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Kölsch Unplugged

fj; 20. Oct 2012, 10:47 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Drei starke Musiker auf der Bühne des Bergneustädter Krawonkel-Saals: (v. li.) Gerd Köster, Frank Hocker und Helmut Krumminga.
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Kölsch Unplugged

fj; 20. Oct 2012, 10:47 Uhr
Bergneustadt – Gestern begann die noch übers Wochenende andauernde Konzertreihe „Liedermacher-Tage“ im Krawinkel-Saal – Gerd Kösters Konzert bildete einen starken Auftakt.
Von Fenja Jansen

Es braucht nicht die ganz große Bühnenshow, um das Publikum für sich einzunehmen. Zwei Gitarren und eine starke Stimme können durchaus ausreichend sein: Gerd Köster und die Gitarristen Frank Hocker und Helmut Krumminga (BAP) spielten zum Auftakt der Konzertreihe „Liedermacher-Tage“ gestern ihr neues Programm „Höösch Bloot“ im Krawinkel Saal.


[Gerd Köster begeisterte mit seiner Bühnenpräsens sowie seiner rauen Stimme - auch wenn man die kölschen Liedtexte nicht immer ganz verstand.]

Roher Blues wechselte sich mit ernsten Balladen ab, dazwischen überzeugten Hocker und Krumminga mit lateinamerikanisch anmutenden Solis, die das Publikum zu Szenenapplaus veranlassten. Obwohl der Saal lange nicht ausverkauft war und stellenweise nur dünn besiedelt, griff die Musik schnell über - nach nur wenigen Liedern wurde mitgeklatscht und mitgewippt. Und vor allem mitgelacht. Denn Kösters kölsche Texte zeichnen sich durch niveauvollen Witz aus, der sich deutlich vom Humor der üblichen Kölner-Karnevalslieder abhebt. Da geht es um Gott, der gerade auf einem Meeting ist und leider keine Zeit hat, Menschen, die ständig in Fettnäpfchen treten und neugierigen Nachbarn, die aus ihren Bespitzelungen ganz eigene Interpretationen ziehen: „Do kütt hä ald widder met zwei Einkaufstüte vum Netto - Jungejunge, immer nur Netto. Dä es bestemp Hartz 4. Dä! Dat ha`sch mer doch direkt jedaac!“ Und auch wenn man das Kölsche manchmal nicht verstehen konnte, war doch Kösters raue, facettenreiche Stimme schon alleine ein Erlebnis. „Ich verstehe nur die Hälfte – aber es ist trotzdem herrlich“, sagte eine begeisterte Zuschauerin in der Pause.


[Mit den Liedermacher-Tagen möchte Veranstalter Björn Lange eine Konzertreihe in Bergneustadt etablieren, die mit anspruchsvollen deutschen Texten von starken Künstlern punktet.]

Seinem Anspruch, mit den „Liedermacher-Tagen“ eine anspruchsvolle Konzertreihe mit starken deutschen Künstlern zu bieten, ist Veranstalter Björn Lange mit dem gestrigen Konzert durchaus gerecht geworden. Heute Abend stehen ab 19:30 Uhr die ehemaligen "Fury in the slaughterhouse" - Frontbrüder  Kai und Thorsten Wingenfelder auf der Bühne des Krawinkel-Saals und präsentieren gemeinsam mit ihrem Gitarrero und Songwriting-Partner Norman Keil ihre „kleine Trio-Akustik-Tour“. Einlass ist ab 18:30 Uhr.


Die Konzertreihe endet morgen mit dem Auftritt von Wolf Maahn, von dem deutsche Rockklassiker wie „Irgendwo in Deutschland", „Rosen im Asphalt" oder „Kind der Sterne“ stammen. Im Krawinkel-Saal präsentiert er solo und live sein neues Akustik-Programm „Lieder vom Rand der Galaxis“. Für beide Konzerte sind noch Karten an der Abendkasse erhältlich.

Weitere Informationen zu der Konzertreihe "Liedermacher-Tage" gibt es unter www.schwalbe-liedermachertage.de


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