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Nicht nur Forscher und Lehrer, sondern auch Gründer

bv; 27. Mar 2014, 22:51 Uhr
Bilder: Bernd Vorländer --- Die Vertreter von Stadt. Kreis, Hochschule und Industrie freuten sich, dass der Campus nun zu einem Teil der oberbergischen Wirtschaft wird.
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Nicht nur Forscher und Lehrer, sondern auch Gründer

bv; 27. Mar 2014, 22:51 Uhr
Gummersbach – Der Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln entwickelt sich zum Innovativzentrum für neue Unternehmen.
Lehren und forschen, das gehörte bislang landläufig zu den ausschließlichen Aufgaben eines Hochschullehrers. Doch diese Zeiten sind vorbei. Die oft spezialisierte Arbeit an den Hochschulen sorgt dafür, dass die Forschungsarbeiten auch in Lösungsangebote für viele Herausforderungen münden, die von Wirtschaftsunternehmen alleine nicht bewältigt werden können. Es gehe darum, den Wissens- und Technologietransfer entsprechend abzubilden, sagt Professor Dr. Klaus Becker, Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer an der Fachhochschule Köln. Was er damit meint ist eindeutig: Professoren sind künftig auch als Existenzgründer gefragt.


[Professor Dr. Thomas Bartz-Beielstein gehört zu den innovativen Hochschullehrern, die auch als Gründer tätig werden.]

Am Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln sind es bereits drei Unternehmen, die sich inzwischen gegründet haben. „AIT Solutions“ beschäftigt sich mit der Planungsunterstützung und technischen Abnahmeprüfung neuer Produktionsanlagen, der Entwicklung von Software-Produkten zur Prüfung und Überwachung von Netzwerken und der Entwicklung von Sicherheitslösungen. Zu den Kunden zählen führende Automarken sowie weitere internationale Unternehmen. „GECO C“ sorgt für die Optimierung von Kläranlagen und ist auch sonst in der Umwelt- und Verfahrenstechnik unterwegs. „Bartz & Bartz“ schließlich berät Unternehmen auf Basis mathematischer und statistischer Verfahren zur Verbesserung von Prozessen und Produkten und zur Schonung von Ressourcen. Bei allen Unternehmen arbeiten Hochschullehrer mit Studenten und Doktoranden zusammen.


Für die Vertreter von Stadt, Kreis, Industrie und Campus Gummersbach ist diese Entwicklung ein echter Quantensprung. „Die Fachhochschule wird Teil der oberbergischen Wirtschaft“, freut sich Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein, der im Übrigen ankündigte, dass die Stadt plane, auf dem Steinmüllergelände mit einem „Office Park“ weiteres Firmen-Know-how zu bündeln. Kreisdirektor Jochen Hagt betonte, dass Oberberg eine Gründerregion sei, was auch in anderen Regionen anerkennend gewürdigt werde. Für IHK-Chef Michael Sallmann entwickelt sich der Campus Gummersbach zu einem wichtigen Wirtschaftsstandort, der zudem helfe, die Lücke bei fach- und Führungskräften zu schließen.

Professor Dr. Thomas Bartz-Beielstein brachte schließlich den Wandel der Kreisstadt in den vergangenen Jahrzehnten auf den Punkt: „In Gummersbach werden nicht nur Erdmassen bewegt, sondern auch Ideen.“
  
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