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Beachtliches Engagement in Dörfern mit Zukunft

Red; 25. Aug 2014, 16:35 Uhr
Bilder: OBK --- In Freckhausen ist das ganze Dorf ein Spielplatz.
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Beachtliches Engagement in Dörfern mit Zukunft

Red; 25. Aug 2014, 16:35 Uhr
Oberberg - Die Bewertungskommission des Oberbergischen Kreises tourt derzeit durch die 51 Teilnehmerorte des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft' und trifft auf engagierte Bewohner in schmucken Örtchen.
In Reichshof-Freckhausen gibt‘s von den Kindern des Dorfes ein Begrüßungsständchen, in Reichshof-Schönenbach selbst gemachtes Apfelkompott und in Wipperfürth-Kreuzberg werden Brieftauben gestartet – Grund dafür ist der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, der im Oberbergischen Kreis alle drei Jahre stattfindet. Derzeit fährt eine 14-köpfige Bewertungskommission mit dem Bus durchs Oberbergische und bereist zahlreiche Ortschaften. 51 Teilnehmer sind es, und bis zum 5. September werden alle besucht – ein straffes Programm.


[Kreisdirektor Jochen Hagt (M.) lauscht den spannenden Erzählungen
der Bewohner.]


Ob in Reichshof, Wiehl, Morsbach oder Wipperfürth, überall wird die Kommission, der neben der Vorsitzenden und Vize-Landrätin Ursula Mahler unter anderem noch Kreisdirektor Jochen Hagt und weitere Mitglieder aus Politik und Verwaltung angehören, mit offenen Armen von engagierten Dorfbewohnern empfangen. Diese lassen sich einiges einfallen, um ihre Zuhause in ein möglichst gutes Licht zu rücken. „Unsere Dörfer stehen für einen hohen Wohlfühlfaktor, für Ruhe und Idylle, für Heimatverbundenheit und eine lebendige und intakte Nachbarschaft. Vor Ort findenunglaublich viele Aktivitäten statt“, sagt Hagt und Mahler ergänzt: „Es ist immer wieder beeindruckend, was hier auf die Beine gestellt wird.“


In Freckhausen geht’s vorbei an schmucken Fachwerkhäusern und schönen Blumengärten, in Wipperfeld am Bewegungskindergarten, am neuen Kunstrasenplatz sowie an der historischen Kirche und in Schönenbach am Dorfhaus, das nach einem Brand in Eigenarbeit neu aufgebaut wurde. In Wipperfürth-Neye zeigt eine Präsentation, wie vielfältig die Aktionen in der Siedlung sind – von Karnevalsverein und einem Filmclub über Sommer- und Weinfest bis hin zum Martinsfeuer oder zum lebendigen Adventskalender. „Uns macht die Arbeit richtig Spaß. Wir haben ein tolles Team“, sagt Axel Brandenburg, 1. Vorsitzender des Siedlervereins Neye.


[Ein herzliches Willkommen gab es für die Bewertungskommission um
die Vorsitzende Ursula Mahler (r.) auch in Wipperfeld.]


Anders als beim Vorgängerwettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“, der 1961 erstmals startete, stehen heutzutage Aktivitäten der Dörfer im Mittelpunkt. Es geht darum, die Zukunftsperspektiven im ländlichen Raum zu verbessern und die Lebensqualität zu erhöhen. „Für die Dörfer ist es gewissermaßen die Show ihrer allgemeinen Entwicklung. Es schlummern so viele tolle Ideen und Projekte in unseren Dörfern – und die sollte man der Öffentlichkeit unbedingt präsentieren“, erklärt Organisatorin Sabine Bremen vom Amt für Planung und Straßen des Oberbergischen Kreises. Dabei gehe es um Beispiele für ehrenamtliches Engagement, soziale Projekte oder um Ideen, die bei Mobilitäts-Problemen helfen. „Dafür gibt es nicht nur attraktive Preisgelder und Aufmerksamkeit für die Dörfer, sondern es entsteht auch eine richtige Gemeinschaft, ein 'Wir-Gefühl' “, betont Bremen.

Miteinander statt Nebeneinander – das erleben die Kommissionsmitglieder bei ihren Besuchen jedes Mal auf's Neue. Dörfer mit solchen Aktivitäten und so großem Engagement in der Bevölkerung müssen sich auch um die Zukunft nicht sorgen. „Ich wollte als Jugendliche unbedingt die Welt erobern, bin aber immer in Freckhausen geblieben – und habe es nicht bereut“, sagt Marion Weise. In Freckhausen ist der demografische Wandel ohnehin noch nicht angekommen: Unter den 131 Einwohnern leben zehn Klein- und 21 Schulkinder.

Teilnehmerdörfer:

Engelskirchen: Bellingroth, Kaltenbach
Gummersbach: Berghausen, Erbland, Reininghausen, Schneppsiefen, Schönenberg
Lindlar: Hohkeppel, Kaufmannsommer, Linde, Scheel, Schönenborn, Spich; Marienheide: Jedinghagen, Müllenbach;
Morsbach: Holpe, Oberwarnsbach, Wendershagen;
Nümbrecht: Benroth, Büschhof, Elsenroth;
Reichshof: Freckhausen, Hahn, Heischeid, Mennkausen, Mittelagger, Nosbach, Schönenbach, Sinspert, Volkenrath
Waldbröl: Diezenkausen, Puhl, Rölefeld
Wiehl: Angfurten, Börnhausen/Wald, Dahl, Dreisbach, Forst, Großfischbach, Jennecken, Kleinfischbach, Marienhagen/Pergenroth, Merkausen, Morkepütz, Oberbantenberg, Oberwiehl, Wülfringhausen
Wipperfürth: Agathaberg, Kreuzberg, Neye, Wipperfeld.

Mitglieder der Kommission:

Ursula Mahler (SPD-Fraktion, stellvertretende Landrätin, Kommissionsvorsitzende), Gerd Werner (CDU-Fraktion, stellvertretender Kommissionsvorsitzender), Eberhard von Goldacker (FDP/FWO/DU-Fraktion), Miriam Oppermann (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen), Arnold Großer (UWG-Fraktion), Gabriele Gumprich (Fraktion Die Linke), Susanne Valentin (AfD-Fraktion), Ulrich Timmer (Landwirtschaftskammer NRW, Kreisstelle Oberberg), Hannelore Brand (LandFrauenverband e.V., Kreisverband Oberberg), Benno Wendeler (Vertreter der Sponsoren, Direktor Oberberg der Kreissparkasse Köln), Theo Boxberg (Fachberater Ökologie und Gartenbau, Naturpark Bergisches Land), Jens Eichner (Fachberater Touristik, Kreis- und Regionalentwicklung Oberbergischer Kreis), Jochen Hagt (Kreisdirektor Oberbergischer Kreis), Uwe Stranz (Bau- und Planungsdezernent Oberbergischer Kreis).
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