Engelskirchen – Bereits zum elften Mal fand das Sommerfest der „Lichtbrücke e.V.“ statt. Ein abwechslungsreiches Liveprogramm und viele Stände mit reichhaltigem Angebot zogen die Gäste trotz des ungemütlichen Wetters an.

„Dhanyabaad“ – ein „Danke“ auf Bengalisch - sagte Friedel Knipp, Geschäftsführer der Lichtbrücke, den Gästen und den vielen ehrenamtlichen Helfern im Rahmen der Ansprachen am Nachmittag am "Haus Lichtbrücke". Prof. Dr. Friedrich Wilke, stellvertretender Landrat, betonte, dass diese ehrenamtliche Arbeit ein Markenzeichen für das Oberbergische sei. Ein herausragendes Engagement unter dem Motto “Wir packen es an“. Auch Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus unterstrich die wertvolle Arbeit, die hier geleistet werde. Gerade aktuell sei die Welt auf die Missstände in Bangladesch aufmerksam geworden, als mehr als 1100 Menschen Ende April dort beim Einsturz eines Fabrikgebäudes starben. Die bittere Armut sei zudem die größte Gefahr für den Frieden, betonte er. Bundestagsabgeordneter Klaus Peter Flosbach war vor 13 Jahren im Land, in dem jedes Jahr die Hochwasserproblematik groß sei: „Auch hier hat die Lichtbrücke schon Hilfe geleistet“.



Jens Peter Mogner führte nicht nur durchs Programm – er ist jedes Jahr einmal vor Ort, um sich über die Projektstände zu informieren. Informationen dazu erhielten die Gäste des Sommerfestes am Stand der Lichtbrücke. In Khagrachari arbeitet der Verein mit der bengalischen Partnerorganisation „ANANDO“ zusammen. In zehn Vorschulen werden jährlich 250 Kinder auf den Besuch der staatlichen Volksschule vorbereitet. 90 ärmste Jugendliche erhalten jährliche eine berufliche Ausbildung und fast 2000 mittellose Familien werden mit Kleinkrediten unterstützt. Auch der Erlös des traditionellen Festes in Engelskirchen-Loope fließt jedes Jahr in die Projekte – meist um die 5000 bis 6000 Euro.


[„UNISONO“ spielte nachmittags auf zum Folkloretanz im Zelt auf dem großen Platz am „Haus Lichtbrücke“ in Loope.]

Bunte Stände auf dem Markt der Möglichkeiten, mit fair gehandelten Produkten, Selbstgemachtem, Trödel und einem Bücherflohmarkt luden trotz des wechselhaften Wetters auch in diesem Jahr zum Schlendern ein. Über 1600 Lose konnten für die Tombola verkauft werden. Den Hauptgewinn zogen Margret und Rudolf Hielscher aus Lindlar-Hohekeppel: eine Fahrt mit dem Heißluftballon. Mitreißende Rhythmen boten am Nachmittag nicht nur „Sambaloco“, die Sambagruppe aus Lindlar. Gleich zur Eröffnung des Sommerfestes swingte die Oldtime Jazzband „Engelsbläser“ unter der Leitung von Bernt Laukamp. A capella Musik präsentierten die „Happy Vocals“ aus Berghausen und auch die jungen Gäste zeigten ihr musikalisches Können – der Kinderchor der KGS Loope und die Schulband des Aggertal-Gymnasiums. Außerdem konnte das Publikum beim Offenen Singen mit dem „AggerChor“ aus Loope ebenso selbst aktiv werden wie beim Internationalen Folkloretanz unter Leitung von Ulla Schüller mit der Musikgruppe „UNISONO“.


[Margret und Rudolf Hielscher freuten sich über ihren Hauptgewinn – die beiden feierten erst kürzlich ihre Diamantene Hochzeit.]

Seit 1983 existiert die „Lichtbrücke“ in Engelskirchen. Sie ist eine freie Organisation der Entwicklungszusammenarbeit und will menschliche Entrechtung umwandeln in eine menschenwürdige Entwicklung. Die Organisation hat ein christliches Fundament und arbeitet überkonfessionell und überparteilich. Der Schwerpunkt der Lichtbrücke liegt zurzeit bei Entwicklungshilfeprojekten in Bangladesch. Der Name Lichtbrücke hat symbolischen Charakter, denn die Lichtbrücke will Licht in das Dunkel der ärmsten Menschen, vor allem in den südlichen Ländern bringen. Sie will diese Armen so weit unterstützen, dass sie sich aus dem Elend befreien und ein menschenwürdiges Leben aufbauen können.
www.lichtbruecke.com

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