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Lindlar jubelt - Thies verabschiedet sich mit Aufstieg

lo; 2. Jun 2013, 19:22 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung, Oliver Müller --- Während der TuS Homburg-Bröltal im Derby gegen Nümbrecht fast alle Aufstiegschancen verspielte, war in Lindlar Jubelstimmung angesagt.
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Lindlar jubelt - Thies verabschiedet sich mit Aufstieg

lo; 2. Jun 2013, 19:22 Uhr
Oberberg - Dank des Erfolgs gegen Wahlscheid ist Lindlar nicht mehr von einem Aufstiegsplatz zu verdrängen - THB nach Derby-Remis nur noch mit minimalen Chancen - SVF kann das Wunder packen - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga.
TuS Lindlar – Wahlscheider SV 5:1 (4:1).

Das Attribut „Die Unaufsteigbaren“ kann in die Geschichtsbücher verbannt werden. Der TuS Lindlar ist dank des Erfolgs gegen Wahlscheid und des gleichzeitigen Remis der Bröltaler nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze zu verdrängen. Da der TuS 64 Punkte auf den Konto hat, wäre ihm der Gang in die Landesliga selbst bei einer Niederlage in Bröltal kommende Woche nicht zu nehmen  - die Teams aus den Staffeln 2 und 4 können Lindlar in der Quotientenwertung nicht mehr überholen, wenn er im Endklassement auf dem zweiten Platz landen würde. Trainer Werner Thies war hin und weg: „Am meisten freut es mich für unseren Vorsitzenden Wolfgang Waldheim. Er hatte Tränen in den Augen.“ 20 Jahre musste der Klub auf die Rückkehr in die Landesliga warten.


 
[Grenzenloser Jubel beim TuS Lindlar: Nach 20 Jahren kehrt der Klub in die Landesliga zurück.]

Die Mannschaft wollte den entscheidenden Schritt unbedingt machen, auch für Thies und Kapitän Stefan Pilgram, die beide am Saisonende aufhören werden. „Die Jungs haben von Beginn an Vollgas gegeben. Ich bin unglaublich stolz auf die Truppe. Man hat gemerkt, dass sie mir einen schönen Abschied bereiten wollten“, so Thies. Einer der Matchwinner  war A-Jugendstürmer Simon Voßkämper, der in der ersten Hälfte dreimal einnetzte. Thies: „Ein Tor war schöner als das andere. Der Junge ist ein Riesentalent.“ Der Youngster stand in der Startelf, weil Michael Krestel wegen muskulärer Probleme nicht spielen konnte. Als das Endergebnis aus Nümbrecht in Lindlar eintrudelte, war die Partymeute nicht mehr zu stoppen. Spontan wurde eine Aufstiegsfeier auf die Beine gestellt. Wann es für die Kicker und das Trainerteam ins Bett geht, ist offen. „Auch wenn ich morgen arbeiten muss, werden wir heute richtig zaubern“, versprach Thies, der in der Stunde des Triumphs dem gesamten Funktionsteam dankte: „Das hat jedes Mosaiksteinchen gepasst.“  

Die für Lindlar bedeutungslose Partie beim THB soll nicht abgeschenkt werden, wie der Coach betonte. "Jetzt wollen wir  auch die Meisterschale."

Tore
1:0 Simon Voßkämper (3.), 2:0 Simon Voßkämper (14.), 3:0 Florian Harnisch (28.), 4:0 Simon Voßkämper (39.), 4:1 (42.), 5:1 Leon Teschendorf (72.), 5:2

TuS Lindlar
Sascha Nußbaum; Moritz Stellberg, Luca Jansen, Stefan Pilgram, Robin Theisen, Martin Reif, Christoph Chylla (55. Tobias Mibis), Anton Zeka, Florian Harnisch (46. Leon Teschendorf), Simon Voßkämper (80. Rico Brochhaus), Jendrik Müller.




SSV Homburg-Nümbrecht – TuS Homburg-Bröltal 2:2 (0:1).

Während nach dem Gemeindederby auf Seiten der Gastgeber gelöste Stimmung herrschte, war die Trauer im Lager des Nachbarn groß. Mit dem 2:2 sind die Chancen des THB praktisch auf Null gesunken. „Wir haben den Aufstieg nicht in Nümbrecht verspielt, sondern in unseren Heimspielen gegen Niehl oder Weiden. Das müssen wir erstmal verdauen, aber wir wollen unser letztes Heimspiel gegen Lindlar gewinnen und dann schauen wir, ob noch ein Wunder möglich ist“, sagte Trainer Torsten Nehrbauer. Nur ein Dreier gegen den feststehenden Aufsteiger und eine Niederlage beziehungsweise Remis des TuS Marialinden würde den Bröltalern gegebenenfalls noch reichen.


[Önder Betin (li.) erzielte nach wenigen Sekunden das 0:1.]

Vor etwas mehr als 800 Zuschauern hätte der Start für die Gäste besser nicht besser laufen können: Nümbrecht vom Anstoß weg noch im Tiefschlaf. Kerem Kargin spielte einen Steilpass auf Önder Betin, der zunächst den herausgelaufenen Dennis Kulisch per Heber düpierte und die Kugel mit dem Kopf über die Linie drückte – fraglich, ob Lukas Podolski beim Testspiel der Nationalmannschaft gegen Ecuador schneller erfolgreich war.  Ein echter Wirkungstreffer für den SSV, der sich in der ersten halben Stunde vom guten Zweikampfverhalten des Gegners beeindrucken ließ und nicht ansatzweise gefährlich wurde.


[Max Lomnitz (re.) im Duell mit Wladyslaw Schychow.] 

Der anfangs kaum zu haltende Betin vergab das 0:2 – sein Freistoß landete am Quergestänge (16.). Vielleicht wollte Sebastian Ghofranifar in der 29. Minute ein Zeichen setzen, schoss bei seinem Foul an Fahri Ceylan aber übers Ziel hinaus. Nehrbauer beschwerte sich lautstark über den Tritt und wurde daraufhin vom Schiedsrichter hinter die Bande geschickt – eine harte Entscheidung. Nehrbauer wertete die Aktion später „als Spiel entscheidende Szene.“ Dass der Trainer nicht mehr direkt Einfluss nehmen konnte, war seiner Mannschaft insofern anzumerken, dass sie ein wenig die Zügel schliefen ließ. Der SSV kam besser in die Partie und verzeichnete kurz vor dem Pausenpfiff die erste Möglichkeit: A-Junior Kilian Seinsche scheiterte mit einem Flachschuss an Marco Engels (44.).


[Hans Jordan musste lange darauf warten, bis seine Spieler auf Betriebstemperatur waren.]

Ein vermeidbarer Eckball führte kurz nach Wiederbeginn zum Ausgleich: Dennis Lepperhoff nutzte seine Lufthoheit und traf per Kopf. Die THB-Verteidiger inklusive Engels sahen bei dem Tor nicht gut aus. Aber Bröltal antwortete in gleicher Manier: Eckstoß Ceylan, Kopfball Deniz Yedek - 1:2. Doch der Jubel währte nicht lange: Im direkten Gegenzug verursachte Festim Mimini einen Handelfmeter, den Stefan Rößler sicher verwandelte.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war es ein intensives Lokalduell: Der bereits verwarnte und zudem ermahnte Ceylan leistete sich ein unnötiges Foul, was der Unparteiische konsequenterweise mit Gelb-Rot bestrafte. Warum er allerdings bei einem weiteren harten Einsteigen Ghofranifars Gnade vor Recht walten ließ, wurde nicht nur von den Bröltalern intensiv diskutiert (75.). Unterdessen ärgerten sich die Hausherren, dass Mimini nicht mit „Rot“ vom Platz flog. „Er hat unseren Spieler mit dem Ellenbogen geschlagen. Das war eine klare Tätlichkeit“, meinte Coach Hans Jordan zu der Aktion in der 73. Minute. Der Referee beließ es bei einer Verwarnung. In Unterzahl konnte der TuS die SSV-Abwehr nicht mehr in den Schwitzkasten nehmen. Rößler (73.) und Daniel Kelm (90.) vergaben das 3:2.    


[Thorsten Nehrbauer wurde nach 30 Minuten wegen Reklamierens hinter die Bande geschickt.]

Zur kommenden Saison kann Nümbrecht zwei Rückkehrer begrüßen: Torwart Kevin Riemschoss und Defensivmann Bastian von Ameln wechseln vom BV 09 Drabenderhöhe nach Nümbrecht. „Wir freuen uns, dass mit Kevin ein ehemaliger Jugendspieler des  SSV zurückkommt. Bastian hat uns angesprochen und wollte unbedingt wieder hier anfangen. Dieser Bitte sind wir natürlich nachgekommen. Beide werden erst einmal zum Kader der 2. Mannschaft gehören“, erklärte der 1. Vorsitzende Holger Manz.

Torschützen
0:1 Önder Betin (1. Kerem Kargin), 1:1 Dennis Lepperhoff (55. Stefan Rößler), 1:2 Deniz Yedek (65. Fahri Ceylan), 2:2 Stefan Rößler (66. Handelfmeter).

Besondere Vorkommnisse
THB-Trainer Thorsten Neurbauer wird wegen Reklamierens hinter die Bande geschickt (29.)
Gelb-Rot für den Bröltaler Fahri Ceylan (70. wiederholtes Foulspiel).

SSV Homburg-Nümbrecht
Dennis Kulisch; Christoph Roth (80. Julian Balthes), Sebastian Ghofranifar, Alexander Epstein, Sebastian Schwarz, Dennis Lepperhoff, Max Lomnitz, Jonas Wagner, Christian Rüttgers, Kilian Seinsche (62. Philipp Wirsing), Stefan Rößler (78. Daniel Kelm).

TuS Homburg-Bröltal
Marco Engels; Bastian Sellau, Dennis Heidenpeter, Robert Mikoschek (63. Festim Mimini), Eduard Kelm, Deniz Yedek, Adrian Mikoschek (80. Fitim Dauti), Fahri Ceylan, Wladyslaw Schychow (52. Dennis Kuczka), Kerem Kargin, Önder Betin.


Stimmen zum Spiel

Hans Jordan (Trainer SSV Homburg-Nümbrecht): Dass wir nach ein paar Sekunden hinten liegen, war natürlich der Hammer. Danach haben wir einige Zeit gebraucht, um uns zurechtzufinden, aber nach einer halben Stunde waren wir aus meiner Sicht gleichwertig. Unter dem Strich war das 2:2 leistungsgerecht. Es waren Kampf und Power drin, eben ein richtiges Derby. Sowohl der Elfmeter als auch der Platzverweis gingen in Ordnung. Ich denke, die Zuschauer haben ein spannendes Spiel gesehen.

Thorsten Nehrbauer (Trainer TuS Homburg-Bröltal):  Mit der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Wir haben in den ersten 35 Minuten dominiert und unser wahres Gesicht gezeigt. Meine Hinausstellung war eine Frechheit, danach haben wir etwas den Faden verloren und in der ersten Viertelstunde nach der Pause nicht gut gespielt. Es war klar, dass der Schiedsrichter den Elfer gibt, weil er nachher jede knappe Entscheidung gegen uns gepfiffen hat. Gelb-Rot für Fahri war okay, aber vorher gab es in dieser Situation zwei Foulspiele der Nümbrechter, die nicht geahndet wurden. Meiner Meinung nach ist da mit zweierlei Maß gemessen worden.


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CfB Ford Niehl - SV Frielingsdorf 1:4 (0:1).

Der SV Frielingsdorf hat die Drucksituation, in Niehl unbedingt gewinnen zu müssen, erfolgreich gemeistert und sich tatsächlich die Chance zur Rettung erarbeitet. Um das Wunder wahr zu machen, muss am letzten Spieltag ein Sieg gegen Nümbrecht her. Ford Niehl darf gleichzeitig nicht in Wipperfürth gewinnen. Unter Umständen reicht sogar ein Unentschieden, da man das bessere Torverhältnis vorzuweisen hat. Coach Ralph Köhler hatte eine offensiv besetzte Mannschaft aufs Feld geschickt, war aber überrascht, dass zunächst die Hausherren das Kommando übernahmen. „Wir standen in der Anfangsphase stark unter Druck“, berichtete Köhler. Dann aber ergaben sich Chancen fast im Minutentakt. Dennis Lüdenbach (22./24.) und Jonas Stiefelhagen verpassten knapp, dafür war Peter Schnickmann von Elfmeterpunkt nervenstark und erzielte das 0:1.

Die Gastgeber tauchten mit dem Pausenpfiff erstmal gefährlich vorm SVF-Gehäuse auf, doch Bastian Schneider bewahrte sein Team vor dem Ausgleich. Der gegnerische Keeper sah beim 0:2 durch Eduard Wotschel schlecht aus, nur zehn Minuten später machte Lüdenbach mit einem direkt verwandelten Freistoß den Deckel drauf. Der Tabellennachbar vergab im Anschluss einen Strafstoß, indem der Schütze den Ball nach Panenka-Manier in die Tormitte lupfen wollte, sich jedoch verspekulierte und die Kugel über die Latte streichelte. Das 1:3 der später dezimierten CfB-Kicker beantwortete Stiefelhagen mit dem vierten Gästetreffer – nach Vorlage des eingewechselten A-Jugendlichen Dominik Schmitz. „Die Jungs haben das super gemacht und völlig verdient gewonnen. Jetzt freuen wir uns alle auf den letzten Spieltag und hoffen auf das Wunder“, erklärte Köhler.     

Tore
0:1 Peter Schnickmann (27. Elfmeter nach Foul an Jonas Stiefelhagen), 0:2 Eduard Wotschel (49.), 0:3 Dennis Lüdenbach (59. Freistoß), 1:3 (89.), 1:4 Jonas Stiefelhagen (90. Dominik Schmitz).

Besondere Vorkommnisse
Niehl verschießt Foulelfmeter (76.)
Gelb-Rot für einen Niehler Akteur (87.)
Gelb-Rot für einen Niehler Akteur (90.+3)

SV Frielingsdorf
Bastian Schneider; Tim Menzel, Marco Ripplinger, Johannes Kisseler, Tim Geisler, Daniel Buchmüller (26. Christian Platz/77. Dominik Schmitz), Robert Bolz, Eduard Wotschel, Dennis Lüdenbach, Peter Schnickmann (86. Michael Henke), Jonas Stiefelhagen.  


RSV Urbach – VfR Wipperfürth 2:1 (1:0).

Obwohl der VfR die Partie in Urbach verlor, ist der Klassenerhalt endgültig unter Dach und Fach. Norbert Scheider hatte die Vorstellung seiner Truppe allerdings nicht gefallen. „Mit der Gesamtleistung bin ich sehr unzufrieden. Darüber wird noch zu sprechen sein“, verkündete der Trainer. Die Gäste hatten große Probleme, um in die Partie zu finden und waren mit dem frühen Gegentor gut bedient. „Die Urbacher sind zum Glück häufig ins Abseits gelaufen. Zu diesem Zeitpunkt hätten sie höher führen können“, berichtete Scheider. Nach etwa 25 Minuten steigerten sich die Wipperfürther und waren in den Zweikämpfen präsenter. Patrick Althoff scheiterte am Lattenkreuz (28.), ehe Tim Kappe das 1:1 gelang.

Nach der Pause mussten Adrian Grümer und Abdu Turan wegen Verletzungen ausgewechselt werden, die dadurch entstandene Konfusion in der VfR-Hintermannschaft nutzte Urbach zum Siegtreffer. Im Anschluss schrammten Franco Lemke, Erald Harka sowie Dennis Grolewski per Freistoß knapp am Ausgleich vorbei, während Urbach einige aussichtsreiche Kontergelegenheiten nicht ins Ziel brachte. „Im Großen und Ganzen geht die Niederlage in Ordnung“, bilanzierte Scheider.  

Tore
1:0 (9.), 1:1 Tim Kappe (35. Benjamin Butter), 2:1 (61.)

VfR Wipperfürth
Tobias Kapellen; David Fronske, Abdu Turan (67. Matthias Rodtmann), Michael Brandt, Benjamin Butter, Adrian Grümer (46. Erald Harka), Dennis Grolewski, Tim Kappe, Markus Jakobi, Patrick Althoff (76. Christopher Dreiner), Franco Lemke.
  
Tabelle und Ergebnisse Bezirksliga

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