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Die „kleine Gesamtschule“ wird (noch) nicht angenommen

nh; 18. Feb 2013, 13:45 Uhr
Oberberg Aktuell
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Die „kleine Gesamtschule“ wird (noch) nicht angenommen

nh; 18. Feb 2013, 13:45 Uhr
Morsbach - Bürgermeister Jörg Bukowski schlägt Alarm: Das Anmeldeverfahren an der Gemeinschaftsschule läuft bereits seit Anfang Februar, jedoch mit mäßigem Erfolg - Besonders wenige Anmeldungen aus dem Gemeindegebiet.
„Bisher muss leider festgestellt werden, dass die Anmeldezahlen deutlich hinter den Erwartungen von Schulverwaltung und -leitung zurück geblieben sind“, erklärt Bürgermeister Jörg Bukowski. Von den angestrebten mindestens 69 Anmeldungen ist die Schule noch weit entfernt. Zwar geht Bukowksi davon aus, dass genügend Anmeldungen bis zum 15. März eintrudeln, aber dennoch möchte er „Alarmschlagen“, damit im kommenden Schuljahr in drei neuen Klassen unterrichtet werden kann.


In Einzelgesprächen wurde immer wieder deutlich, dass die neue Gemeinschaftsschule in Morsbach selber mit vielen Vorurteilen und falschen Behauptungen zu kämpfen habe. So wird sie als „Resteschule“ deklariert und als bessere Hauptschule dargestellt. Etwas ganz anderes entspricht der Realität, meint Bukowski. Das bisher schon erarbeitete Konzept, dass ständig weiter verbessert und angepasst wird, ist für viele Eltern so überzeugend, dass im vergangenen Jahr beispielsweise zwei Kinder aus Freudenberg an der Morsbacher Schule angemeldet wurden. So ist insgesamt festzustellen, dass Eltern, die nicht aus Morsbach kommen, diese Schule viel mehr zu schätzen wissen, als Morsbacher Eltern selber – „Was mehr als schade ist“, wie der Rathauschef betont.

Die Gemeinschaftsschule praktiziert das längere gemeinsame Lernen, was bedeutet, dass erst ab der Klasse 7 stärker in Leistungsgruppen differenziert wird. Dabei wird für die stärkeren Schüler von Beginn an auf das Abitur hin vorbereitet. Gymnasiale Standards sind fester und wesentlicher Bestandteil des Schulprogramms. Dabei gilt es, den starken Schüler zu fordern und den schwächeren Schüler zu fördern. Die individuelle Betreuung erfolgt durch zwei Klassenlehrer (in der Regel eine Frau und ein Mann). Das Lehrerkollegium besteht derzeit aus insgesamt 20 Lehrkräften, die die sieben Klassen unterrichten. „Eine Lehrerversorgung von der andere Schulen nur träumen können“, meint Bukowski.

In unterschiedlichen Profilklassen, die aus nicht mehr als 25 Schülern gebildet werden, können die Kinder nach ihren individuellen Interessen Schwerpunkte bilden. Genaue Informationen sind auf der Homepage der Gemeinschaftsschule Morsbach zu finden, die auch die vielen Aktivitäten der Schule zeigt. Jörg Bukowski: „Bleibt zu hoffen, dass die Morsbacher Eltern die besondere Qualität ‚ihrer‘ Gemeinschaftsschule in Morsbach erkennen und durch Anmeldungen die Schule und die Zukunft der Schule stärken.“
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