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Diabetes-Ambulanz für Kinder

Red; 16. May 2014, 10:13 Uhr
Bild: Klinikum Oberberg - Oberärztin Angela Hoffmann (v.l., Chefarzt Dr. Salem El-Hamid, Leitende Oberärztin Larissa Lichtner und Diabetesberaterin Simone Weimer kümmern sich um Kinder, die an Diabetes erkrankt sind.
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Diabetes-Ambulanz für Kinder

Red; 16. May 2014, 10:13 Uhr
Gummersbach - Kreiskrankenhaus Gummersbach bietet Unterstützung für Familien, Schulen und Kindertageseinrichtungen.
„Der Diabetes bei Kindern, sowohl Typ I als auch Typ II, nimmt immer mehr zu“, stellt Dr. Salem El-Hamid, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Kreiskrankenhaus Gummersbach, fest. Um den Kindern und Jugendlichen, ihren Familien und Einrichtungen wie Kindertagesstätten und Schulen Unterstützung im täglichen Umgang mit der Erkrankung zu bieten, hat die Kinderklinik eine Diabetes-Ambulanz weiter ausgebaut. Kinderärzte, ein Kinderpsychologe und eine Diabetesberaterin zählen zu dem Team, das sich um die kleinen Patienten kümmert und viele praktische Tipps für Eltern, Erzieherinnen und Lehrerinnen parat hat.

„Pro Jahr wächst die Zahl der Kinder, die an Diabetes erkranken, um 3,2 Prozent“, zitiert der Chefarzt aus der Statistik der Deutschen Gesellschaft für seltene Erkrankungen, die seit 1991 die Zahl der an Diabetes erkrankten Kinder erfasst. Auch Kinder aus dem Oberbergischen Kreis sind betroffen. „Diese chronische Erkrankung fordert nicht nur den Patienten viel Disziplin und Stärke ab, sondern auch Ihren Familien“, weiß Dr. El-Hamid. Durch die Kombination von stationärer und ambulanter Behandlung bietet Dr. El-Hamid mit zwei seiner erfahrenen Oberärztinnen die kontinuierliche Betreuung durch ein und dasselbe Behandlungsteam an.

Die Kinderklinik führt schon seit fünf Jahren einen Schwerpunkt in pädiatrischer Endokrinologie und Diabetologie für stationäre Patienten. Mit der Einrichtung der Ambulanz ist jetzt auch für eine ambulante Versorgung in der Region gesorgt, denn einen niedergelassenen Kinderdiabetologen gibt es im Oberbergischen Kreis nicht. Hand in Hand kümmern sich die Mitarbeiter der Kinderstation, eine Diabetesberaterin in der Ambulanz und ein Kinderpsychologe um die Therapie von neu aufgetretenen Diabeteserkrankungen und akuten Stoffwechselentgleisungen und schulen die chronisch kranken Kinder und ihre Familien. Ziel ist eine möglichst der Norm nahe Stoffwechseleinstellung und eine hohe Lebensqualität.

Was darf ein Kleinkind im Kindergarten essen? Wie soll ein Schüler sich auf einer Klassenfahrt verhalten? Wie kann der Lehrer seinen chronisch kranken Schüler unterstützen? Fragen, auf die Simone Weimer, Diabetesberaterin, Schulungsschwester und Fachkinderkrankenschwester, Antworten weiß. Sie lernt die Kinder schon in der Akutphase auf der Station kennen und steht auch dann noch als Ansprechpartnerin zur Verfügung, wenn die Mutter beim Zubereiten des Mittagessens Tipps benötigt. „Unsere Patienten sind 1 bis 17 Jahre alt“, berichtet Simone Weimer.

Wenn ein Kind an Diabetes erkrankt, tauchen viele Fragen auf. Während der stationären Schulungen lassen sich nicht alle Fragen aus dem Alltag individuell lösen. Dafür ist seit Kurzem Simone Weimer da. Sie ist jeden Vormittag auf der Kinderstation präsent und besucht bei Bedarf die Familien nachmittags zu Hause. „Und wenn die Eltern nur am Wochenende Zeit haben, fahre ich auch dann zu ihnen.“ Die Diabetesberaterin, selbst Mutter eines an Diabetes erkrankten Kindes, begleitet ihre jungen Patienten in die Schule oder in den Kindergarten. Damit die Diabetiker nicht zum Außenseiter werden und die Lehrer ihre Angst vor Fehlern verlieren, sei Aufklärung ganz wichtig.

Auf Überweisung vom Kinderarzt können betroffene Kinder in der Ambulanz betreut werden. Die Ambulanz ist zu erreichen unter Tel.: 02261/17-43 78. Termine für die Diabetessprechstunde, die montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr angeboten wird, gibt es unter Tel.: 02261/17-15 72.
  
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