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Chemikalien in Sarstedt-Labor verdampft

ch; 21. Aug 2013, 22:03 Uhr
Bilder: Christian Herse --- Insgesamt 35 Feuerwehrleute waren heute bei einem Gefahrguteinsatz auf dem Gelände der Firma Sarstedt im Einsatz.
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Chemikalien in Sarstedt-Labor verdampft

ch; 21. Aug 2013, 22:03 Uhr
Nümbrecht - Chemikalie gerät bei Laborarbeiten auf heiße Kochplatte - Feuerwehr muss in Schutzanzügen Gebäude reinigen - Vier Personen zur Beobachtung im Krankenhaus - Keine Gefahr für Bevölkerung.
Kleine Ursache, große Wirkung heute Nachmittag in einem Labor der Firma Sarstedt in Rommelsdorf. Um 16:30 Uhr waren Mitarbeiter dabei, eine Chemikalie in einem Topf zu erhitzen, als diese plötzlich überkochte, auf die heiße Platte tropfte und sofort verdampfte. Die vier Arbeiter reagierten geistesgegenwärtig und schalteten die betroffene Einrichtung sofort stromlos, um im Anschluss das Gebäude zu verlassen.

[Auch wenn keine Gefahr bestand, betraten die Wehrmänner die Räume nur unter Atemschutz.]

„Die Feuerwehren aus Winterborn und Nümbrecht wurden wegen einer unklaren Rauchentwicklung auf das Betriebsgelände gerufen“, erklärte Wehrführer Udo Müller. Als bekannt wurde, dass es sich um einen austretenden Gefahrstoff handeln sollte, habe man aus Sicherheitsgründen den Messzug des Oberbergischen Kreises mit Feuerwehreinheiten aus Wiehl und Lindlar hinzugezogen. Ein Feuer habe es zu keiner Zeit gegeben und auch die sensiblen Messgeräte seien nicht angesprungen. „Im gasförmigen Zustand gilt die Chemikalie als reizend und soll bei Kontakt mit der Schleimhaut zu Übelkeit und Kopfschmerzen führen. Da wollten wir kein Risiko eingehen“, begründete Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling, warum man nur unter Atemschutz und Chemieschutzanzügen das Labor betrat.

Dort habe man die betroffene Stelle großzügig mit Wasser gesäubert und die verkokelte Kochplatte ins Freie befördert, die Feinreinigung soll morgen durch ein Spezialunternehmen durchgeführt werden. „Der gesamte Einsatz war eine Vorsichtsmaßnahme, eine Gefahr für die Mitarbeiter oder Bewohner hat zu keiner Zeit bestanden“, hieß es von Unternehmensseite. Dennoch wurden vier Mitarbeiter zur Beobachtung durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus transportiert, um entsprechende Blutgasuntersuchungen durchzuführen. Nach zwei Stunden war der Einsatz für die 35 Feuerwehrleute beendet.

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