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Schloss Homburg aus „Dornröschenschlaf“ geweckt

nh; 15. Apr 2014, 17:10 Uhr
Bilder: OBK/ Philipp Ising (1; Galerie: 1-6), Nils Hühn (2,3,4,5; Galerie: 7-14) --- Nach vier Jahren Schließung wird Schloss Homburg allmählich aus dem 'dornröschenschlaf' geweckt.
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Schloss Homburg aus „Dornröschenschlaf“ geweckt

nh; 15. Apr 2014, 17:10 Uhr
Nümbrecht - Nach vier Jahren Schließung wird Ende August die große Eröffnung gefeiert - 'Der erste Blick“ hinter die Kulissen der neu errichteten oder sanierten Gebäude darf schon am 27. April geworfen werden.
Von Nils Hühn

Nicht nur begeistert, sondern „schwer begeistert“ war Landrat Hagen Jobi, als er sich heute den Fortschritt an Schloss Homburg zeigen ließ. „Wenn ich das sehe, bekomme ich eine Gänsehaut“, sprach Jobi über die „Herkulesaufgabe“, die nun bald beendet sei. „Wir haben Schloss Homburg wieder aus dem Dornröschenschlaf geweckt“, freute sich Jobi, dass nach der Schließung im Mai 2010 in knapp zwei Wochen die ersten Besucher über das Gelände strömen werden.


[Der große Pavillon (links) hat eine große Fensterfront zum Barockgarten,an den das Gartenzimmer grenzt, welches auch als Trauzimmer genutzt werden kann.]

Am 27. April wird der Öffentlichkeit „Der erste Blick“ gewährt. „Wir wollen dann den baulichen Wandel zeigen“, erklärte Kulturdezernent Klaus Grootens. Und auf dem Gelände von Schloss Homburg hat sich einiges verändert und wird sich auch noch bis zur offiziellen Wiedereröffnung Ende August ändern. Die auffälligste Neuerung sind die beiden gläsernen Pavillons. „Sie schmiegen sich an das Schloss an“, beschrieb der leitende Kreisbaudirektor Uwe Stranz, für den der heutige Termin ein „Tag der ganz besonderen Freude“ war. „Wir haben das kulturelle Erbe erhalten“, freut er sich über die gelungene Umsetzung, des 7,2 Millionen Euro teuren Baus, der im Juli 2014 fertiggestellt sein soll.


[Im kleinen Pavillon wird sich die Museumskasse samt Shop befinden.]

In dem kleineren Pavillon wird sich der Museumshop wiederfinden sowie im unteren Teil der „White cube“, ein Raum für Dauerausstellungen und das Gartenzimmer, welches auch als Trauzimmer genutzt werden kann. Der große Pavillon dient als multifunktionales Forum für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte oder Lesungen sowie für Tagungen und Dauerausstellungen. Selbst für Alexander Fischer vom ausführenden Architekturbüro Fischer wirkt der Pavillon „verblüffend großzügig“, was an der großen Fensterfront zum Barockgarten liegt. Von dort hat man einerseits einen schönen Blick auf das Schloss, aber auch auf das Rasenlabyrinth, welches bereits fertiggestellt ist.


Für weitere 1,3 Millionen Euro entstand das Betriebsgebäude, welches nun Gemäldedepots, Werkstätten, Sozialräume und Garagen beheimatet. Dieses Gebäude sowie die Erweiterung des Roten Hauses wurden bereits im Februar 2012 fertiggestellt. Die Erweiterung kostete weitere 1,5 Millionen Euro. Im Erdgeschoss der Erweiterung wird in Zukunft auch eine gastronomische Versorgungsstation enthalten sein.

Stolz ist Uwe Stranz, dass durch die energetische Ertüchtigung CO2-Einsparungen von 90 Prozent erzielt wurden. „So ein Projekt birgt viel Chancen, aber auch Gefahren“, machte Stranz noch einmal deutlich, dass das Budget nie erhöht wurde, sondern nur ergänzt und die geplanten 12,8 Millionen Euro nicht überschritten werden. Großteile der Finanzierung kommen aus Mitteln der Projektfamilie „kulturelles Erbe“ aus den Fördertöpfen der Regionale 2010. Aber auch Kreissparkasse Köln, der Landschaftsverband Rheinland, die NRW-Stiftung und insbesondere der Förderverein Schloss Homburg sorgten für finanzielle Unterstützung.


[Aus dem Barockgarten erblickt man das Rasenlabyrinth sowie das Rote Haus (links).]

Museumsdirektorin Dr. Gudrun Sievers-Flägel ist sich sicher, dass durch die umfangreichen Arbeiten die angestrebte Bestands- und Zukunftssicherung realisiert wurde. Völlig neue Möglichkeiten würden sich nun eröffnen. Ohne Werbung gemacht zu haben, ist das Interesse schon vier Monate vor der Wiedereröffnung riesig. Sie freut sich, dass das Museum nach dann über vier Jahren Schließung wieder öffnet und 88 Jahren nach Museumsbeginn wieder reger Publikumsverkehr herrschen wird. 100.000 Besucher kamen vor der Schließung jährlich nach Schloss Homburg. Diese Marke soll bald übertroffen werden.

Am 27. April kann man sich zwischen 13 und 17 Uhr über die diversen Änderungen einen Überblick verschaffen und sich alles von den Experten erklären lassen. Anschließend sollen alle Arbeiten beendet werden, damit Ende August das Eröffnungswochenende ohne Behinderungen gefeiert werden kann. Am 30. August findet das traditionelle Klassik Open Air statt. Unter dem Titel „Alles Walzer“ spielt das WDR Funkhausorchester. Einen Tag später steigt das große Eröffnungsfest mit einem Programm für Familien mit Kindern. Ab dem 2. September nimmt das Museum den laufenden Betrieb auf. Weitere Informationen gibt es unter www.schloss-homburg.de.
  

[Der große Pavillon heißt "Neue Orangerie" und soll bei Konzerten bis zu 200 Besuchern Platz bieten.]  

Verkehrshinweis
Während der Veranstaltung „Der erste Blick“ am 27. April wird die Schlossstraße zur Einbahnstraße. Diese Regelung gilt von 10:30 Uhr bis 18 Uhr. Die Zufahrt von der Homburger Straße (L 320) in Richtung Schloss Homburg ist möglich. Die linke Seite der Fahrbahn dient als Parkfläche für die Veranstaltung auf dem Schloss. Aus Nümbrecht ist die Schlossstraße dann ab der Einmündung der Straße nach Spreitgen gesperrt. Die Einbahnstraßenregelung gilt auch für den öffentlichen Nahverkehr. Betroffen ist die Linie 312 der OVAG.
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