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Das Ende des Bierenbacher Stroms

nh; 8. Aug 2012, 15:45 Uhr
Bild: Nils Hühn --- Hans Joachim Söhn, Vorstandsvorsitzender der EG Bierenbachtal, Bürgermeister Hilko Redenius, GWN-Geschäftsführerin Marion Wallérus und GWN-Geschäftsführer Gerd Radermacher (sitzend von rechts) unterzeichneten im Beisein des EG-Vorstandes (stehend) im Nümbrechter Rathaus den Übernahmevertrag.
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Das Ende des Bierenbacher Stroms

nh; 8. Aug 2012, 15:45 Uhr
Nümbrecht - Mit der heutigen Vertragsunterzeichnung geht die Elektrizitätsgenossenschaft (EG) Bierenbachtal in den Besitz der Gemeindewerke Nümbrecht (GWN) über - „Schwere emotionale Entscheidung“.
Von Nils Hühn

1918 wurde die EG Bierenbachtal gegründet und die Genossenschaft hat mittlerweile rund 1.000 Stromkunden und 280 Anteilsbesitzer in den Nümbrechter Ortschaften Bierenbachtal und Stockheim. Doch die Ära der kleinen Genossenschaft nimmt nun ein Ende. Mit dem kommenden Jahreswechsel stellt die EG ihren Geschäftsbetrieb ein und die Gemeindewerke Nümbrecht übernehmen die Grundversorgung. „Dieser Schritt war eine schwere emotionale Entscheidung“, so der EG-Vorstandsvorsitzende Hans Joachim Söhn. 25 Jahre hatte er den Vorsitz inne.


Der heutigen Vertragsunterzeichnung zur Übernahme waren monatelange Verhandlungen vorausgegangen. Zunächst musste sich die EG intern auf einen Verkauf einigen. „Alles hat seine Zeit“, meinte Söhn, der einen Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt als die kaufmännisch richtige Entscheidung ansieht. Bis 2015 läuft der Konzessionsvertrag und aufgrund der gestiegenen Aufgaben und politischen Auflagen sei an eine wirtschaftlich vernünftige Zukunft nicht mehr zu denken. Nach eineinhalb Jahren Verhandlungen zwischen Genossenschaft, der Kommune und den Gemeindewerken kam es nun zur Unterschrift.

„Das ist ein Meilenstein für Nümbrecht und somit der 8.8.2012 ein ganz besonderer Tag für die Gemeinde“, so Bürgermeister Hilko Redenius, der sich besonders darüber freute, dass die Stromversorgung weiter in der „Hand der Bürger bleibe“. Auch die GWN ist froh, dass nach den zähen Verhandlungen nun eine Einigkeit getroffen wurde. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart. Im Herbst werden die EG-Stromkunden informiert. Dabei werden die Genossenschaft und die GWN kooperieren, damit ein reibungsloser Wechsel vollzogen werden kann. „Der Veränderung wird kaum spürbar sein“, ist sich Söhn sicher.
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