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MGV Wiehlmünden lud stimmgewaltige Gäste ein

mg; 29. Mar 2014, 10:40 Uhr
Bilder: Michael Gauger -- 100 Jahre wird in Wiehlmünden kräftig gesungen, seit 2009 als gemischter Chor unter der Leitung von Dörte Behrens.
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MGV Wiehlmünden lud stimmgewaltige Gäste ein

mg; 29. Mar 2014, 10:40 Uhr
Engelskirchen - Den Festkommers zum 100-jährigen Bestehen feierte der Chor mit vielen befreundeten Sängern.
Von Michael Gauger

Mit dem Spruch „Singen ist im Chor am schönsten…“, direkt über dem Eingang des herausgeputzten Dorfgemeinschaftshauses in Wiehlmünden angebracht, werden an diesem Wochenende die geladenen Geburtstagsgäste herzlich empfangen. Mit einem kurzweiligen Festkommers stimmte man sich am Freitag auf ein ereignisreiches Festwochenende ein. Der älteste aktive Sänger im Verein ist mit stolzen 79 Jahren Kurt Schumacher, der seit 59 Jahren dabei ist und viel aus der Vergangenheit zu berichten weiß.


[Kurt Schumacher (79) singt seit 59 Jahren aktiv im MGV Wiehlmünden.]

„Es gab Höhen und Tiefen, seit ich damals im Alter von 20 Jahren mit ein paar Freunden in den Verein eingetreten bin“, berichtet Schumacher, der mittlerweile auch 40 Jahre Vorstandsarbeit geleistet hat und seit zwei Dekaden das Vereinsarchiv verwaltet. Vor allem der Bau des Sängerheims in den 1960er Jahren lässt seine Augen glänzen. „Damals stand der Verein mit nur noch 14 Sängern fast vor dem Aus, doch durch den Bau des Sängerheims und dem damaligen Entschluss,  verschiedene Feste, wie das Dorffest, das Wein- und das beliebte Herbstfest mit Hahneköppen zu veranstalten, blühte der Verein wieder auf“, erzählt er sichtbar stolz. Schnell war damals die Mitgliederzahl wieder auf 40 Sänger angestiegen und mit dem damals 18-jährigen Rolf Krieger, der heute Ehrenchorleiter ist, verfügte man seinerzeit über den jüngsten Dirigenten. Eine weitere wichtige Entscheidung für das Chorleben war im Jahr 2009 die Gründung des gemischten Chores „Haste Töne“. Da es schwierig geworden war, neue Sänger zu gewinnen, konnte man durch diesen Schritt die Gruppe personell verstärken und das Repertoire auch der modernen Zeit anpassen. 




Davon konnte sich das Publikum auch an diesem Abend überzeugen. Nachdem der „alte“ Männergesangsverein den Abend mit einem Lied eröffnet und der 1. Vorsitzende Christoph Schumacher die anwesenden Chöre mit ihren Vorsitzenden und Chorleitern sowie die Ehrengäste begrüßt hatte, folgte der Beitrag des gastgebenden, gemischten Chores unter Leitung von Dörte Behrens. Titel wie etwa „Die Rose“ oder „My Lord, what a Mornin`“ gehörten zum Repertoire. „Dies sind noch sogenannte Männerchorsätze, etwas neu gemischt und angepasst“, erklärte Friedrich Steinberg, der durch den Abend führte.

Bürgermeister Dr. Gero Karthaus, der als Schirmherr fungierte, wusste durch seine Gattin, dass Singen im Chor Spaß macht. Diese These konnte er untermauern, da er viele Chorsänger immer gutgelaunt bei diversen Anlässen antrifft. „Und das ist der Grund, weshalb der MGV Wiehlmünden auch im 100. Jahr noch so quicklebendig ist“, stellte er fest. MIt dem Auftritt in der TV-Sendung „Zum Blauen Bock“, die 1973 in Ründeroth gastierte, sowie der Aufnahme einer eigenen Schallplatte im Jahr 1954 berichtete Karthaus ebenfalls von zwei Höhepunkten in der Vereinsgeschichte. Scherzhaft überreichte er ein kleines, finanzielles Gastgeschenk mit dem Hinweis, er habe schon einmal auf den Etat von 2018 zugreifen können.


[Viele Lacher erntete Dr. Roland Adelmann, als er vom eigenen Chorgesang in seiner Schulzeit berichtete.]

Kurz, knapp und mit reichlich Anekdoten gespickt waren die Grußworte des Landtagsabgeordneten Dr. Roland Adelmann. Er selbst hatte beim einstigen Chorleiter Krieger Unterricht in seiner Schulzeit, da Gesang immer einen Bonus auf dem Zeugnis bewirkte. „Er war damals sehr froh, als ich aufgehört hatte“, witzelte er und erntete viel Gelächter, um aber direkt zu erklären, dass dies mit seinem damaligen Stimmbruch zu tun hatte. Er begrüßte das große Miteinander im Verein und hofft, dass die Fröhlichkeit noch lange anhalten werde.

Moderator Steinberg beglückwünschte anschließend die ebenfalls anwesenden Chöre MGV Eintracht Hardt und MGV Engelskirchen, die dank einer Kooperation nun einen großen Gesamtchor bilden. Auf der Jubiläumsveranstaltung präsentierten sie ihr Können unter anderem mit Liedern wie „Lied vom Hahn“ und einem „Gott segne die Reben“. Musikalisch von Dörte Behrens am Klavier begleitet, folgten weitere Volkslieder sowie die Zugabe, bei der Chorleiter Uwe Weber mit seinen Tenorklängen deutlich herausragte.


[Bernd Alberts (re.) erhielt die Ehrung für 25 Jahre Mitgliedschaft im MGV Wiehlmünden aus den Händen von Friedrich Steinberg, 1. Vorsitzender des KreisChorVerbandes Oberberg..]

Mit den Worten „Ich hätte lieber weiter zugehört, als nun zu sprechen“, begann Hermann Otto, Präsident vom ChorVerband NRW und Delegierter des Landesmusikrates NRW, seine Ansprache. Er gratulierte im Namen von etwa 3.000 Chören, denen circa 200.000 Mitglieder angehören. Auch er wusste von Nachwuchsproblemen durch den demografischen Wandel zu berichten, hatte aber für Karthaus und Adelmann zum Abschluss einen Tipp parat: „Wenn sie mal Probleme haben, dann singen sie im Landtag oder im Rat doch einfach mal ein Lied, das macht fröhlich!“

Des Weiteren gaben der Gemischte Chor Wallerhausen und der MGV Eintracht Morsbach ein kleines Geburtstagsständchen. Zum Abschluss sangen alle anwesenden Sänger im Saal den  „Bergischen Sängergruߓ von Werner Köster.
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