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Bröltal verpasst Befreiungsschlag

lo; 4. Mar 2012, 20:40 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Bröltals Fitim Dauti mit Ball, den Fabian Höffgen mit einer Grätsche erobern will.
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Bröltal verpasst Befreiungsschlag

lo; 4. Mar 2012, 20:40 Uhr
Oberberg - In einem intensiv geführten Derby entführt Frielingsdorf vom Grötzenberg einen Punkt - Lindlar rückt auf Platz zwei vor - Erste Heimpleite für Baris Spor - Die Bezirksliga wird präsentiert von 'ONI-Wärmetrafo GmbH' (AKTUALISIERT).
TuS Homburg-Bröltal – SV Frielingsdorf 1:1 (1:1).

Das erste Bezirksliga-Derby des Kalenderjahres 2012 endete mit einem leistungsgerechten Unentschieden, das den Gästen sicherlich mehr weiterhilft als den weiterhin im Tabellenkeller herumkrebsenden Bröltalern. Bei den Hausherren stand erstmals der künftige Coach Thorsten Nehrbauer in der Startelf, allerdings mussten er und seine Mannschaftskollegen zunächst einen herben Rückschlag hinnehmen: Marco Engels wehrte einen Lüdenbach-Freistoß unzureichend ab, David Frielingsdorf bediente mit dem Abpraller Jonas Stiefelhagen, der keine Mühe mehr hatte.

Der SVF verlegte sich aufs Kontern, die Hausherren wollten den Gegner früh attackieren und zu Ballverlusten zwingen. Das gelang mehr schlecht als recht – bis zur 21. Minute: Fitim Dauti suchte im Sechzehner geschickt den Kontakt zu einem Verteidigerbein und fiel. Der Schiri entschied auf Elfmeter, den Adrian Mikoschek zum Ausgleich versenkte. Frielingsdorf konnte anschließend in einer zweikampfbetonten Partie die besseren Nadelstiche setzen: Lüdenbach (26. knapp vorbei), Johannes Kisseler (29. Breidenbach rettet auf der Linie) und Fabian Höffgen (35. Engels hält) hätten wieder für die Führung sorgen können.


[Nach 73 Minuten musste Thorsten Nehrbauer mit Gelb-Rot vom Platz.]

Stattdessen gab es kurz vor dem Halbzeitpfiff riesengroße Aufregung bei Maik Alzer und Co.: Peter Schnickmann erhielt nach einem Tritt gegen Alexander Lisun die rote Karte. „Völlig überzogen“, urteilte Alzer, der später nach einer ähnlichen Szene auf der Gegenseite, als ein Bröltaler Tim Geisler foulte und dafür Gelb sah, nicht mehr zu beruhigen war und vom Platz geschickt wurde. Bröltal war nicht in der Lage, aus der numerischen Überlegenheit Kapital zu schlagen. So mussten hauptsächlich Distanzschüsse herhalten. Die einzige bedrohliche Situation in unmittelbarer Tornähe klärte Höffgen vor Mikoschek (57.).

„Joker“ Kevin Theisen hätte kurz nach seiner Einwechslung zum Helden werden können, sein Schuss landete jedoch am Außennetz. Danach verabschiedete sich dann Nehrbauer – nach guter Leistung – mit Gelb-Rot. Festim Mimini wäre kurz vor Schluss das 2:1 gelungen, doch statt selbst zu schießen, bediente er Dauti, der knapp verfehlte. „Wenn man die ganz klaren Chancen betrachtet, wäre ein Sieg möglich gewesen, allerdings war Frielingsdorf immer gefährlich und hat sich den Punkt verdient.“ Alzer kam zum gleichen Schluss und lobte die Einstellung seiner Mannschaft. „Das war eine kämpferisch starke Leistung.“   

Torschützen
0:1 Jonas Stiefelhagen (7. David Frielingsdorf), 1:1 Adrian Mikoschek (21. Elfmeter nach Foul an Fitim Dauti)

Besondere Vorkommnisse
Rote Karte für den Frielingsdorfer Peter Schnickmann (45. grobes Foulspiel)
Frielingsdorfs Trainer Maik Alzer wird wegen Reklamierens vom Feld geschickt (65.)
Gelb-rote Karte für den Bröltaler Thorsten Nehrbauer (73. wiederholtes Foulspiel).  

TuS Homburg-Bröltal
Marco Engels; Jonas Töllner, Alexander Lisun (53. Eduard Kelm), Robert Mikoschek, Jeton Canolli, Adrian Mikoschek, Thorsten Nehrbauer, Tim Breidenbach, Fahri Ceylan (65. Anton Zeka), Fitim Dauti, Michael Will (76. Fitim Dauti). 

SV Frielingsdorf
Philiph Cürten; Tim Geisler, David Frielingsdorf, Johannes Kisseler, Robert Bolz (70. Kevin Theisen), Justin Ebert, Matthias Rottländer, Fabian Höffgen, Jonas Stiefelhagen, Peter Schnickmann, Dennis Lüdenbach.

 

[Frielingsdorfs Coach Maik Alzer musste in der zweiten Halbzeit wegen Reklamierens den Platz verlassen.]

TuS Lindlar – CfB Ford Niehl 1:0 (0:0).

Das große Engagement der Lindlarer wurde kurz vor Schluss doch noch belohnt: Leon Teschendorf schickte Jendrik Müller - beide wurden vorher eingewechselt - auf die Reise und der Mittelfeldakteur überwand den Niehler Keeper aus vollem Lauf mit einem herrlichen Heber. „Wenn das geplant war, dann Hut ab“, sagte Trainer Werner Thies. Da er den aktuellen Leistungsstand seiner Truppe nicht wirklich einschätzen konnte und die Niehl in der Offensive stark besetzt ist, wandte er zunächst eine eher defensivere Ausrichtung an. Die Gäste waren spielerisch besser, konnten sich aber genauso wenig wie Lindlar klare Torchancen erarbeiten.

„Nach und nach haben sich die Jungs dann immer besser reingefightet“, erläuterte Thies, der das Risiko nach dem Kabinengang erhöhte und entsprechende Personalwechsel vornahm. „Wir konnten noch nachlegen. Das hat sich ausgezahlt.“ Mariano Geusa traf nur den Pfosten (57.), ehe Michael Krestel aus kürzester Distanz am Torwart scheiterte (85.) und einen Freistoß ans Aluminium setzte (87.). „Joker“ Müller sorgte schließlich doch noch für das Happy End. „Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Ich habe Gänsehaut bekommen, so wie die Jungs gekämpft haben“, war Thies hin und weg. Da Bergfried Leverkusen in Ostheim verlor, rückt der TuS auf den zweiten Platz vor.     

Tore
1:0 Jendrik Müller (89. Leon Teschendorf).

TuS Lindlar
Sascha Nußbaum, Moritz Stellberg, Klaus Andoh, Sebastian Räbsch, Christoph Schwamborn (65. Jendrik Müller), Stefan Pilgram, Christoph Chylla, Markus Ubl (72. Arlind Pacarada), Robin Theisen, Mariano Geusa (80. Leon Teschendorf), Michael Krestel.

[Für den THB und Dieter Jacobs war das Remis zu wenig.]

Baris Spor Hackenberg – RSV Urbach 1:3 (1:1).

„Die Festung ist genommen“, konstatierte Hackenbergs Coach Adem Ilkay nach der ersten Saisonniederlage auf eigenem Platz. So schlecht die Vorbereitung gelaufen war, so gut starteten die Gastgeber in die Partie. „Wir haben kompakt gestanden und dem Gegner keine Chance erlaubt“, so der Trainer. Als sich dann die ersten Möglichkeiten für Salih Tatar und Erdinc Sentürk ergaben und Yasin Köse mit einem trockenen Schuss in den Winkel für die Führung sorgte, schien sich wieder mal die alte Baris Spor-Weisheit zu bewahrheiten. „Mit dem Rücken zur Wand spielt es sich immer noch am besten.“ Allerdings leistete man sich kurz darauf eine Unaufmerksamkeit in der Defensive, die Urbach zum Ausgleich ausnutzte.

Ein strittiger Elfmeter brachte die ersatzgeschwächten Hausherren, bei denen lediglich zwei Spieler aus der Reservemannschaft auf der Bank saßen, auf die Verliererstraße. „Diese Aktion pfeift einer von zehn Schiedsrichtern. Dieser war leider heute hier“, kommentierte Ilkay die Szene. Mit dem Mute der Verzweiflung rannte Hackenberg dem Rückstand hinterher, doch der Ausgleich wollte trotz guter Gelegenheiten für Köse, Tatar und Ufuk Simsek nicht mehr fallen. Stattdessen machten die Gäste nach einem Konter alles klar. Zu allem Überfluss schickte der Referee Kürsat Celik wegen einer angeblichen Tätlichkeit vom Feld. „Ein Punkt wäre mindestens möglich gewesen“, ärgerte sich Ilkay.    

Tore
1:0 Yasin Köse (30.) 1:1 (36.), 1:2 (48. Handelfmeter), 1:3 (83.)

Besonderes Vorkommnis
Rote Karte für den Hackenberger Kürsat Celik (89. Tätlichkeit)

Baris Spor Hackenberg
Ioannis Stavropoulos; Gökhan Yazici, Kürsat Celik, Ali Bayram Celik, Ufuk Simsek, Markus Wedel, Selcuk Alay (75. Fatih Tabaro), Yasin Köse, Salih Tatar, Erdinc Sentürk, Furkan Karagöz.
  
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