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Hilfe für ein zerrüttetes Land

uh; 5. Oct 2013, 23:35 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Judy Balley und Band sorgte für eine ausgelassene Stimmung.
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Hilfe für ein zerrüttetes Land

uh; 5. Oct 2013, 23:35 Uhr
Gummersbach – Der Auftakt zur bundesweiten Missio-Aktion 2013 wurde gestern erstmals außerhalb einer Bischofsstadt in der Halle32 gefeiert - Im Mittelpunkt stand die Solidarität und die Begegnung mit Christen aus Ägypten.
Es war ein außergewöhnlicher Abend in der Halle 32. Die aus den Kirchen bekannte Missio-Aktion feierte ihren Auftakt in der Kreisstadt. Und das mit einem besonderen Rahmenprogramm. Zu Beginn des Konzerts begrüßte Prälat Dr. Klaus Krämer als Ehrengäste des Freitagsabends Patriarch Ibrahim aus Ägypten, den stellvertretenden Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke, den stellvertretenden Bürgermeister Jürgen Marquardt, Superindendent Jürgen Knabe und Kreisdechant Christoph Bersch.

[Der ägyptischer Jugendchor „Choral el Said“ bei seinem Auftritt.]

„Ich bin so froh, dass die Halle 32 voll besetzt ist“, sagte Prälat Krämer. Die Moderation des Abends übernahm Ingo Brüggenjürgen, Chefredakteur des Domradios in Köln. Marquardt zeigte sich glücklich darüber, dass Gummersbach als Veranstaltungsort ausgewählt wurde. In einer Gesprächsrunde betonte Superintendent Jürgen Knabe, wie beeindruckt er von Papst Franziskus und dessen Einsatz für Menschen am Rande der Gesellschaft ist. Zentrales Thema des Abends waren die Unruhen in Ägypten. Durch die Proteste im Jahr 2011 wurde der damalige Präsident Husni Mubarak gestürzt, dennoch haben die Brüder Mursi immer noch einen starken Einfluss auf das tägliche Leben.


In dem Land leben 80 Millionen Einwohner, davon sind 10 Millionen vorwiegend koptische Christen. Die Lage in Ägypten ist nach wie vor sehr angespannt. Im Verlauf der Proteste während des Arabischen Frühlings 2010/2011 trat Mubarak zurück. Sein Nachfolger, Mohammed Mursi, wurde nach einem Militärputsch abgesetzt. Prälat Dr. Klaus Krämer betonte, dass Ägypten für die diesjährige Missio-Aktion gewählt wurde, um ein Zeichen der Solidarität für dieses Land zu setzen. Der Kurzfilm „Die Mutmacherin“ gab einen kleinen Einblick in das Leben in der 20 Millionen Einwohner Hauptstadt Kairo, wo viele ihren Lebensunterhalt mit menschenunwürdiger Arbeit wie das Aufsammeln und Trennen von Müll verdienen. Die meisten der Müllsammler und Tagelöhner sind Analphabeten, die keine Chance haben, der Armut zu entkommen.


[Die Stimmung in der vollen Halle 32 war ausgelassen.]

In der zweiten Gesprächsrunde berichtete Dr. Maged Moussa Yanni über die absolute Notwendigkeit von Bildung. Er ist Arzt und war bis vor kurzem Geschäftsführer der „Association of Upper Egypt for Education and Development“. Diese Organisation fördert 35 Schulen in Oberägypten und ermöglicht Kindern aus ärmeren Familien einen Zugang zu Bildung. „Bildung ist der zentrale Bereich, um Zukunft zu gestalten und bessere Chancen zu bekommen. Bildung ist der Schlüssel zur Entwicklung überhaupt“, erklärte Dr. Yanni im Verlauf des Gesprächs.

Der Jugendchor Marienheide unter der Leitung von Sandra Machnek und der Kinderchor Herz Jesu unter der Leitung von Susanne Kriesten rundeten das Programm musikalisch ab. Höhepunkt war das gemeinsame Singen aller Chöre mit Beteiligung des ägyptischen Jugendchores „Choral el Said (Oberägypten-Chor) und des Nightfever-Chores.  Das absolute musikalische Highlight des Abends war die Sängerin christlicher Popmusik, Judy Bailey. Ihr und ihrer Band gelang es sofort, den Funken der Begeisterung überspringen zu lassen, wobei sie die Besucher zum Mitsingen aufforderte. Bei dem Schlusslied „Never let me down“ bedankte sich das Publikum mit frenetischem Beifall.        


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