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Verpuffung nach Schweißarbeiten im Gumbala

ch; 10. Sep 2012, 16:05 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Vor dem Gumbala standen gestern mehrere Feuerwehrwagen. Doch es handelte sich glücklicherweise nur um eine Übung.
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Verpuffung nach Schweißarbeiten im Gumbala

ch; 10. Sep 2012, 16:05 Uhr
Gummersbach - Der Löschzug I der Feuerwehr Gummersbach probte gestern den Ernstfall im Schwimmbad, wo im Kellerbereich nach einem Feuer mit Gefahrgutaustritt mehrere Personen vermisst wurden.
Äußerst irritiert wirkten gestern Morgen die Badbesucher, als sie auf den Parkplatz auf der Singerbrinkstraße fuhren. Mehrere Feuerwehrfahrzeuge parkten entlang der Straße, Helfer rannten mit Schläuchen in Richtung Schwimmbad, andere schlüpften in merkwürdig anmutende Schutzanzüge. Insgesamt 80 Kameraden der Einheiten Gummersbach, Niederseßmbar, Strombach und Windhagen probten gestern Vormittag im Gumbala den Ernstfall.

[In Chemie-Schutzanzügen betraten die Helfer die Kellerräume.]

„Bei Schweißarbeiten war es aus ungeklärter Ursache zu einer Verpuffung im Keller gekommen“, berichtete der stellvertretende Zugführer Lars Hohmuth. Es war das erste Mal, dass im Gumbala der Ernstfall getestet wurde, der nach der Idee von Stephan Küpper, der sich die Übung ausgedacht hatte, immer mehr zuspitzte. Zunächst war man von einem fast schon routinemäßigen Fehlalarm der Brandmeldeanlage ausgegangen. Als das erste Löschfahrzeug dann jedoch eintraf, erkannten die Wehrmänner schnell den Ernst der Lage und alarmierten die übrigen Einheiten nach. „Insgesamt fünf Personen wurden vermisst, teilte uns ein Verletzter mit“, erklärt Hohmuth. Sofort rüsteten sich mehrere Trupps mit Atemschutz aus und gingen zur Menschenrettung in den Keller vor.

Im Inneren erkannten sie, dass durch die Druckwelle scheinbar auch drei Schwefelsäure-Behälter in Mitleidenschaft gezogen wurden, aus denen der Gefahrgut austrat. „Daraufhin führten wir in zwei Abschnitten zum einen von der Rückseite die Menschensuche durch, vom anderen Zugang bekämpften wir zugleich die austretende Säure“, so Hohmuth über das weitere Vorgehen. 

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Insgesamt fünf Trupps waren unter Atemschutz im Einsatz und konnten sowohl die Vermissten schnell finden als auch das simulierte Feuer löschen. Die ersten zwei Kameraden, die mit der Schwefelsäure ungeschützt in Berührung kamen, mussten dekontaminiert werden. Insgesamt drei Liter des Gefahrstoffen waren ausgetreten, ehe die Leckage abgedichtet werden konnte. Nach etwa anderthalb Stunden erklärte Einsatzleiter Gunder Hohmuth die Übung für beendet. In einer Nachbesprechung wurden Fehler und Probleme erläutert. „Insbesondere die Kommunikation an der Einsatzstelle machte uns anfangs sehr zu schaffen“, räumte Lars Hohmuth ein. „Aber genau dafür sind solche Übungen ja da, um diese Dinge auszumerzen.“ 
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