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Fahrer konnte sich nur mit beherztem Sprung retten

ch, mh; 3. Jul 2011, 20:15 Uhr
Bilder: Martin Hütt, Feuerwehr Wipperfürth (3,4,5,6) --- Viel Glück hatte gestern der Fahrer eines Lkw, der fast von seinem Fahrzeug überrollt worden wäre.
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Fahrer konnte sich nur mit beherztem Sprung retten

ch, mh; 3. Jul 2011, 20:15 Uhr
Wipperfürth – Ein 25 Tonnen Gespann stürzte gestern Mittag in Ballsiefen teilweise von einer Brücke – Bergung dauerte über sieben Stunden – Fahrer erlitt einen schweren Schock. (AKTUALISIERT von 14:44)
Von Christian Herse

Ihm war der Schrecken noch ins Gesicht geschrieben. Gestern Mittag wollte ein 46-Jähriger mit seinem Lkw-Gespann vom Hof Ballsiefen in Richtung der Kreisstraße 18 abbiegen. In Höhe der dortigen Brücke hob sich der Tandemhänger plötzlich an. Der Fahrer stieg daraufhin aus, um hinten nach dem Rechten zu sehen. Als er im Bereich der Kupplung stand, rollte die Zugmaschine auf einmal nach hinten und das gesamte Gespann knickte nach innen ein. Nur mit einem beherzten Sprung gelang es dem 46-Jährigen sich zu retten, ehe der Lkw das Brückengeländer durchbrach und halb in das darunter liegende Flussbett stürzte.

[In einem gefährlichen Winkel ragte der Lkw gestern in die Höhe.]

„Für uns war es unmöglich, den Lkw beispielsweise mittels Seilwinde wieder auf die Fahrbahn zu ziehen“, berichtete Feuerwehreinsatzleiter Rainer Vossebrecher angesichts der Tatsache, dass der Lastwagen noch mit fünf Tonnen Holzpellets beladen war. Den angerückten 20 Kameraden aus Wipperfürth und Thier blieb nichts anderes übrig, als im Weg stehende Bäume wegzuschneiden, sicherheitshalber eine Ölsperre zu errichten und auf das gerufene Bergungsunternehmen zu warten. Dieses kam auch aus Gummersbach mit zwei Kränen sowie einem Hubsteiger. Um 18 Uhr, gut fünf Stunden nach dem Unglück, konnte mit der eigentlichen Bergung begonnen werden.

Nachdem um den Wagen ein Gurt angebracht worden war, hob man das havarierte Fahrzeug langsam an, während von vorne gleichzeitig gezogen wurde. So gelang es zügig, den Lkw wieder mit all seinen Rädern auf die Straße zu setzen. Auch wenn dieser nicht unerheblich beschädigt wurde, konnte er die Fahrt noch fortsetzen. Dies galt jedoch nicht für den 46-jährigen Fahrer. Er erlitt einen schweren Schock und brach an der Unfallstelle zusammen, verweigerte aber jederart von medizinischer Hilfe, weswegen der alarmierte Rettungswagen unverrichteter Dinge wieder abziehen musste. Die Polizei gab den Mann in die Obhut seines Chefs, der zwischenzeitlich ebenfalls in Ballsiefen eingetroffen war. Für die Feuerwehr war der Einsatz gegen 20 Uhr beendet.

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