterher, wirklich absetzen vermochten sich die individuell klar überlegenen Gäste aber nie. Über 6:6 (20.) und 13:15 (33.) blieb Oberbantenberg stets auf Augenhöhe. Vater des Erfolges war dabei vor allem Torhüter Alexander Orth. Der junge Schlussmann lieferte eine überragende Leistung ab und parierte 22 Bälle, darunter drei Siebenmeter. Als der TVO beim 20:19 (55.) sogar erstmals in Führung ging, begann Dirk Heppe bereits von einem Unentschieden zu träumen. Sein Team schaffte es aber sogar den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. „Für so ein junges Team war das richtig routiniert“, hob Heppe noch Manuel Kreter und Thomas Wieschalla hervor.


Oberbantenberg: Manuel Kreter, Thomas Wieschalla (je 4), Philip Bröcher (4/2), Marcel Baier, Tobias Wohlfromm, Alexander Zurek, Dag Dissmann (je 2), Luca Schrabe, Sebastian Deilmann (je 1).
  


Ergebnisse und Tabelle
  
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