Oberberg – Das Umweltministerium gab heute bekannt, dass das Schaf, welches Ende Februar in Oberagger gerissen wurde, von einem Hund getötet wurde.

Wie das nordrhein-westfälische Umweltministerium heute mitteilte, hat sich die Vermutung auf den Riss eines Schafes durch einen Wolf in Reichshof-Oberagger am 23. Februar nicht bestätigt. Das Schaf wurde nachweislich nicht von einem Wolf, sondern von einem Haushund gerissen. Dies ergab die Begutachtung durch das Kreisveterinäramt und die genetische Untersuchung des Speichelabstrichs, so das Umweltministerium.

Auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens galt der Wolf seit Mitte des 19. Jahrhunderts als ausgerottet. Seit 2009 wurde nun der vierte Wolfs-Nachweis vom Umweltministerium bestätigt. Das Tier wurde jedoch im Kreis Lippe gesichtet und konnte gefilmt werden. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hat das Video geprüft und den Wolf bestätigt. Die Ergebnisse des Speichelabstrichs, der von einer toten Heidschnucke in Nümbrecht genommen wurde, sind noch nicht bekannt.

  

Auch wenn im Falle der toten Heidschnucke in Nümbrecht-Oberbierenbach ebenfalls herauskommen sollte, dass der Wolf unschuldig ist, solle sich das Oberbergische nach Ansicht des Naturschutzbundes (NABU) auf die Rückkehr des Wolfes einstellen. „Dazu ist ein Schutz der Herden nötig, an dem wir mit unseren Kräften mitwirken wollen“, so die Naturschützer. Jeder Tierhalter könne einen Herdenschutzzaun ausleihen, der nach einem Angriff auf seine Herde als Erste-Hilfe-Maßnahme diene - unabhängig davon, ob es sich um ein Problem mit einem Hund oder einem Wolf handelt. Den Kindergärten bietet der NABU sachliche Aufklärung und Informationen an. Außerdem plädieren die Naturschützer an das Land, im Falle eines nachgewiesenen Wolfs-Angriffs schnell finanzielle Entschädigung zu leisten.