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Himmlisch jeck bei der Denklinger Prunksitzung

vma; 2. Mar 2014, 01:41 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Ob Garde, Prinz oder der Nachwuchs - in Denklingen ist jeder voll dabei wenn es ums Karnevalfeiern geht.
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Himmlisch jeck bei der Denklinger Prunksitzung

vma; 2. Mar 2014, 01:41 Uhr
Reichshof – Die Engelchen regieren in Denklingen zur fünften Jahreszeit und bescherten eine himmlisch jecke Prunksitzung im Zelt am Rathaus.
Von Vera Marzinski

„Met Denklinger Engel em Jepäck, weed de Fastelovend himmlisch jeck“, so lautet das Motto des Prinzenpaares. Prinz Jens I. und seine Prinzessin Claudia genossen ihren Einmarsch in das vollbesetzte Denklinger Zelt – hier herrschte von der ersten Sekunde an gute Stimmung. Gemeinsam mit Hofstaat und Tanzgarden marschierten sie Richtung Bühne. Ihr vierjähriger Sohn Tristan, dem schon eine Zukunft als Präsident vorausgesagt wird, nahm gleich zu Beginn das Zepter in die Hand und verkündete lautstark: „Kapellmeister loss jonn!“ – und der hörte aufs Wort.



Was für eine Prunksitzung! Die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Denklingen hatte mannigfache Höhepunkte im Programm der Prunksitzung – da wurde gesungen, geschunkelt, gelacht und getanzt. Bunt und fröhlich war es im Zelt am Rathaus. Die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Denklingen 1986 e.V. ist ein Garant für grandiose Prunksitzungen. Hier ist immer tolle Stimmung. Das liegt zum größten Teil sicher am Programm und der jecken Karnevalsgesellschaft, aber auch an den Gästen. Und im Hofstaat des Prinzenpaares tummelten sich nicht nur Denklinger Jecke. Prinzessin Claudia stammt aus Morsbach und war dort Tanzmariechen. Kein Wunder, dass sie einige aus ihrer alten Garde in den Hoftstaat berufen hatte. Die feierten auch alle eifrig mit. Viele kölsche Tön brachten nicht nur die „Räuber“, „Kasalla“ oder „De Köbesse“ in das Zelt. Immer wurde lautstark mitgesungen. Mit Frontmann und Namensgeber der „Micky-Brühl-Band“ kam ein Urgestein der Kölner Musikszene auf die Bühne. Fast 30 Jahre fungierte Brühl als Frontmann der Kölner Musikgruppe „Paveier“.

[Die Denklinger Tollitäten Prinzessin Claudia und Prinz Jens mit Sohn Tristan.]

Ein besonderes Highligt, die „Cölln Girls“. Schon mit ihrer Debüt- Single “Lommer Danze” machte das flotte Mädchenquartett – damals noch als Trio – in der Karnevals-Session 2001/2002 unüberhörbar auf sich aufmerksam. Und nun nicht minder in Denklingen. Nicht nur besondere Stimmung hat Denklingen zu bieten – auch gleich mehrere Tanzgarden. „Die Burgmäuse“, die „Pänz von der Burg“ und die „Burggarde Rot Weiߓ. So tanzten die „Burgmäuse“ gleich zwei Tänze zur Musik von Hanak – „Durch de Naach“ und „Haifischzahn“. Tolle Musikauswahl, perfekte Akrobatik und Synchronität sowie viel Spaß dabei. Das macht gute Tanzgruppen aus!  Aber nicht nur die Muskeln der Tänzer wurden strapaziert. Auch die Lachmuskeln der jecken Gäste. Zwei die bei DSDSR – Deutschland sucht den Super-Rentner – mitmachen und sich selbst die „sexiest Rentner alive“ nennen, brachten das Publikum zum Kreischen. Besonders als „Willi und Ernst“ zum Sitzungspräsidenten Hansi Welter meinten, er sei doch im selben Alter wie die beiden. Gleich noch ein Willi folgte. Bauchredner Klaus ist der nette, seriöse Mann und Puppe Willi der freche Flegel, der alles und jeden "durch den Kakao zieht" - aber immer mit einem Augenzwinkern, so dass man ihm nie böse sein kann. Am liebsten Leute, die sich gerade vor der Bühne aufhalten.


[Nicht nur  Merkels Langlauf-Desaster nahm Jörg Knörr aufs Korn.]

Jörg Knör blieb auch in Denklingen seinem in Deutschland einzigartigen Mix an Talenten treu: Er parodiert, lästert und belustigt. Ob Merkel, Dieter Bohlen oder Helmut Kohl, da bekommt jeder sein Fett weg. Mit Kohls Stimme begrüßte er die Gäste als Sauerländer und zu den entsetzten Ausrufen der Oberberger konterte er, dass Kohl ja aus Legasthenien stamme. Er hatte auch noch eine geniale Wodkadiät parat – bei der verliere man in einer Woche drei Tage. Lutz Kniep begeisterte an diesem Abend mit virtuosem Trompetenspiel, brillanten Klänge uns tollen Lichteffekten.  Anspruchsvolle Choreographien mit vielen akrobatischen Elementen verpackt in aktuelle stimmungsvolle Musik der Kölner Bands, wie Brings oder Bläck Fööss zeigte die Tanzgruppe „Kammerkätzen & Kammerdiener“. Die „Rheinlandfanfaren Hersel“ schlossen den bunten Reigen der himmlisch jecken Sitzung ab.
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