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Kaminbrand griff auf Wohnhaus über

ch; 26. Dec 2010, 12:55 Uhr
Bilder und Video: Christian Herse --- Erst als die Dachhaut entfernt war, konnte die Feuerwehr den Brand lokalisieren.
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Kaminbrand griff auf Wohnhaus über

ch; 26. Dec 2010, 12:55 Uhr
Engelskirchen – Im Großeinsatz waren gestern Abend über vier Stunden rund 100 Feuerwehrleute aus dem ganzen Kreis, um ein Durchzünden der Flammen in Schnellenbach zu verhindern. Zwei Verletzte, Haus unbewohnbar. (MIT VIDEO) (AKTUALISIERT)
Sie hatte ihre Enkeltochter gerade schlafen gelegt, als die Bewohnerin eines Einfamilienhauses in Schnellenbach den dichten Rauch im Obergeschoss ihrer Wohnung bemerkte. Schnell schnappte sie sich das Mädchen und lief zum Nachbarhaus ihres Sohnes, von wo sie gegen 22 Uhr die Feuerwehr rief. Die Kameraden des Löschzugs Ründeroth rückte daraufhin mit dem Einsatzstichwort „Unklare Rauchentwicklung“ aus und erlebten vor Ort ein bitteres Déjà-vu. Genauso wie bei dem Feuer in Marienheide am Vormittag (OA berichtete), hatte scheinbar der Kamin sowohl Zwischendecke als auch -wände in Brand gesetzt.

[Die starke Rauchentwicklung aus Dachstuhl und Wohnung war von weithin schon sichtbar.]

Schnell wurde zunächst die Einheit Osberghausen sowie die Drehleiter Gummersbach nachalarmiert. Kurze Zeit später heulten auch in Engelskirchen und Loope die Sirenen, wobei letztere Einheit den Grundschutz in der Gemeinde sicherstellte. Mit insgesamt 15 Trupps unter Atemschutz und fünf C-Rohren versuchte man, den Brandort zu lokalisieren und ein Durchzünden der Flammen zu verhindern. Aufgrund des Einsatzes in Marienheide war die Atemschutz-Reserve des Kreises aufgebraucht, weshalb der Gummersbacher Gerätewagen zur Hilfe kam. Während von außen sowohl die Dachhaut als auch die Hauswand geöffnet wurden, schafften die Kameraden im Innenangriff einen Zugang über das Erd- sowie Dachgeschoss. Vorsichtig sägten sie dabei die Wände auf, kontrollierten per Wärmebildkamera die Temperatur und versuchten das Feuer unter Kontrolle zu bekommen.


„Der Raum im Bereich der Ofenpfeife ist überhitzt und hat sich letztendlich entzündet“, berichtete Einsatzleiter Thomas Krimmel. „Das Feuer hatte sich in eine Zwischendecke gefressen und ausgebreitet, sodass wir diese vorsichtig Stück für Stück öffnen mussten.“ Erschwerend hinzu kamen die widrigen äußeren Bedingungen bei -10 Grad, die das Wasser in den Schläuchen und Pumpen gefrieren ließen. Ein Feuerwehrkamerad rutschte aus und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Auch die Bewohnerin erlitt einen Schock, konnte aber nach notärztlicher Behandlung am Ort verbleiben.


[Nach zweieinhalb Stunden konnte der Brandherd lokalisiert und gelöscht werden.]

Nach gut zweieinhalb Stunden hatte die Feuerwehr den Brand soweit unter Kontrolle. Es dauerte jedoch weitere zwei Stunden, bis alle Glutnester und immer wieder aufzüngelnden Flammen gelöscht waren. Die Feuerwehr Wiehl hatte ein Schnelleinsatzzelt aufgebaut, in dem sich die Kameraden aufwärmen konnten, die Malteser versorgten diese zudem mit warmen Getränken. Auch Bürgermeister Dr. Gero Karthaus war zwischenzeitlich an den Ort des Geschehens in der Dorfstraße geeilt, ließ sich über die Lage informieren und sprach mit den Betroffenen. Koordiniert wurde der Einsatz, der gegen 2:45 Uhr abgeschlossen war, über den Einsatzleitwagen 2 aus Bergneustadt. Das Gebäude ist nach dem Brand nicht mehr bewohnbar.

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[Äußerst langwierig gestaltete sich der Einsatz der knapp 100 Feuerwehrleute in Schnellenbach, da der Brandherd nicht zu finden war.]

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